Universum History

Madame Tussaud - Legenden aus Wachs

Werbung Werbung schließen

Sie gilt als Pionierin der Unterhaltungsindustrie, ihre Wachsfigurenkabinette sind weltberühmt: Madame Tussaud ist eine Institution.

Doch wer war Marie Tussaud, die Frau hinter dem Mythos, die diese Form des Museums zum Leben erweckt hatte? „Universum History“ wirft mit dem Porträt „Madame Tussaud – Legenden aus Wachs“ von Nina Barbier (ORF-Bearbeitung: Margarita Pribyl) am Freitag, dem 18. August, um 22.35 Uhr in ORF 2 einen Blick auf die Lebensgeschichte einer legendären Unternehmerin, die es verstand, sich mit Einfallsreichtum und Durchsetzungsvermögen zu Zeiten der Französischen Revolution einen ungewöhnlichen Betrieb aufzubauen. In den Anfängen der industriellen Revolution tingelte Marie Tussaud 30 Jahre lang durch Großbritannien, bevor sie in London ihren ersten fixen Standort gründete.

ORF/Terranoa/BBC/ARTE France/© Gedeon Programmes
Spielszene: Philippe Curtius, Mentor von Marie Tussaud

 Das außergewöhnliche Leben der Madame Tussaud

Eigentlich wäre ihr Lebensweg ganz anders vorgezeichnet gewesen. Marie Großholtz, so ihr bürgerlicher Name, wurde angeblich in Bern geboren, berichtet sie selbst in ihren Memoiren. Doch das stimmt nicht. Überhaupt ist auch die Wahrheit in ihren Händen weich wie Wachs. Doch um im Leben voranzukommen, hat sie kaum eine andere Wahl. Sie schmückt ihren sozialen Status und ihren familiären Hintergrund stark aus, denn mit ihrer Abstammung kann man kaum Karriere machen.

 In Wahrheit ist die Begründerin der berühmten Wachsfigurenkabinette in Straßburg geboren. Marie Großholtz ist die Tochter eines Henkers – und als solche durfte sie wiederum nur den Sohn eines Henkers heiraten. Doch ihr Lebensweg verläuft anders als vorgesehen, sie entkommt diesem Leben: Ihr Vater stirbt schon vor ihrer Geburt, und so wird die Mutter Haushälterin bei Philippe Curtius in Bern.

ORF/Terranoa/BBC/ARTE France/© Gedeon Programmes
Spielszene: Madame Tussaud modelliert

Die Anfertigung von Wachsmodellen

Der Arzt Phillippe Curtius ist auf die Anfertigung von anatomischen Wachsmodellen spezialisiert. Als er Maries Talent erkennt, lehrt er sie seine Fähigkeiten. Das ist die Initialzündung für das außergewöhnliche Leben der späteren Madame Tussaud. Als sich Philippe in Paris niederlässt, gehen Marie und ihre Mutter mit ihm. Später, in den Wirren der Französischen Revolution, zieht Marie nach Großbritannien.

ORF/Terranoa/BBC/ARTE France/© Gedeon Programmes
Spielszene: Auch Köpfe französischer Revolutionäre wurden dargestellt

Eine fortschrittliche Schaustellerin

In Großbritannien tingelt sie mit ihren Wachsfiguren von einem Ort zum nächsten. Doch sie ist keine einfache Schaustellerin. Marie legt Wert auf Qualität und präsentiert ihre Figuren in gediegenem Rahmen. Auch auf Marketing versteht sich die junge Frau bereits: Sie erstellt Ausstellungskataloge, die etwa 80 Seiten umfassen. Eines ihrer Markenzeichen ist das „Chamber of Horrors“, wo etwa die guillotinierten Revolutionäre der Französischen Revolution gezeigt werden, aber auch Mörder und andere Verbrecher.

ORF/Terranoa/BBC/ARTE France/© Gedeon Programmes
Spielszene: Queen Victoria ließ sich von Madame Tussaud als Wachsfigur darstellen

Berühmte Persönlichkeiten ihrer Zeit sind von den penibel gestalteten Wachsfiguren begeistert. Selbst Queen Victoria stimmt zu, sich von Madame Tussaud als Wachsfigur präsentieren zu lassen. Und welche Werbung könnte besser sein für einen aufstrebenden Betrieb als eine Königin? Madame Tussaud, Unternehmerin der ersten Stunde, wird 88 Jahre alt. „Universum History“ beleuchtet das Leben von Madame Tussaud, dem Mädchen aus Straßburg, das zur Institution geworden ist