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Im Bild: Rom.
In drei Teilen:

Universum History

Die Europa-Saga - Wer wir sind, woher wir kommen (1): Die Wiegen des Kontinents

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Wo fängt Europa an – und wo hört es auf? Was verbindet die Europäer/innen – und was trennt sie?

„Universum History“ unternimmt in der dreiteiligen „Europa-Saga“ von Martin Carazo Mendez, Christel Fromm und Christian Twente am Freitag, dem 16., 23. und 30. Juli, jeweils um 22.35 Uhr in ORF 2 eine spannende Reise durch die mehr als 2.500 Jahre alte Geschichte des Erdteils. Eines Kontinents, der streng genommen eigentlich ein Teil Asiens ist. Europa hat keine klaren Grenzen und definiert sich eigentlich eher aus der gemeinsamen Kultur und Vergangenheit seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Und die ist bunt, reichhaltig und vielfältig. Europa wurde von vielen, oft widersprüchlichen Ideen geprägt und auch heute – trotz aller Krisen – ist die Europa-Saga noch längst nicht am Ende.

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Im Bild: Parlament, Wien.

Auf der Spur Europas

Die eigentlichen Ur-Europäer, die Neandertaler, sind längst ausgestorben. Auch ihre Nachfahren leben noch lange in der Steinzeit: Zwar errichten die Europäer von Spanien bis Skandinavien eindrucksvolle Steinkreise wie Stonehenge – doch zur selben Zeit entstehen im Orient die ersten Städte und Schriften. Erst in der Bronzezeit entwickelt sich auch in Europa die erste Hochkultur: Die Spuren führen nach Griechenland, genauer gesagt nach Kreta. Hier entsteht nicht nur die erste Hochkultur des Kontinents, sondern auch der Gründungsmythos, dem er seinen Namen zu verdanken hat: die Geschichte von der Entführung der phönizischen Prinzessin Europa durch den griechischen Göttervater Zeus. Danach führen alle Wege nach Rom: Das Römische Reich verbreitet die europäische Zivilisation – und wird für viele Völker des Kontinents zum großen Vorbild.

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Im Bild: Griechisches Theater.

Viele Kulturen lösten einander nicht nur ab, sie nahmen die Errungenschaften der Vorgänger jeweils auf, bis die Karten durch die Völkerwanderung neu gemischt wurden und am Ende Griechisches, Römisches, Keltisches, Germanisches und vor allem Christliches miteinander verschmolzen. War Europa in den Mittelmeerkulturen der Antike gleichsam geboren worden, entwickelten sich nun, an der Schwelle zum Abendland, die Germanen im Nordwesten zu den Taktgebern auf dem Kontinent.

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Im Bild: Westfälischer Frieden.

Die Spaltung des christlichen Glaubens

Europa, das ist für viele noch heute gleichbedeutend mit dem Mythos des „christlichen Abendlandes“. Tatsächlich eint der christliche Glaube seit dem Mittelalter viele Menschen in Europa und prägt den Kontinent mit seinen Kirchen und Klöstern. Doch noch vor dem Christentum verbreitet sich im Römischen Reich das Judentum – und auf der Iberischen Halbinsel herrschen vom 8. bis 15. Jahrhundert muslimische Mauren. Im Mittelalter bekämpfen die europäischen Christen Andersgläubige teilweise brutal – ob auf den Kreuzzügen ins Heilige Land oder bei den Judenpogromen in ihrer Heimat. Doch das einende Band des Christentums zerbricht allmählich, die Reformation führt zur Spaltung – und in den verheerenden Dreißigjährigen Krieg. Erst die Akzeptanz und Toleranz religiöser Unterschiede ebnet den Weg zum Frieden – und zu einem neuen Europa.