In zwei Teilen:

Universum

Vietnams geheimnisvoller Norden - Im Reich der Bergwälder

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Vietnam ist eines der artenreichsten Länder der Erde und doch sind zahlreiche Tiere bisher weitgehend unbekannt.

Denn viele leben nur an einem einzigen Ort, und jährlich werden Dutzende Spezies neu entdeckt. Ein neuer „Universum“-Zweiteiler zeichnet jetzt ein faszinierendes Bild dieses südostasiatischen Landes.

Ein kleines Äffchen mit großen, schwarzen Augen, grauem Gesicht und orangem Fell blickt aufmerksam in die Kamera.
ORF/ZDF/Tilo Nadler
Der Bestand der Cat-Ba-Languren ist auf 40 Exemplare geschrumpft

Die erste Folge „Vietnams geheimnisvoller Norden – Im Reich der Bergwälder“ führt auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise. Das Filmteam um Autorin und Regisseurin Heike Grebe machte sich in den Dschungelgebieten des Nordens auf die Suche nach Tieren mit sprichwörtlichem Seltenheitswert. Denn einige von ihnen standen noch nie vor der Kamera. Teil 2, „Vietnams tropischer Süden – Im Reich des Wassers“, folgt am Dienstag, dem 14. November, um 20.15 Uhr in ORF 2. Der „Universum“-Zweiteiler entstand als Koproduktion von Skyland Productions, Catkin Media und Flying Pangolin Film mit dem ORF in Zusammenarbeit mit ARTE, DocLights/NDR Naturfilm und ORF-Enterprise.

Überbordende Artenvielfalt 

Vietnam zeigt zwei ganz unterschiedliche Gesichter. Ein nördliches und ein südliches. Gemäßigte, aber auch tropische Ökosysteme üben da wie dort ihren nachhaltigen Einfluss aus. Der Norden mit seinen beeindruckenden Kalksteinformationen und nahezu undurchdringlichen Regenwäldern ist Einzugsgebiet kühler Ausläufer des Himalayas, während der Süden mit seinem riesigen Überschwemmungsgebiet des Mekongdeltas vom Monsun geprägt wird. Diese Vielfalt an Lebensräumen begünstigte von jeher die Entstehung neuer Arten und macht Vietnam zu einem Hotspot der Biodiversität!

Eine leuchtend grüne Schlange mit einem spitzen Schnauzenfortsatz auf einem Ast
ORF/ZDF/Johannes Berger
Wozu der Schnauzenfortsatz der Langnasennatter dient, ist unerforscht

„Ein Drittel aller Tiere in diesem Land sind buchstäblich einzigartig. Man findet sie nur in Vietnam. Und immer wieder werden neue entdeckt! Allein 90 neue Reptilienarten wurden hier in den letzten zwei Jahrzehnten beschrieben. Uns war klar, dass man über diese außergewöhnliche Biodiversität einen Film drehen muss“, berichtet Autorin und Regisseurin Heike Grebe. „Viele der Tiere leben allerdings nur an einem einzigen, oft schwer zugänglichen Ort. Da waren schwierige Expeditionen natürlich vorprogrammiert.“ Tagelange Fußmärsche in die entlegensten Winkel der Bergregenwälder Nordvietnams und zahlreiche Stunden auf wackeligen Booten brachten die Kameraleute Michael Riegler, Stephan Krasser und Johannes Berger so immer wieder an ihre Grenzen. Der Aufwand aber hat sich gelohnt. So entstanden u. a. erstmals Aufnahmen vom Fleckenroller, einer besonders scheuen Schleichkatze, oder von der vom Aussterben bedrohten Krokodilschwanzechse.

Pangolin im Rampenlicht 

Ein besonderes Augenmerk legte das Filmteam auf den Pangolin. „Schuppentiere sind die meistgewilderten Tiere der Welt und uns war klar, dass diese Art eine ganz besondere Rolle in unserem Film einnehmen muss“, erzählt Regisseurin Grebe. „Also suchten wir nach einer Möglichkeit, Schuppentiere in Freiheit, aber auch in Gefangenschaft begleiten zu können. Dabei stießen wir auf die Organisation ‚Save Vietnam’s Wildlife‘. Dies war der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit. Anfang 2020 ging eine E-Mail ein: ,Wir haben ein trächtiges Weibchen zur Pflege bekommen. Wollt ihr die Geburt filmen?´ Natürlich wollten wir das!“

Doch alles kam anders. Der Ausbruch von Covid machte die Einreise unmöglich. Und das blieb fast drei Jahre so. Trotz der langen Wartezeit konnte die Mannschaft rund um Heike Grebe die Zusammenarbeit aber wieder aufnehmen, und so filmte das Team tatsächlich im Jahr 2023 die ersten Schritte eines neugeborenen Schuppentieres.

Eine schwarz-weiß Aufnahme eines neugeborenen Pangolins. Es sitzt auf dem Schwanz seiner Mutter.
ORF/ZDF/Michael Riegler
Den Schuppen des Pangolins werden Heilkräfte nachgesagt, daher werden die Tiere intensiv bejagt. Sie bestehen jedoch aus Keratin, demselben Material wie menschliche Nägel.

Welche Abenteuer der kleine Pangolin erlebt, was ein Fleckenroller mit Kaffee zu tun hat und warum Cat-Ba-Languren nur auf einer einzigen Insel leben, zeigt diese neue „Universum“-Dokumentation.

Audiodeskription gefördert von VGR GmbH

Regie

Johannes Berger