Dok 1

Unser Wasser - wie lange noch?

Werbung Werbung schließen

Über die kostbarste Ressource Österreichs

Österreich gehört mit seinen Flüssen, Seen und Bächen zu den wasserreichsten Gebieten Europas. Wasser wurde lange Zeit als natürliche Ressource im Überfluss betrachtet. In Zeiten von Trockenheit, Hitze und Energiekrise wird es zu einem begehrten Gut. Lisa Gadenstätter erkundet die kostbarste Ressource Österreichs in „Dok 1: Unser Wasser – wie lange noch?“

Sind Quellen das neue Gold der Alpen? Wie prinzipiell jede/r eine Wasserquelle erwerben kann, erklärt Lisa Gadenstätter mit dem Hydrogeologen Wolfgang Gadermayr.

"Dok 1: Unser Wasser - wie lange noch?": Lisa Gadenstätter und Hydrogeologe Wolfgang Gadermayr auf der Suche nach einer Quelle im Bluntauta.
ORF/Neulandfilm
Lisa Gadenstätter und Hydrogeologe Wolfgang Gadermayr auf der Suche nach einer Quelle im Bluntauta.

Das Geschäft mit dem kostbaren Nass blüht

Unser Wasser ist ein enormer Wirtschaftsfaktor. Aus zahlreichen österreichischen Quellen wird Trinkwasser in das Ausland verkauft. Geschicktes Marketing sorgt dafür, dass ein Kanister österreichisches Wasser zum teuer verkauften Luxusprodukt wird. - Doch ist das ethisch vertretbar? Und was verdient die Republik am Verkauf?

Ein Beispiel für jene, die hiesiges Wasser vermarkten und verkaufen, ist die österreichisch-amerikanische Familie Muhr. In Obertraun installierten sie eine Trinkwasserabfüllanlage und verkaufen dieses „Hallstein Water“ als bestes Wasser der Welt, mit Export in die USA. Und ein in Kalifornien ansässiges Startup vertreibt seit 2018 am US-amerikanischen Markt eine Dose mit „österreichischem Gebirgswasser“. Der Name des Produkts: Liquid Death, also „flüssiger Tod“. Das Wasser dazu stammt aus Oberösterreich.

Doch nicht überall ist die Idee der Wasservermarktung mit Erfolg gekrönt: 2017 wollte eine Wiener Gesellschaft namens Vivida ein Geschäft mit den Österreichischen Bundesforsten eingehen. In der Gemeinde Steinbach am Attersee sollte eine Mineralwasserabfüllanlage errichtet werden, doch die Gemeindemitglieder liefen dagegen Sturm. Wir erzählen, wie dieser Streit ums Wasser ausgegangen ist. Wasser wird aber auch in Österreich immer knapper. Die Meldungen zur Trockenheit in Europa überschlagen sich in diesem Sommer: Der Po trocknet aus, im Osten Österreichs verschwinden Badeteiche, in der Thaya sterben die Fische tonnenweise, der Zicksee gleicht einer Saharawüste und nun ist auch der Neusiedlersee am Verdunsten. Der Klimawandel ist auch an den Seen Österreichs angekommen. Warum es so weit kommen konnte und wie es in Zukunft weitergeht, erklärt Gerhard Egger, Wasserexperte des WWF.

"Dok 1: Unser Wasser - wie lange noch?": Lisa Gadenstätter mit Wasserexperten vom Roland Egger vom WWF am ausgetrockneten Zicksee.
ORF/Neulandfilm
Lisa Gadenstätter mit Wasserexperten vom Roland Egger vom WWF am ausgetrockneten Zicksee.

Doch unser Wasser wird in Zukunft bei zunehmendem Bevölkerungswachstum nicht nur zum Trinken vermehrt gebraucht. Wasserkraft steht als erneuerbare Energiequelle hoch im Kurs. Allerdings nicht immer bei der Bevölkerung vor Ort. Im Kaunertal gehen die Wogen rund um den geplanten Ausbau eines Pumpkraftwerks hoch.

Uhr
Tote Seen, trockene Böden, heiße Städte – ist das erst der Anfang?