Per Dekret gegen Diversität
Mit Partys, Paraden und Protest setzt sich die LGBTQ+ - Community Jahr für Jahr im Juni für Vielfalt, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung ein. 1970 wurde der sogenannte „Pride Month“ in New York nach gewalttätigen Konflikten zwischen Polizeibeamten und LGBT-Personen ins Leben gerufen, um Vorurteile zu überwinden. Ein Wendepunkt im Kampf für Gleichbehandlung und Anerkennung.

Doch 55 Jahre später werden etwa in den USA, Ungarn und in der Slowakei alte Feindbilder mit Rückgriff auf alte Stereotype neu befeuert. Auch in Österreich. Überall auf der Welt werden Menschen dafür angegriffen, wen sie lieben, wie sie sich kleiden, und letztlich dafür, wer sie sind. In vielen Ländern bedeutet das Leben als lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, queere, intergeschlechtliche, asexuelle oder agender Person tägliche Diskriminierung.

In den USA wurde unter Donald Trump etwa die Antidiskriminierungsrichtlinie abgeschafft und selbst renommierten Universitäten Förderungen eingefroren, weil sie sich für Diversität einsetzen. Als erster Bundesstaat hat Utah Pride-Flaggen in Schulen und Regierungsgebäuden verboten. Viktor Orban hat in Ungarn erst im April die Verfassung geändert, sodass nur noch zwei Geschlechter anerkannt werden und öffentliche LGBTQ+ Veranstaltungen wie die Budapest Pride verboten. Robert Fico ließ sich nach eigenen Angaben von Donald Trump inspirieren – in der Slowakei sollen die Rechte der queeren Community per Verfassung beschnitten werden.

Auch in Österreich brennt der Hut. Die registrierten Hassverbrechen aufgrund von sexueller Orientierung steigen in Österreich gewaltig an, weiß der Politwissenschaftler Michael Hunklinger, der dieser Tage sein neues Buch „Wir werden nicht verschwinden“ veröffentlicht.
TV-Beitrag: Stefan Schlager & Philip Dulle