Klimt küsst Mozart

Die Belvedere-Dependance in Salzburg

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Mit rund 31 Millionen Euro ist es zurzeit das wohl aufwendigste Bauprojekt, das gegenwärtig für Salzburgs Museumslandschaft geplant ist: Bis 2026 soll das Wiener Belvedere mit seinen reichen Bilderschätzen von Gustav Klimt, Egon Schiele, Claude Monet oder Ferdinand Waldmüller in der Mozartstadt eine Dependance bekommen.

Werk von Egon Schiele
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Denn das Bundesmuseum - soweit der lang gehegte Plan, den die türkise Bundesregierung I unterstützte - will auch außerhalb von Wien seine künstlerischen Gusto-Stückerln sichtbar machen. Wo, wenn nicht in Salzburg, wo sich zumindest während der Festspielzeit ein kulturinteressiertes, internationales wie betuchtes Publikum tummelt. Raus aus dem Schnürlregen und rein ins Museum samt erlauchter Kunst lautet die Devise der Zukunft. Eine Win-Win-Situation auch für Salzburgs Politik, will doch Landeshauptmann Wilfried Haslauer seine Stadt noch intensiver als Kulturstandort an der europäischen Spitze etablieren und ausbauen.

Salzburger Residenz Innenhof
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Mitten in der Altstadt soll der neue Kulturtempel entstehen, im Innenhof der Neuen Residenz, die seit 2007 die Zentrale des Salzburg Museums ist. Für den unterirdischen Ausstellungsraum zeichnen die österreichischen Architekturbüros „Schenker Salvi Weber“ und „EIDOS“ die sich mit ihren Entwürfen bei dem Wettbewerb durchgesetzt haben.

Modell Belvedere-Dependance Salzburg
APA/SALZBURG MUSEUM/FRANZ NEUMAYR

Viel historisches Gespür ist bei diesem Projekt gefordert, geht es doch um die Sanierung eines kostbaren Baubestandes.

Stella Rollig
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„Der Baubeginn soll noch in diesem Jahr erfolgen“, freuen sich Belvedere-Chefin Stella Rollig und Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museums auf ihr gemeinsames Projekt. Nicht kleckern, sondern klotzen scheint die Devise des Landes, will es doch mit seinem „Generalplan Kulturbauten“ bis ins Jahr 2030 rund 518 Mio. Euro netto in bestehende und neue Kulturstätten investieren. Größter Brocken der Kultur-Offensive ist dabei sicher die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser.

Festspielhaus Salzburg
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Bis 2030 sind hier Kosten von 335 Mio. Euro veranschlagt. Auch der Umbau des Pausenfoyers der Stiftung Mozarteum, die Sanierung des Filmkulturzentrums „Das Kino“, die Übersiedlung des Sattler-Panoramas in das frühere Barockmuseum im Mirabellgarten inklusive einem Weltkulturerbe-Zentrum, die Sanierung des Landestheaters, Investitionen für das Mozarteumorchester und die Universität Mozarteum, und ein Sound-of-Music-Museum sollen in Angriff genommen werden. Ob Haslauers Langzeitwunsch eines Fotomuseums auch in Erfüllung gehen wird, steht in den Sternen. Plant die Stadt Wien in der Bundeshauptstadt doch zumindest eine Kunsthalle für Fotografie im Arsenal.

TV-Beitrag: Markus Greussing

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