Universum
Wildes Baltikum - Die weißen Strände des Nordens
Es sind die kaum bekannten Küsten des europäischen Nordens, wo einander 1.400 Kilometer weißer Sand, 50 Meter hohe Dünen und Baltischer Glint abwechseln. Der Film von Christoph und Almut Hauschild zeigt herbe Naturschönheiten wie die Wanderdünen der Kurischen Nehrung, die kühlen Strände der lettischen Ostsee oder die Inselwelten Estlands.
Ein Riese namens Töll, so die Sage, hat diese Landschaften geschaffen. Er habe mit großen Eiszeitfindlingen gespielt, als wären es Murmeln, im Spiel habe er breite Sandstrände aufgeschüttet und Buchten geformt, erzählt man sich. Von den einzigartigen Dünen der Kurischen Nehrung Litauens über die Findlingsküste Lettlands bis zu den schroffen Klippen Estlands erstrecken sich weite archaische Landschaften. Gemeinsam mit Tausenden, vielfach unbewohnten Inseln prägen sie die einmalig schöne und im restlichen Europa kaum wahrgenommene baltische Ostseeküste.
Immer wieder fasziniert die menschenleere und fast unberührte Natur. Auf dem winterlichen Packeis bringen hier Ringelrobben ihre Jungen zur Welt, in den Dünenwäldern liefern sich im Frühling die Hengste der Konik-Wildpferde erbitterte Kämpfe und im Sommer flattern farbenprächtige Blauracken durch die feuchten Moorwälder. Europaweit haben sie im Baltikum ihr nördlichstes Vorkommen. Durch die Küstenwälder streifen Luchse. Wendehals und Wiedehopf finden in den Orchideenwiesen ausreichend Nahrung. Und auf den Inseln rund um Saaremaa in Estland jagen Kegelrobben nach Fisch, sie teilen sich den Archipel mit der größten Seeschwalbe Europas, der Raubseeschwalbe.
„Die weißen Strände des Nordens“ führt das TV-Publikum in die wenig bekannten Küstenregionen, vom Menschen seit Jahrhunderten genutzt, aber dennoch naturnah geblieben. In beeindruckenden Bildern porträtiert Tierfilmer Christoph Hauschild die faszinierenden Küstenlandschaften im Nordosten Europas und die dort lebende Tierwelt – zu sehen sind Extremzeitlupen-Aufnahmen kämpfender Seeadler und Wildpferde ebenso wie Robbenbabys, einst auch bei uns häufig zu beobachtende Blauracken oder das nachbarliche Gezeter in der Brutkolonie der Raubseeschwalben.
Der „Universum“-Zweiteiler „Wildes Baltikum“ entstand als Koproduktion von NDR-Naturfilm, ORF, ARTE und BR.
Gestaltung
Christoph Hauschild
Almut Hauschild