Geschwister
Ein jugendliches Geschwisterpaar auf der Flucht. Doch wie weit sind die beiden bereit, für eine neue Lebensperspektive und ihre Familie zu gehen, und was bedeutet es tatsächlich, Flüchtling zu sein? Antworten auf diese Fragen gibt das vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Flüchtlingsdrama „Geschwister“, das bei der Diagonale 2016 uraufgeführt und mit dem Carl-Mayer-Drehbuchförderpreis ausgezeichnet wurde.
Die Dreharbeiten im Sommer 2015 führten das Team nach München, Graz, Serbien und Rumänien.
Vor der Kamera für diesen Film standen u. a. Ada Condeescu, Abdulkadir Tuncer, Mark Filatov, Ivan Shvedoff und Kathrin von Steinburg. Für Regie und Drehbuch zeichnet Markus Mörth verantwortlich, der sich damit über sein Langfilmdebüt freuen darf.
Markus Mörth: „Ein hochaktuelles und komplexes Thema“
„2005 habe ich im Grazer Flüchtlingshaus meinen Zivildienst absolviert und viele Dinge, die in ,Geschwister‘ vorkommen, haben sich aus diesen Erinnerungen zusammengesetzt. Als wir den Film 2015 gedreht haben, sind wir der Reiseroute des Geschwisterpaares von Moldawien/Rumänien bis Deutschland chronologisch gefolgt. Nur wenige Tage, bevor die Grenzen geschlossen wurden, kamen wir nach Österreich. Die Realität hatte uns eingeholt. Erfahrungen wie diese haben die ganze fiktionale Situation des Drehbuches sehr stark erlebbar werden lassen und jeden im Team sensibel gemacht für dieses hochaktuelle und komplexe Thema.“
Mehr zum Inhalt
Die 18-jährige Bebe (Ada Condeescu) und ihr jüngerer Bruder Mikhail (Abdulkadir Tuncer) sind gezwungen, ihr Heimatland Moldawien zu verlassen, und auf eine unbestimmte Reise zu gehen – mit nichts als einem Sack Heimaterde und einem gemeinsamen Ziel vor Augen. Eine Flüchtlings-Odyssee durch Europa beginnt. In Rumänien und Serbien werden sie zu Gejagten, entkommen einem Menschenhändlerring nach Deutschland. In München warten sie in einem Zwischenlager auf ihre Anerkennung als Flüchtlinge. Bebe beginnt eine zurückhaltende Liebesbeziehung zu einem jungen deutschen Sozialarbeiter. Mikhail, der Talent als Zeichner hat, wird im Schulunterricht bestärkt und motiviert.
Doch der Asylprozess bringt die Geschwister an ihre Grenzen, treibt den Bruder in immer größere Verletzbarkeit, die der Schwester gegenüber in Kälte und schließlich Grausamkeit umschlägt.
Bevor die Geschwisterbande völlig zerbrechen, findet Mikhail jedoch Halt und versucht wieder gutzumachen, was er der Schwester angetan hat. Mit allen Mitteln müssen die Geschwister füreinander einstehen, um sich ein neues Leben zu ermöglichen.
Hauptdarsteller:innen
Ada Condeescu (Bebe)
Abdulkadir Tuncer (Mikhail)
Mark Filatov (Gigi)
Ivan Shvedoff (Stefan)
Kathrin von Steinburg (Alona)
Regie
Markus Mörth
Drehbuch
Markus Mörth