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Ukraine: Waffen für den Frieden? | Zeit ohne Zeugen – digitale Erinnerungskultur 77 Jahre nach Kriegsende | Klimarat – durchwachsene Zwischenbilanz der Ideenschmiede

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Ukraine: Waffen für den Frieden?

Ein offener Brief an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz sorgt auch bei uns für Diskussionen: Soll man die Ukraine mit Waffenlieferungen im Krieg unterstützen? „Auf keinen Fall“, sagt der österreichische Medienkünstler Peter Weibel. Er ist Mitverfasser des Briefes und fürchtet, Putin könne früher oder später zur Atombombe greifen.

Der Brief hat viele Unterstützer*innen – und scheinbar noch mehr Gegner*innen auf den Plan gerufen: Waffenlieferungen – und damit eine wehrhafte Ukraine – seien der einzige Weg, Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen zu zwingen, fordert ein zweiter offener Brief an den deutschen Bundeskanzler. Die Wogen gehen hoch. Michaela Rädler und Martin Steiner beleuchten beide Seiten der Debatte.

Zeit ohne Zeugen – digitale Erinnerungskultur 77 Jahre nach Kriegsende

„Ich versuche, die Jugend zu warnen, was auf sie zukommen könnte“, sagt der Holocaust-Überlebende Erich Finsches über seine Vorträge an Österreichs Schulen. Was für seine Zuhörerenden nur das dunkelste Kapitel in ihren Schulbüchern ist, war für den 95-Jährigen das dunkelste Kapitel seiner Kindheit: das Vernichtungslager Auschwitz.

77 Jahre später hat Anne Frank einen eigenen Instagram-Account. Zeitzeugen sprechen als Hologramme an Schulen und Adolf Hitler macht in einem Spielfilm Karriere als Influencer im Internet. Martin Steiner hat zwei der letzten Zeitzeugen getroffen und zeigt, wie sich die Erinnerungskultur langsam in den digitalen Raum verlagert. 

Klimarat – durchwachsene Zwischenbilanz der Ideenschmiede

Ideen zu liefern, wie wir in Österreich das Ziel „klimaneutral bis 2040“ erreichen können, ist die Aufgabe der 100 Klimarätinnen und Klimaräte, die einen Querschnitt der Bevölkerung repräsentieren.

Vier von sechs gemeinsamen Beratungswochenenden haben sie nun hinter sich. „Ich bin mit meinen Kindern strenger geworden, was klimaschädliches Verhalten betrifft“, sagt die Juristin Madeleine Stranzinger aus Oberösterreich. In der Familie des pensionierten Bauern Franz Zauner kommt nun weniger Fleisch auf den Tisch. Die Musikstudentin Maria Prem und der Rauchfangkehrermeister Jakob Gruber sind ernüchtert: „Es fehlt an den gesetzlichen Grundlagen für einen ernst zu nehmenden Klimaschutz in Österreich.“  Markus Stachl beobachtet diese neue Form der Bürgerbeteiligung.