Zurück zur Natur

Vor den Toren der Bundeshauptstadt, flankiert vom Wienerwald und mit der Babenbergerstadt Mödling im Zentrum, liegt der gleichnamige Bezirk. Heimat für ebenso kreative wie auch naturverbundene Menschen. Reinhard Wöginger ist hauptberuflich Feuerwehrmann, doch in seiner Freizeit gestaltet er Kunstwerke aus Glas und Fundstücken aus dem Wald. Buchbinderin Christine Weiner widmet sich täglich dem bedruckten Papier in Buchform. Und Maggie Entenfellner besucht Biobauer Johannes Wiesmayer in seinem Damwildgehege und lässt anschließend beim Malen ihrer Kreativität freien Lauf.

Johannes Wiesmayer & Lydia Wiesmayer Fuchs - Biobauern, Wirte, Töpfer-/Malwerkstatt-Betreiberin

Es ist die sechste Generation, in der Johannes Wiesmayer und seine Familie den Betrieb in Hennersdorf bewirtschaften. Die ganze Familie hilft am Hof mit, sei es bei der Ernte von Topinambur oder dem Säen von Erdäpfeln, Weizen oder Hafer. 2004 begann die Familie, Damwild zu züchten. Und weil Johannes Wildfleisch aus freier Wildbahn als das gesündeste Fleisch überhaupt ansieht, landet es auch in den unterschiedlichsten Variationen bei ihnen im Wirtshaus am Teller. Lydia betreibt mit ihrer Töpfer- und Maloase einen Ort, wo Jung und Alt kreativ schaffen können.

Christine Weiner - Buchbinderin

Wenn sie ein altes Buch zum Restaurieren bekommt, kann es schon mal passieren, dass sich Frau Christine Weiner in dessen Inhalt verliert. Diese Aufträge liegen ihr, denn eigentlich wollte sie Restaurieren lernen, wurde aber damals an der Akademie der bildenden Künste nicht aufgenommen. Stattdessen wurde es eine Lehre zur Buchbinderin. Ein Werdegang, über den die gebürtige Perchtoldsdorferin sehr froh ist. Denn in Österreich gibt es nur mehr rund 40 Buchbinder-Betriebe. Wer ihre Werkstatt in den Mauern des Klosters St. Gabriel betritt, taucht in ein analoges Reich von alten Schreibmaschinen, Buchpressen und Holzkästen mit Prägelettern aus Messing ein.

Reinhard Wöginger - Glaskünstler

Der gelernte Glaser strahlt über beide Ohren, wenn er mit dem zerbrechlichen Material und Holzresten aus dem Wald in der Umgebung eine künstlerische Verbindung schafft. In Garten und Werkstatt von Reinhard Wöginger entstehen Gebrauchs- und Kunstgegenstände, die erst durch das Licht ihre volle Strahlkraft entwickeln. Ob die Kohlrabi im Hochbeet mit den Glasscheiben aus alten Fensterresten besser wachsen, weiß er nicht, aber einen Touch von Jugendstil bekommt sein Garten dadurch allemal. Auch bei Renovierungsarbeiten im Stephansdom konnte der gebürtige Waldviertler seiner gläsernen Leidenschaft nachgehen. Vorsichtig muss er sein, wenn er die teilweise wertvollen Scheiben zuschneidet und mit Blei verglast. Ein guter Ausgleich zu seiner zweiten Berufung als Feuerwehrmann.