Der talentierte Herr Strache
Wie man (s)eine Karriere zerstört
Im Sommer 2017 steht Heinz-Christian Strache vor dem Höhepunkt seiner politischen Karriere. Er führt die FPÖ zu einem beispiellosen Wahlerfolg und in die Regierung. Was er nicht weiß: Er sitzt bereits auf einer tickenden Zeitbombe, seine Tage als Parteichef sind schon gezählt. Drei Jahre, viele Ermittlungen, Hausdurchsuchungen und Gerichtsverfahren später ist vom Erfolg des einstigen Spitzenpolitikers nicht mehr viel übrig. Mit einem Spendenaufruf wendet sich Strache an seine Fans: Die horrenden Anwaltskosten treiben ihn in den Ruin. Parteifreunde und Weggefährten haben sich von ihm abgewendet, mit seiner neuen Partei „Team HC Strache“ verpasste er den Einzug in den Landtag.
Ein unerwartetes Ende einer politischen Karriere, denn Heinz-Christian Strache hat die politische Landschaft Österreichs geprägt wie wenige andere. Er führte die FPÖ von einer Sechs-Prozent-Partei in die Regierung, arbeitete sich vom Gemeinderat zum Vizekanzler hoch und setzte neue Maßstäbe im politischen Social-Media-Marketing.
Der einst erfolgreiche Politiker sieht sich als Opfer eines Attentats: Die Video-Falle auf Ibiza, die seine Karriere beendete, sei Teil einer Verschwörung politischer Feinde, ebenso wie die Vorwürfe, die nach dem Ibiza-Video an die Öffentlichkeit gelangten.
Anders sieht das Straches ehemaliger Sicherheitsreferent Oliver Ribarich, der Spesenabrechnungen und Fotos von Sporttaschen mit Bargeld gesammelt, so die Spendenaffäre ins Rollen gebracht und den Anlass für das Ibiza-Video gegeben hat.
In der neuen Dokumentation „Der talentierte Herr Strache – Wie man (s)eine Karriere zerstört“ von Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz sprechen Gegner, Weggefährten und Strache selbst über Aufstieg und Fall eines einflussreichen Politikers.