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Universum

Wildes Baltikum - Die geheimnisvollen Moorwälder

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Im Nordosten Europas, dort wo die Ostsee „Westsee“ heißt, liegen die drei Länder Estland, Lettland und Litauen.

Der erste Teil der zweiteiligen „Universum“-Dokumentation über das „Wilde Baltikum“ von Christoph und Almut Hauschild führt in die entlegenen Moorwälder im europäischen Nordosten, die vom Menschen seit Jahrhunderten zwar genutzt, aber dennoch naturnah geblieben sind. Die eindrucksvollen Flugaufnahmen geben ein Gefühl für die Weite und Einsamkeit der baltischen Wälder; die extremen Zeitlupen von Luchs, Bär oder Prachtlibelle gewähren Einblicke in die Welt ihrer tierischen Bewohner. Einfühlsam porträtiert Tierfilmer Christoph Hauschild die stillen Regionen im Nordosten Europas und gibt seltene Einblicke in eine Natur, die man anderenorts bereits nicht mehr kennt. Teil zwei der Koproduktion von NDR-Naturfilm, ORF, ARTE und BR folgt gleich danach um 21.05 Uhr.

Das Hinterland des Baltikums ist übermäßig reich an Wäldern, Mooren und Seen. Die weite, oft unberührte Wildnis gibt vielen anderswo selten gewordenen Tieren noch genügend Raum zum Leben. Die estnischen Urwälder von Alutaguse gelten als Wald der Bären; in dieser faszinierenden Moorlandschaft leben mehr als 350 Braunbären. Wenn die Bärin mit ihren Jungen aus dem Winterschlaf erwacht, muss sie aufmerksam sein: Große Bärenmännchen können ihrem Nachwuchs gefährlich werden. Besonders während der Paarungszeit sind sie aggressiv und töten Jungbären, die sich in der Nähe der Weibchen aufhalten.

 

Moore, Seen, Flüsse – überall im Baltikum bestimmt Wasser den Rhythmus der Natur. Im Frühling verwandelt sich der Soomaa Nationalpark im Westen Estlands in einen riesigen See. Es ist die sogenannte fünfte Jahreszeit: Kurz nach der Schneeschmelze füllt sich die Region mit Wasser und ist nur noch mit dem Boot zu erreichen. 

In Lettland liegt Europas breitester Wasserfall. Anfang Mai ziehen Rußnasen, Verwandte des Karpfens, den Fluss Venta hinauf. Die bis zu einen halben Meter langen Fische müssen eine 400 Meter lange Felsbarriere überwinden, um zu ihren Laichgebieten zu gelangen. Ein Hindernis, das viele an den Rand der Erschöpfung bringt.

 

Im Bild: Rund 700 Braunbären leben in Estland, die Hälfte davon im Wald von Alutaguse.
ORF/NDR Naturfilm/Christoph Hauschild

Auch wenn die baltischen Moorwälder ruhig und ein bisschen verzaubert scheinen, das Baltikum hält viele Superlative bereit: Hier brütet ein Fünftel des Weltbestandes an Schreiadlern; in Lettlands Flussauen liegt eine der größten Balz-Arenen für Doppelschnepfen und in den Wäldern dieses kleinen Landes gehen mehr als 1.000 Wölfe auf die Jagd. Litauen ist hingegen das Land der Störche – mit über 13.000 Paaren zählt es die meisten Weißstörche im Baltikum.

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Wildes Baltikum - Die weißen Strände des Nordens

Gestaltung

Christoph Hauschild

Almut Hauschild