WeltWeit
Kleine Ursache, große Wirkung. Wie sicher ist unsere Versorgung?
Das heurige Weihnachtsgeschäft soll - Prognosen zu Folge - mit einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro das Geschäft des Vorjahres in Österreich noch übertreffen. Mehr als die Hälfte der in die EU importierten Waren kommen dabei über den Seeweg. Beim Güterverkehr zwischen Europa und Asien – der wichtigsten Handelsroute der Welt – sind es sogar 95 Prozent. Ein riesiges Volumen, das vom Funktionieren der gesamten Logistikkette abhängig ist.
Wie groß die Folgen eines Störfalls sein können, haben wir im März 2021 gesehen: ein riesiges Containerschiff steckt sechs Tage im Suezkanal fest mit massiven Auswirkungen auf den Welthandel. Neben Blockaden auf den Wasserwegen nach Europa sind es vor allem Ausfälle in den großen Häfen, die zu einem Versorgungsproblem führen können.
In Griechenland ist Korrespondent Ernst Gelegs im Hafen von Piräus unterwegs. Der Hafen ist Schnittstelle von drei Kontinenten: Europa, Asien und Afrika – und damit ein großes Kapital des Landes. Der überwiegende Teil des riesigen Areals wurde 2016 an den chinesischen Konzern COSCO verkauft und das birgt Gefahren. China hat damit den Fuß in der Tür der Europäischen Union und kann den Warenverkehr beeinflussen.
In der Türkei passieren rund 40.000 Schiffe jährlich den Bosporus. Korrespondentin Katharina Wagner begleitet einen der Bosporus-Lotsen bei seiner herausfordernden Arbeit. Die Meerenge in Istanbul zu durchfahren ist alles andere als einfach, vor allem für mehrere hundert Meter lange Frachtschiffe und Öltanker. Sie sind dringend angehalten, die Hilfe erfahrener Schiffslotsen anzunehmen. Ein Schiffsunfall am Bosporus würde zahlreiche Lieferungen nach Europa stark verzögern.
In den Niederlanden bekommt Korrespondentin Raffaela Schaidreiter einen exklusiven Einblick in Europas größten Hafen. Die gesamte Logistik ist minutiös durchgetaktet. Alles muss effizient und schnell ablaufen, deshalb sind alle Bereiche hochdigitalisiert. Der Hafen selbst und die Firmen, die am Gelände arbeiten.
Doch der hohe Grad an Digitalisierung macht den Hafen Rotterdam angreifbar für Cyberattacken. Angriffe auf das IT-System einer einzelnen Firma hat Folgen für den gesamten Hafen: wird ein Logistikunternehmen gehackt, können Schiffe nicht abladen, Ware bleibt in den Containern, die Logistikkette ist unterbrochen. Der Schaden solcher Zwischenfälle geht rasch in die Millionen.