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Gefährlicher Leichtsinn – Unachtsamkeit am Steuer | Die Fußfessel: Entlastung für den Strafvollzug? | Ein Tag im digitalen Estland

Gefährlicher Leichtsinn – Unachtsamkeit am Steuer

Eine Tote und 20 Verletzte. Das sind die Folgen eines Moments der Unachtsamkeit. Der Lenker eines FlixBusses soll laut eigener Aussage beim Greifen nach einer Trinkflasche von der Fahrbahn abgekommen sein. Eine 19-jährige Oberösterreicherin, die ihren Eltern in den Italienurlaub folgen wollte, kam bei dem Unfall ums Leben. Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer sind laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und dem ÖAMTC Unfallursache Nummer 1 auf Österreichs Straßen. Im Vorjahr wurden dadurch mehr als 9.000 Menschen verletzt und 76 getötet.

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Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung sowie jegliche andere Verwendung von Handys sind während der Fahrt ausdrücklich verboten und strafbar.

„Viele glauben, dass sie eh alles im Griff haben, selbst die vermeintlich einfache, aber verbotene Tätigkeit, wie das kurze Checken einer Nachricht wird unterschätzt“, sagt die Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. „Die Verantwortung spürst Du jeden Tag. Mit dem Lenkrad hast Du das Leben der Fahrgäste in der Hand“, sagt Manfred Wolf, der seit 35 Jahren Busfahrer ist. Gerhard Janser, Eva Kordesch und Leon Hoffmann-Ostenhof haben für THEMA recherchiert.

Die Fußfessel: Entlastung für den Strafvollzug?

„Du bist 24 Stunden, jede Minute überwacht. Die eigene Wohnung ist deine Zelle“, erzählt Sebastian K. Er musste 210 Tage eine Fußfessel tragen. „Derzeit sind 340 Personen im elektronisch überwachten Hausarrest. Das entspricht einer mittelgroßen Justizanstalt“, so Angelika Stoschka, Juristin in der Generaldirektion für den Strafvollzug. Österreichs Gefängnisse sind voll. Rund 9.000 Menschen befinden sich in Haft.

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Der elektronisch überwachte Hausarrest, auch „Fußfessel“ genannt, ermöglicht es, eine Haftstrafe außerhalb einer Zelle zu verbüßen.

Künftig soll der elektronisch überwachte Hausarrest ausgeweitet werden. Die Vorteile der Fußfessel sind eine leichtere Reintegration der Straftäter, geringere Kosten und mehr Platz in den Gefängnissen. Wie gut funktioniert diese Variante des Strafvollzugs? Ist es überhaupt eine Strafe? Sabine Aßmann und Pia Bichara haben mit Menschen gesprochen, die die Fußfessel tragen mussten.

Die Zukunft ist jetzt: Ein Tag im digitalen Estland

„Digitalisierung wird hier als Vorteil gesehen, nicht als Gefahr wie in Österreich. Die Wartezeit auf administrative Dinge des Staates ist wesentlich kürzer.“ Das sagt der Vorarlberger Robert Krimmer. Er ist Digitalisierungsexperte und lebt mit seiner Familie in Tallinn, der Hauptstadt Estlands.

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In nur wenigen Jahrzehnten hat sich Estland von einer ehemaligen Sowjetrepublik zu einer der fortschrittlichsten digitalen Gesellschaften der Welt entwickelt.

Dort ist die Digitalisierung fester Bestandteil des täglichen Lebens. Vom Robotikunterricht im Kindergarten bis zur Geburtsurkunde auf Knopfdruck. Estland hat die Chancen der Technologie bereits vor 20 Jahren ergriffen und ist heute internationaler E-Government-Vorreiter. Pia Lenz hat für THEMA eine Vorarlberger Familie in ihrem digitalen Alltag in Estland begleitet.