Erste Sendung nach der Sommerpause:

Thema

Charles III. – wie tickt der neue König? | Generationenwechsel bei den Windsors – was sagt Österreichs Hochadel? | Die Zukunft des Commonwealth – überlebt die Staatengemeinschaft die Queen?

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Charles III. – wie tickt der neue König?

„Er ist wohl der längst dienende Lehrling der Geschichte“, sagt der Journalist und entfernte Cousin des neuen britischen Königs, Karl Hohenlohe. 73 musste Charles werden, um den Thron besteigen zu können und viele Skandale und Skandälchen überstehen.

Jetzt gehen Bilder um die Welt, die Charles den III. zeigen, wie er von Menschen umarmt und geküsst wird. Ist das schon die neue Volksnähe? „Ich denke, er wird ganz anders an die Sache herangehen als die Queen, er wird offener sein“, sagt Karl Hohenlohe, der Charles erst vor wenigen Monaten zum Exklusivinterview über dessen Bio-Landwirtschaft und den Umweltschutz getroffen hat. Eva Kordesch erzählt er, wie die Begegnung auf Highgrove abgelaufen ist und was wohl die größte Herausforderung sein wird, die auf den neuen König von England wartet.

Generationenwechsel bei den Windsors – was sagt Österreichs Hochadel?

Die gekrönten und nicht-mehr-gekrönten Häupter Europas kennen einander persönlich. Karl Habsburg, Enkel des letzten Kaisers der Donaumonarchie, hat die Queen mehrmals getroffen. Er beschreibt sie als enorm charismatisch und gleichzeitig unnahbar. „Das muss man auch sein“, meint er, bei all den Händen, die sie schütteln musste. Ob ihr Sohn Charles je an sie heranreichen wird, fragen wir Karl Schwarzenberg.

„Er hat nicht so viel Zeit wie Königin Elisabeth“, konstatiert der Aristokrat und zweifache tschechische Außenminister, „Charles wird nicht 70 Jahre regieren, da wäre er 140. Aber ich glaube, er hat das Zeug, ein guter König zu werden und den Respekt der Bevölkerung zu erwerben.“ Sabina Riedl hat sich in der heimischen Hocharistokratie umgehört.

Die Zukunft des Commonwealth – überlebt die Staatengemeinschaft die Queen?

Der Opernsänger Michael Schade ist in Kanada aufgewachsen – einem von 56 Ländern des Commonwealth, von denen 15 nun König Charles III. als Staatsoberhaupt haben. Auch Schade hat die Queen getroffen und erinnert sich: „Was mir sehr imponiert ist, dass diese Frau eigentlich nie einen freien Tag hatte. Gut, sie hatte jeden Komfort der Welt und niemals Geldsorgen. Aber das ist die Definition des goldenen Käfigs“. Nostalgie und Anerkennung für die Person der Queen auf der einen Seite, Rufe nach Unabhängigkeit von der Krone auf der anderen Seite.

Preet Sonker stammt aus Indien, dem bevölkerungsreichsten Commonwealth-Staat. Bis heute leide sein Land unter den 200 Jahren Herrschaft und Ausbeutung durch das britische Empire, sagt er: „Die Queen war eine reizende Person, aber ich arbeite 50, manchmal 60 Stunden die Woche um meine Miete zu zahlen, während Adelige vom Steuergeld leben – ich verstehe nicht, wie die Menschen so etwas heute noch akzeptieren können.“ Andrea Poschmaier und Martin Steiner berichten.