König der Walzer
Die britische Stadt Liverpool hat ihre Beatles, Memphis im US-amerikanischen Tennessee Elvis Presley und Wien seinen Johann Strauss. Ein Popstar der Musikgeschichte, dessen Donauwalzer, die inoffizielle Hymne seiner Heimatstadt, weltweit zu den populärsten Werken der klassischen Musik zählt.
Kein Wunder, denn wenn sein Walzer „An der schönen blauen Donau“ alle Jahre wieder beim Neujahrkonzert erklingt, dann bringt diese Melodie rund um den Globus Millionen Menschen zum Tanzen. „Alles Walzer“ heißt es ab Schlag Mitternacht in der Nacht auf den 1. Jänner 2025, um das Johann Strauss-Festjahr zu Ehren seines 200. Geburtstags einzuläuten.
Unter der Leitung von „Strauss“-Intendant Roland Geyer hat sich Starpercussionist Martin Grubinger ein dezidiertes Mitmachprojekt ausgedacht. Mit der neuen App „MyGroove“, die sich an alle Menschen mit und ohne musikalische Vorkenntnisse richtet, soll eine 100-köpfige „Superband“ entstehen. Rund 65 Produktionen an rund 250 Spieltagen, von Theater über Konzerte bis hin zu experimentellen Events hat Geyer auf die Beine gestellt.
Doch bis zum nächsten Jahr muss der geneigte Strauss-Fan gar nicht warten. Denn schon jetzt beleuchtet die Ausstellung „King of Waltz“ im Wiener Theatermuseum das bewegte Leben der „Komponier Maschine“. Von der „Fledermaus“ bis zum „Zigeunerbaron“ - sein Schaffen umfasst etwa zwanzig Operetten, 500 Walzer, Polkas und Märsche, ein Ballett und sogar eine Oper.
Während ihn Giuseppe Verdi als einen seiner genialsten Kollegen verehrte, beneidete ihn Johannes Brahms: „Er trieft von Musik, ihm fällt immer etwas ein“. Und das ehemalige kleine Haus der Kunst vis-à-vis der Secession ist ab sofort zu einem neuen Strauss Museum umfunktioniert.
Immersiv, informativ und interaktiv lautet hier die Devise, um Johann Strauss in all seinen Dimensionen gerecht zu werden.
TV-Beitrag: Katharina Huemer