Europas neue Fronten

Europa hat sich lange Zeit als Vorbild gesehen. Der Fall des Eisernen Vorhangs, der Arabische Frühling und die Orange Revolution in der Ukraine wurden als Aufbrüche nach Europa und in die Demokratie verstanden. Wohl nicht nur von politischen Beobachtern und den westlichen Medien, sondern durchaus auch von einem Teil der Aktivisten.

Mittlerweile sind von Tunesien bis Russland politische Bewegungen im Vormarsch und an der Macht, die Europas offene Gesellschaft entweder als Feindbild oder als von der Geschichte überholt betrachten. RTL-Reporterin Antonia Rados und ORF-Reporter Christian Schüller gehen diesen konservativen Protestbewegungen vor Ort auf den Grund. Sie haben militärische Frontlinien und Moscheen besucht, mit Aktivisten und Flüchtlingen geredet und sich in Moskauer Küchen, ukrainischen Dörfern und ungarischen Rathäusern umgehört.

Was ihnen als westeuropäischen Journalisten dort begegnet ist, war oft eine Mischung aus Misstrauen und Enttäuschung, Wut und Bewunderung. Manches klingt provokant und irritierend. Spürbar sind aber auch die starken Verbindungen zwischen Europa und seinen Nachbarn und der Wunsch, besser verstanden zu werden. Die daraus entstandene TV-Dokumentation wurde in zwei Teilen am 31. Mai 2016 um 22.35 Uhr und am 1. Juni 2016 um 22.30 Uhr in ORF2 als „Weltjournal Spezial“ ausgestrahlt. Christian Schüller hat zum Thema gemeinsam einem Team von ORF.at 5 Web-Reportagen für PCs und Mobilgeräte gestaltet.