
Liebe möglicherweise
Die unterschiedlichen Schicksale von Menschen in einer Großstadt und die alle verbindende, oft unbefriedigte Sehnsucht nach Nähe stehen im Mittelpunkt von Michael Kreihsls Episodenfilm „Liebe möglicherweise“. Kreihsl, der sowohl für Drehbuch als auch Regie verantwortlich zeichnet, lässt darin seine hochkarätig besetzten Hauptfiguren um Devid Striesow, Silke Bodenbender, Norman Hacker, Otto Schenk, Edita Malovčić, Gerti Drassl und Christine Ostermayer wie zufällig aufeinandertreffen – um sich für eine Zeit miteinander zu verbinden und sich dann wieder zu trennen.

Der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Ensemblefilm feierte im Rahmen des Montreal World Film Festivals 2016 seine Weltpremiere und war 2017 bzw. 2018 für den Thomas-Pluch-Drehbuchpreis und den Österreichischen Filmpreis nominiert.
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Da ist der verheiratete Familienvater (Devid Striesow), der sich nach seiner völlig überraschenden Kündigung in die maßlos aufregende Geliebte (Edita Malovčić) seines Freundes (Norman Hacker) verschaut. Die wiederum nicht einsieht, wieso sie als Objekt der Begierde das Besitzdenken des Einen beziehungsweise die Midlife-Crisis des Anderen ausbaden soll.
Da ist seine Frau (Silke Bodenbender), eine Ärztin, die sich fragt, warum es bei ihr nie klappt – und die schon einmal anfängt, die Sachen ihres zukünftigen Exmannes in Kisten zu packen. Seit Monaten hat sie denselben deprimierenden Traum. Und eigentlich würde sie gern seinen Freund küssen.

Da ist ihr Patient, der 14-Jährige, der nach einer dummen Aktion in ein Auto gelaufen ist und seither im künstlichen Koma liegt. Seine Mutter (Gerti Drassl) harrt verzweifelt an seinem Krankenbett aus. Wäre da nicht dieser fremde junge Mann, der ihr zur Seite steht, wäre sie ganz allein.

Und da ist der alte Witwer (Otto Schenk), der einmal eine Berühmtheit war und inzwischen einsam und zunehmend vergesslich in seiner Wohnung sitzt. Er kauft Stützstrümpfe, hätte aber lieber eine Pistole. Oder zumindest ein sehr scharfes Rasiermesser. Die Patientenverfügung hat er schon unterschrieben.
Hauptdarsteller:innen
Devid Striesow (Michael)
Norman Hacker (Roland)
Silke Bodenbender (Monika)
Edita Malovcic (Leila)
Otto Schenk (Walter)
Gerti Drassl (Mutter)
Regie
Michael Kreihsl
Drehbuch
Michael Kreihsl