Von A wie aplattln bis Z wie Zwiderwurzn
Für die einen klingt es wie eine Halskrankheit, den anderen schenkt es ein wohliges Gefühl: das Tirolerische. Das kehlig ausgesprochene „K“ wird am häufigsten mit diesem Bundesland in Verbindung gebracht, doch von Landeck bis Lienz, von Ischgl bis Kitzbühel gibt es eine unglaubliche Vielfalt an sprachlichen Besonderheiten und Lautunterschieden.
Der Stein wird im Unterinntal zum Stoan, im Zillertal zum Stuan und im Paznaun zum Stan. Während die Täler vor hundert Jahren noch abgeschlossener waren und alte Dialekte bewahrt blieben, verschwinden oder verändern sich heute viele Begriffe durch die zunehmende Mobilität der Menschen. Der Dialekt hält aber auch mit technischen Neuerungen Schritt und so fährt man in Tirol den Computer auffi oder åchi.
Der kulturMontag begleitet die Sprachwissenschaftlerin Yvonne Kathrein, die für das Tiroler Dialektarchiv unterwegs ist und Dialektaufnahmen von sogenannten Gewährspersonen sammelt. Der Autor und Filmemacher Händl Klaus erzählt von seinen Erlebnissen als Tiroler in Berlin und den Erfahrungen, in seiner Kindheitssprache zu schreiben. „Zrugg“ heißt sein 2023 zum Ö1-Hörspiel des Jahres gekürte Werk.
Aufrührende Themen wie die Rückkehr des Wolfs und Apres-Ski in Ischgl behandelt das Rap-Trio „Von Seiten der Gemeinde“ in seinen kritischen Songs. Frontsänger Yo!Zepp kommt wie seine Bandkollegen Chrisfader und Testa aus dem Oberland und singt im Dialekt. Für die Hip Hop Nummern verwenden sie auch Dialektschnipsel aus Regionalsendern und haben den Tarrenzer Bürgermeister über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht.
TV-Beitrag: Nicola Eller