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Gondelabsturz | Jack Unterweger - einer der größten Kriminalfälle Österreichs |Krieg im Blut – vererbtes Trauma 

Gondelabsturz – wie sicher sind die Skilifte?

„Ich war ein paar Gondeln dahinter. Ich habe gespürt, dass wir erst auf und ab, dann aber auch seitlich geschwungen sind und es war kein Liftmast in der Nähe. Dann sind wir über die abgestürzte Gondel geglitten und ich habe sofort die Notrufkette in Gang gesetzt“, erzählt Daniel Dabernig, ein ehemaliger Skilehrer. Seit Donnerstag liegen Gutachten zum Gondelabsturz der Seilbahn Acherkogelbahn im Tiroler Oetz vor.

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Die Gondel stürzte zwölf Meter ab und landete im unwegsamen Gelände.

Ein circa 100-jähriger Baum ist umgestürzt und hat in einer Kettenreaktion zwei weitere Bäume mitgerissen. „Die Gutachten können bisher nicht erklären, wieso dieser Baum eine solche Wucht hatte“, so Michaela Burger von den Bergbahnen Hochoetz. Der dänische Urlauber, der lebendbedrohlich verletzt wurde, liegt weiterhin auf der Intensivstation. Er war gemeinsam mit seinen zwei erwachsenen Kindern und seinem Bruder in der Gondel. Die Mutter der beiden jungen Erwachsenen ist nach Innsbruck gereist, um ihnen beizustehen. Diana Weidlinger und Andrea Poschmaier fragen für THEMA nach: wie sicher sind Skilifte und welche Konsequenzen ziehen die Verantwortlichen?

Jack Unterweger – einer der größten Kriminalfälle Österreichs

„Jack Unterweger war der manipulativste Mensch, der mir je untergekommen ist“, sagt Ernst Geiger. Auch 30 Jahre nach seinem Suizid in der Zelle lässt der Frauenmörder den pensionierten Chefermittler nicht kalt. Hofrat Geiger hat jetzt den Roman „Mordsmann“ geschrieben, in dem er den spektakulären Fall nacherzählt. Jack Unterweger wurden Anfang der 1990er Jahre elf Morde an Prostituierten zur Last gelegt.

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Jack Unterweger war ein österreichischer Serienmörder, der in der Haft zu schreiben begann.

Damals galt er als Paradebeispiel für gelungene Resozialisierung. Der Häfenliterat war davor schon wegen der brutalen Tötung einer Frau 16 Jahre im Gefängnis gesessen. Das alles hat aber zahlreiche Frauen nicht davon abgehalten ihn zu verehren und sich auf Affären mit ihm einzulassen. „Er war ein Mensch voller Widersprüche, eigentlich unbegreiflich in seiner Bandbreite“, sagt seine letzte Geliebte, die Strafverteidigerin Astrid Wagner im THEMA-Interview mit Eva Kordesch.

Krieg im Blut – vererbtes Trauma 

„In meinen Träumen muss ich oft durch Wälder fliehen. Die Familiengeschichte ist etwas, das du nicht loswirst“, sagt die Kärntnerslowenin Ana Grilc. Ihre Großeltern wurden 1943 von den Nazis in deutsche Lager deportiert. Kriegstraumata können über Generationen vererbt werden. Einerseits übertragen sich ängstliche Verhaltensweisen der Eltern auf die Kinder, andererseits verändert sich auch das Erbgut innerhalb der Familie. Toita Dzamalova ist vor 10 Jahren aus Tschetschenien nach Österrreich geflohen. Ihr Sohn Damian wurde hier geboren. Er hat aber die gleichen Ängste wie seine Mutter, die den Krieg in Tschetschnien erlebt hat. Bestimmte Gene können durch traumatische Erlebnisse aktivert werden und bleiben dies auch bei Nachfahren. Sie verursachen Depressionen und Angststörungen. Man kann sie aber wieder ausschalten, indem man darüber spricht, erklärt der Neuropsychologe Thomas Elbert: „Gehen wir gemeinsam zurück in die Geschichte und schauen uns an, was an Ängsten in die Vergangenheit gehört.“ Leon Hoffmann-Ostenhof über vererbtes Trauma.