Abschied von einer Legende

Eine Hommage an Otto Schenk

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Vom Frosch in der „Fledermaus“ bis zum Fortunatus Wurzel in „Der Bauer als Millionär“, vom Würschtlmann bis zum Wozzeck, von „Sachen zum Lachen“ bis zum „Ring des Nibelungen“, vom Kellertheater bis an die New Yorker Met, von der Josefstadt, dem Burgtheater, der Staatsoper bis zu den Salzburger Festspielen – Otto Schenk war eine unermüdliche wie unverwüstliche Institution des österreichischen wie internationalen Kulturlebens.

Otto Schenk "Der Theatermacher" 2006
APA/Hans Klaus Techt

Sieben Jahrzehnte lang hat der große Menschendarsteller, Theaterdirektor, Theater- und Opernregisseur auf der Bühne verbracht. Ein Theater-Enthusiast und Publikumsliebling ist er bis zuletzt gewesen.

Otto Schenk "Der Kirschgarten", 2019
APA/Herbert Neubauer

Noch bevor er als Kind das Theater überhaupt kannte, betrachtete der Sohn eines Wiener Notars und einer Triestiner Verkäuferin und Geschäftsleiterin das Leben als Schauspiel. Seine Sucht, etwas darzustellen oder nachzumachen brachte ihn schon als 17- Jährigen auf die Bretter, die ihm die Welt bedeuteten. Schenk debütierte in Karl Schönherrs „Karrnerleut“ im Theater der Jugend.

Otto Schenk 1996
APA

Ob als Bockerer, Rappelkopf, Zauberkönig oder als Theatermacher in Thomas Bernhards gleichnamigem Stück überzeugte der „Menschenfresser“ mit seinem „Adlerauge für das Unwesentliche“, wie es der legendäre Fritz Kortner einmal bezeichnete. Seinen Durchbruch als Regisseur feierte er 1960 mit seiner Josefstadt-Inszenierung von Eugene O’Neills „O Wildnis!“, deren Direktor er von 1988 bis 1997 war.

Otto Schenk1998
APA

Weltkarriere machte er schließlich als Opernregisseur. Die New Yorker Met, wo er 1970 mit Beethovens „Fidelio“ reüssierte, wurde seine zweite künstlerische Heimat.

Otto Schenk vor der MET, N.Y.
APA/Walter Pfaeffle

Seine breite Popularität verdankte der unglaubliche Grantler mit einer Riesenportion Wiener Schmäh dem Fernsehen.

Otto Schenk in "Mein Opa ist der Beste"
ORF/MTC Movie & TV Production

Unvergessen sind seine Rollen etwa als pensionierter Kaffeehausbesitzer, Grantler und Hypochonder in Helmuth Lohners Verwechslungskomödie „Mein Opa ist der Beste“ oder 2020 als äußerst übellauniger Musikprofessor in Michael Kreihsls Film „Vier Saiten“.

Der kulturMONTAG mit einer Hommage an Otto Schenk.

TV-Beitrag: Julia Fellerer

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