Tatort

Mord im Asylantenheim: Harald Krassnitzer ermittelt gegen Ruth Drexel und Co.

In diesem „Tatort“-Fall von Hauptkommissar Moritz Eisner verschlägt es Harald Krassnitzer nach Afrika, das diesmal allerdings in Tirol liegt. Eisner muss den brutalen Mord an einem schwarzafrikanischen Asylwerber in den Tiroler Bergen klären. Dieser wurde in der Nähe des für Asylanten zum Wohnheim umfunktionierten Gasthofs von Frieda Jordan (Ruth Drexel) erschlagen aufgefunden. Eisner quartiert sich, begleitet von einem afrikanischen Dolmetsch (Nicholas Monu) und seiner halbwüchsigen Tochter Claudia (Sarah Tkotsch), im Asylantenheim ein, um am Tatort zu ermitteln.

Die Anwesenheit des Kommissars sorgt für Aufregung – nicht nur unter den Heimbewohnern, sondern auch bei der Wirtin sowie bei deren Tochter (Carmen Gratl) und Schwiegersohn (Andreas Patton).

Hochkarätig und multikulturell besetzt ist der österreichische „Tatort“ von Felix Mitterer, den Andreas Prochaska inszenierte – seine erste „Tatort“-Regie überhaupt. So sind an der Seite von Krassnitzer, Drexel und Co. eine Reihe etablierter Künstler in den Parts der afrikanischen Protagonisten zu sehen.

Produziert wurde „Tatort – Tod aus Afrika“ im Sommer 2005 an Schauplätzen in Schwaz und in der Silberregion Karwendel sowie in Innsbruck.

Mehr zum Inhalt:

In einem Tiroler Asylantenheim geschieht ein brutaler Mord an einem Schwarzafrikaner. Die Ermittlungen der örtlichen Kripo unter der Leitung von Inspektor Pfurtscheller (Alexander Mitterer) verlaufen im Sand. Mit dem vorgeschobenen Argument, es könnte sich um ein politisches Attentat handeln, gelingt es Pfurtscheller, beim Innenministerium seinen alten Bekannten, den Wiener Sonderermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), für den brisanten Fall anzufordern.

Im ehemaligen Gasthof von Frieda Jordan (Ruth Drexel), der zum Asylantenwohnheim umgewidmet wurde, stößt Eisner bei den dort untergebrachten Afrikanern, Tschetschenen und Kosovo-Albanern auf eine Mauer des Schweigens. Auch die alte Wirtin, ihre schwangere Tochter Ingrid (Carmen Gratl) und ihr windiger Schwiegersohn Klaus (Andreas Patton) wollen keine Ahnung haben, wer oder was hinter dem brutalen Mord stecken könnte. Mit dem afrikanischen Dolmetsch Farah (Nicholas Monu) an seiner Seite beginnt Eisner mit den Recherchen. Dazu quartiert er sich im Wohnheim ein. Unerwartet ist auch Eisners halbwüchsige Tochter Claudia (Sarah Tkotsch) aufgetaucht. Sie erwartet sich an der Seite des Vaters spannendere Ferien als bei ihrer Mutter in Hamburg. Und so soll es auch kommen, denn Claudia kann einige wesentliche Beobachtungen für die Nachforschungen ihres Vaters beitragen.

Rasch bemerkt Eisner, dass die schwarzafrikanischen Insassen des Heims offenbar in großer Angst leben, dennoch aber kein Vertrauen zur Polizei haben. Erst als ein zweiter Mord an dem schwarzen Buben Tambour (Franky Attakpah) geschieht, den Frieda Jordan sehr lieb gewonnen hatte, wird das Schweigen gebrochen. Zwei der Asylanten – Omar (Aloysius Itoka) und Ishraga (Sheri Hagen) – stammen aus einer einflussreichen Familie aus dem westsudanesischen Krisengebiet Darfur und gehören einer rebellischen Befreiungsbewegung an, die gegen die Militärregierung und ihre Gräueltaten ankämpft. Sie haben versucht, alle Spuren ihrer Flucht nach Europa zu verwischen, offenbar aber vergeblich. Die Killer sind ihnen auf den Fersen.

Die Rollen der afrikanischen Protagonisten in „Tatort – Tod aus Afrika“ sind großteils mit etablierten Künstlern besetzt: Zum Ensemble gehören u. a. der gebürtige nigerianische Burgtheatermime Nicholas Monu und der in Liberia geborene Aloysius Itoka. Weiters spielt die aus Uganda stammende Schauspielerin und Musicaldarstellerin Florence Kasumba, die bisher u. a. große Erfolge als „Aida“ in der deutschsprachigen Premiere des gleichnamigen Elton-John-Musicals feierte und 2005 bei den Sommerspielen Amstetten in „Jesus Christ Superstar“ zu sehen war.

Eine weitere weibliche Hauptrolle hat die gebürtige Nigerianerin Sheri Hagen übernommen, die ihre Ausbildung im Tanz-Gesang-Studio Theater an der Wien absolvierte und vor allem in Deutschland beschäftigt ist. 

„Tatort – Tod aus Afrika“ ist eine Produktion des ORF, hergestellt von Satel Film, mit Unterstützung der Cine Tirol.