
Ein Habsburger auf Mallorca - Ludwig Salvator und der Zauber des Meeres
Ludwig Salvator, der unkonventionelle Erzherzog von Österreich und Prinz von Toskana, bereiste jahrzehntelang mit seiner Segelyacht „Nixe“ das Mittelmeer und ließ sich schließlich auf Mallorca nieder. Sein Todestag jährt sich heuer im Oktober zum 110. Mal.

Erzherzog Ludwig Salvator von Habsburg-Lothringen und Bourbon (4.8.1847-12.10.1915) war ein Unangepasster, ein Universalgenie, ein Aussteiger und Naturschützer der ersten Stunde. Er war aber nicht nur ein lebenslustiger Globetrotter, sondern auch ein anerkannter Forscher des Mittelmeerraumes, besonders der Balearen. Seine Forschungsergebnisse über Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt hat er in umfangreichen Publikationen festgehalten.

Als Besitzer des „Kapitänspatentes der langen Fahrt“ war er jahrzehntelang auf seiner Dampfsegelyacht im Mittelmeer unterwegs, um das Interesse der Öffentlichkeit für damals weitgehend unbekannte Regionen zu wecken, wie die Liparischen Inseln und die Ionischen Inseln.

Unzählige Legenden und Anekdoten ranken sich um den „ungekrönten König der Balearen“. Seiner schäbigen Kleidung wegen wurde er immer wieder für einen Schafhirten oder Landarbeiter gehalten - zu seiner großen Belustigung. Dass er bei Hof als gelehrter Sonderling galt, kommentierte er gelassen:
„Lieber vielfältig als einfältig“.

Ludwig Salvators Liebesleben war turbulent. Der Junggeselle soll beiden Geschlechtern zugetan gewesen sein und zahllose Affären gehabt haben. Für seine unehelichen Kinder hat er angeblich gut gesorgt. Einer seiner Liebschaften, Catalina Homar, der Tochter eines Tischlers, ließ der Erzherzog eine exzellente Ausbildung angedeihen und machte sie schließlich sogar zur Verwalterin seiner Weingüter.
Regie
Rosa Maria Plattner