Philosophisches Forum

Die aufgeregte Gesellschaft - Wo bleibt die Vernunft?

Werbung Werbung schließen

Zu Gast bei Barbara Stöckl und Konrad Paul Liessmann sind Marie-Luisa Frick, Philipp Hübl, Robert Pfaller, Claudia Paganini und Jörg Noller

„Aufgeregtheit wohin man schaut!“, attestiert Philosoph Konrad Paul Liessmann mit Blick auf gegenwärtige Entwicklungen in der Gesellschaft. Denn der öffentliche Diskurs wirkt aufgeheizt, die Emotionen kochen immer schneller hoch. Das schlägt sich längst nicht mehr nur am Stammtisch und in Wahlergebnissen nieder, sondern auch in Protesten und in einer lauter werdenden Debatten-Unkultur im digitalen Raum. Populisten nutzen die Gunst der Stunde: schüren Ängste, errichten Feindbilder. Verlocken die Heilsversprechen von Populisten, weil sie die Ohnmacht in Krisenzeiten betäuben? Haben neue Abhängigkeiten von fragwürdig-charismatischen Autoritäten und digitalen Verführern die einst gepriesene Autonomie des Individuums verdrängt?

Die Stimme der Vernunft bleibt dagegen oft leise. Lange vorbei scheint die Idee eines aufgeklärten und wissenschaftsorientierten Europas. Aufklärung sei die Befreiung des Menschen „aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“, schrieb der Philosoph Immanuel Kant, der vor 300 Jahren geboren wurde. Der Optimismus, dass der Mensch kraft seiner Vernunft selbstbestimmt lebt und stetig wissenschaftliche und gesellschaftliche Fortschritte erzielt, ist längst verflogen: Lebt es sich bequemer in der Unmündigkeit? Regiert noch die Vernunft? Oder ist es längst so, dass die Unvernünftigen das Wort haben? Welchen Einfluss spielen Emotionen in unserem Umgang mit Sozialen Medien? Und brauchen wir am Ende sogar eine neue - digitale - Aufklärung?

Darüber diskutieren Barbara Stöckl und Konrad Paul Liessmann mit folgenden Gästen:

  • Marie-Luisa Frick, Philosophin an der Universität Innsbruck Philipp Hübl, Philosoph und Publizist
  • Robert Pfaller, Philosoph und Kulturwissenschafter
  • Claudia Paganini, Philosophin und Theologin
  • Jörg Noller, Philosoph und Digitalethiker