Das Vaterspiel
Wie reagiert man, wenn man erfährt, dass der eigene Großvater ein gesuchter Kriegsverbrecher ist? Mimi hält ihren Nazi-Opa im Keller versteckt, wo er geistesabwesend in den Fernseher starrt. Er soll nur noch in Ruhe sterben dürfen. Das klingt jedoch einfacher als es ist. Der junge Ratz, der die letzten Jahre in einem ungelüfteten Zimmer verbracht hat, um ein obskures Computerspiel zu programmieren, in dem er seinen Vater virtuell umbringt, steht seiner verzweifelten Exfreundin zur Seite.
Über Michael Glawoggers Filmdrama „Das Vaterspiel“, welches auf dem gleichnamigen Roman von Josef Haslinger basiert, liegt eine unheimliche Schwärze. Hilflosigkeit, eiskalte Berechnung, Angst und blanker Hass stehen im Mittelpunkt. In den Hauptrollen sorgen Helmut Köpping, Christian Tramitz und Sabine Timoteo für eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ohne Hakenkreuz und SS-Uniformen.
Im Jahr 2010 wurde das Filmdrama als bester österreichischer Kinospielfilm mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet.
Mehr zum Inhalt:
Mimi will, dass ihr Studienfreund Ratz nach New York kommt. Für Mimi war Ratz immer bereit, vieles zu tun, und in Wien macht ihm sowieso einiges zu schaffen: Der übermächtige Vater, die Liebe zu seiner Schwester und sein autistisches Dasein vor dem Computer.
Doch auch in New York muss er sich bald unangenehmen Fragen stellen: Wie soll er sich zu der Nazivergangenheit des alten Mannes stellen, dessen Kellerversteck er ausbauen soll? Wie echt sind Mimis Gefühle, und wie schuldig macht man sich mit virtuellen Morden am eigenen Vater?
Hauptdarsteller:innen
Helmut Köpping (Ratz)
Christian Tramitz (Kramer)
Ulrich Tukur (Jonas)
Sabine Timoteo (Mimi)
Regie
Michael Glawogger
Drehbuch
Michael Glawogger
Buch
Josef Haslinger