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Femizide | Schweres Erbe | Ein Schweizer Bergdorf | Tomaten auf dem Gottesacker

Femizide – wenn Männer entscheiden, dass Frauen nicht mehr leben dürfen

„Niemand im Ort kann es fassen, wie das passieren konnte“, erzählt Leopold Pointner aus Langenlois. Er wohnt in der Nähe des Ortes, an dem sich David G. das Leben genommen hat, nachdem er Elisabeth P. in ihrem Reitstall erschossen haben soll. Es war der vierte Femizid im vergangenen Oktober. „Der Mord ist nur die Spitze des Eisbergs. Fast allen Femiziden geht eine lange Geschichte an Gewalt voraus“, sagt Isabel Haider vom Institut für Strafrecht und Kriminologie. Meist stehen die Täter in einem engen Verhältnis zum Opfer. „Thema“ spricht mit Manuel, der seiner Freundin gedroht hat, sie umzubringen. „Ich bin wie ein Eiskasten. Wenn ich meine Gefühle zeige, dann bin ich angreifbar.“ Sonja Hochecker und Leon Hoffmann-Ostenhof berichten.

Schweres Erbe – Nachkommen Holocaust-Überlebender in Österreich

„Meine Mutter war erst elf Jahre alt, als sie alleine flüchten musste“, erzählt Mort Soroka. Seine Mutter floh nach den Novemberpogromen 1938 in die USA. 85 Jahre ist es her, dass in der Nacht vom 9. auf den 10. November Jüdinnen und Juden ermordet, ausgeraubt und denunziert wurden.

Thema Schweres Erbe – Nachkommen Holocaust-Überlebender in Österreich
ORF
Familienangehörige von Holocaust-Überlebenden in Wien

Auch die Mutter von Michelle Green flüchtete, als sie merkte, dass ihr Leben in Wien nicht mehr sicher ist. Im Rahmen des Jewish Welcome Service werden Familienangehörige von Holocaust-Überlebenden nach Wien eingeladen. Savanka Schwarz hat sie für „Thema“ getroffen und spricht mit ihnen über ihre Familiengeschichten, Österreich und Schuld. Details zum ORF-Programmschwerpunkt „85 Jahre Novemberpogrome“ sind unter presse.ORF.at abrufbar.

Was darf Heimat kosten? – ein Schweizer Bergdorf rutscht ab

„Türen und Fenster gehen nicht mehr richtig zu, denn das ganze Haus ist schief. Ich habe hier meine fünf Kinder großgezogen und wenn ich nicht muss, dann gehe ich nicht weg.“ Das sagt Elisabeth Arpagaus, die ihr ganzes Leben in Brienz in der Schweiz verbracht hat.

Thema Was darf Heimat kosten? – ein Schweizer Bergdorf rutscht ab
ORF
Brienz - ein Schweizer Bergdorf rutscht ab

Das Dorf befindet sich auf einer Bergkuppe, die seit der letzten Eiszeit langsam Richtung Tal rutscht. Die 85 Bewohnerinnen und Bewohner müssen mit den Schäden leben und diese selbst beheben. Jetzt soll ein 40 Millionen Franken teurer Entwässerungsstollen unter dem Dorf die Rutschung stoppen. „Heimat kann man nicht mit Franken und Rappen aufwiegen“, sagt Bürgermeister Daniel Albertin. Eine „Thema“-Reportage von Marion Flatz-Mäser.

Tomaten vom Gottesacker

„Wenn ich Tomaten vom Grab ernte, dann finden das viele Menschen seltsam oder pietätlos“, erzählt Martin Ruzicka, Gärtner am Matzleinsdorfer Friedhof in Wien. Gemüseanbau auf Gräbern ist eine von vielen Ideen, um den Ort der Toten neu zu beleben.

Thema Tomaten auf dem Gottesacker
ORF
Matzleinsdorfer Friedhof in Wien: Gemüseanbau auf Gräbern

Weil sich immer mehr Menschen für eine Feuerbestattung oder Naturbestattung entscheiden, wird es auf Friedhöfen immer einsamer. „Friedhöfe sind in einer Zeit des Umbruchs und müssen sich neu erfinden“, meint Direktor Walter Pois. Susanne Kainberger und Fred Lindner haben für „Thema“ recherchiert.