Poesie des Augenblicks
Inge Morath war anfangs Übersetzerin und Journalistin. 1949 geht sie nach Paris zu Magnum, arbeitet zunächst als Redakteurin, schreibt die Storys zu den Fotos. Eines Tages traut sie sich: sie schmuggelt unter Fotos der anderen Fotografen ihre eigenen dazu.
Und damit wurde die Österreicherin als erste Frau ein Vollmitglied in der Männerriege der weltberühmten Fotoagentur Magnum. Mit Eleganz und Humor und ihrem besonderen Blick für: Das Licht und das Nichts, in das der Mensch sich hinein träumt.
Geboren 1923 in Graz, aufgewachsen in Deutschland, erlebt sie das Grauen des Krieges in Berlin. Seelische Wunden bleiben. Krieg wird sie nie fotografieren. Sie sucht echte Menschlichkeit und hat diese einzigartige Fähigkeit, die Menschen das sein zu lassen, was sie sein wollen.
Am Set von „The Misfits“, wo intensive Aufnahmen von einer wie verloren scheinenden Marilyn Monroe entstanden, lernte sie Arthur Miller kennen und wurde später seine Ehefrau.
Vor hundert Jahren hat Inge Morath das Licht der Welt erblickt und sie hat es mit ihren außergewöhnlichen Fotos auch für die Nachwelt künstlerisch festgehalten.
TV-Beitrag: Angelika Kellhammer