Thema
Die Masken fallen | Multiple Sklerose – der ungewöhnliche Weg von Stefan Hainzl | Vogelschutz – Hilfe in letzter Minute | My Home Is My Car – Leben im Campingbus
Die Masken fallen
Auch nach mittlerweile zwei Jahren Maskenpflicht hat sich Manuela Szabo, Feinkostmitarbeiterin im Lebensmittelhandel, nicht an die FFP2-Maske gewöhnt: „Wenn man sie jeden Tag neun Stunden trägt und schwere Sachen ins Kühlhaus schleppt oder neben dem heißen Backofen Kunden bedient, stört sie einfach nur.“ Ab 1. Juni können sie und ihre Kundinnen und Kunden das ungeliebte Stück ablegen.
Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln fallen die Masken, außer in Wien. Eine „Atempause“ nennt es der Gesundheitsminister und auch die Epidemiologin Eva Schernhammer ist sich sicher, dass Masken und Abstandhalten im Herbst wieder kommen. Trotzdem fühlen sich die Lockerungen der Schutzmaßnahmen für viele an wie das Ende der Pandemie, berichten Andrea Poschmaier und Leon Hoffmann-Ostenhof.
Multiple Sklerose – der ungewöhnliche Weg von Stefan Hainzl
In Österreich leiden etwa 13.500 Menschen unter Multipler Sklerose, einer chronisch entzündlichen Erkrankung des Nervensystems, die zu Lähmungen und anderen Beeinträchtigungen führt. MS ist unheilbar, manche Betroffene werden zum Pflegefall. Im Alter von 33 Jahren bekommt Stefan Hainzl die Diagnose. Der Teamarzt im österreichischen Skiverband fällt in ein tiefes Loch: „Innerhalb von kürzester Zeit ist es mit mir so bergab gegangen, dass ich mir dachte, wo bin ich in einem Jahr? Im Rollstuhl?“ Heute spielt er wieder Tennis.
Weil er schulmedizinische Therapien nicht vertragen hat, ging der Arzt einen umstrittenen anderen Weg. Darüber hat er ein Buch geschrieben und mit Oliver Rubenthaler gesprochen.
Multiple Sklerose – der ungewöhnliche Weg des Stefan Hainzl - Dr. Stefan Hainzl: www.stefanhainzl.com | Buch: „Comeback: Mein Weg zurück ins Leben“ von Stefan Hainzl, Verlag „edition a“, www.edition-a.at | Hilfe für Betroffene und Angehörige von MS: „Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft“: www.oemsg.at, Tel: 0800 311 340
Vogelschutz – Hilfe in letzter Minute
„Wir haben das Unmögliche möglich gemacht“, strahlt der 65-jährige Pensionist Hans Wurm, als er in einem seiner Brutkästen im burgenländischen Gols acht kleine Steinkäuze entdeckt. „2016 gab es nur noch vier Brutpaare, heuer haben wir schon 83 gezählt. Wir haben diesen kleinen Vogel bei uns daheim vor dem Aussterben bewahrt.“
In Österreich gehen die Bestände vieler Vogelarten dramatisch zurück: Grauammer um 92 Prozent, Girlitz um 87 Prozent, Rebhuhn um 81 Prozent und für den Ortolan und die Blauracke kommt wohl jede Hilfe zu spät. In Oberösterreich versucht die NGO Bird Life den Kiebitz zu retten, von dem es nur mehr halb so viele Exemplare gibt. Markus Stachl hat die Vogelschützer begleitet.
My Home Is My Car – Leben im Campingbus
Vor Jahren hat er begonnen, mit Beginn der Pandemie ist er steil nach oben gegangen – der Trend zum individuellen Campen. Verena Sowa lebt ihn radikal. Seit zwei Monaten hat die 33-Jährige keine Wohnung, ihr Heim ist ihr Campingbus. „Für mich ist es Freiheit pur!“, sagt die Selbstständige im Marketing- und Event-Bereich und teilt dieses Lebensgefühl mit vielen anderen leidenschaftlichen Campern.
Gearbeitet wird unterwegs, in der Natur. Für die Freizeit ist immer ein Berg oder ein Radweg in der Nähe. Dieses Wochenende verbringt Verena Sowa mit ihren Freundinnen bei den VanDays in der Südsteiermark, einem Reisemobiltreffen mit vielen Ausstellern, das deutlich macht, wie groß der Markt rund ums Campen mittlerweile ist. Eva Kordesch berichtet.