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Greenwashing. Wie läuft der Zertifikate-Handel?

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Große Unternehmen präsentieren sich gerne als grün, sauber und nachhaltig. Seit einigen Jahren ist ein Schlagwort aber besonders beliebt und ziert fast jede Firmen-Homepage: KLIMANEUTRAL.

Volkswagen ist laut eigenen Aussagen auf dem Weg zu einer „klimaneutralen“ Mobilität. Die Österreichische Post liefert „klimaneutral“ Pakete ins Haus. Netflix und Meta verkünden, vollständig „klimaneutral“ zu operieren. Wer fliegt, kann bei fast allen Airlines seine CO2-Emissionen ausgleichen. Und bei Shell kann man sogar „klimaneutral“ Benzin oder Diesel tanken. 

Doch wie soll das funktionieren? Dort, wo Emissionen nicht durch nachhaltigeres Wirtschaften oder die Nutzung erneuerbarer Energiequellen eingespart werden, können sogenannte CO2-Zertifikate gekauft werden. Das Versprechen dahinter: Jede Tonne CO2, die ein Unternehmen nicht selbst einspart, spart stellvertretend jemand anders. Kompensiert wird mit Umweltschutzprojekten in Afrika, Asien oder Lateinamerika.

Auf dem Papier ist das ein Deal, bei dem alle gewinnen, denn dem Klima ist es egal, ob in einem VW-Werk die Emissionen zurückgehen oder ein Wald in Indonesien nicht gerodet wird und damit als CO2-Speicher dient. Hauptsache das schädliche Klimagas wird reduziert.

Doch was, wenn dieses grüne Versprechen nicht gehalten werden kann? Die WeltWeit-Reporter sind in Europa, Afrika und Asien unterwegs, um sich anzuschauen, wer die Gewinner und wer die Verlier im internationalen Zertifikate-Handel sind.

Korrespondentin Isabella Purkart recherchiert in Kenia und geht der Frage nach, wie wirksam CO2 Kompensation durch nachhaltige Kochöfen ist
ORF
Korrespondentin Isabella Purkart recherchiert in Kenia und geht der Frage nach, wie wirksam CO2-Kompensation durch nachhaltige Kochöfen ist

In Kenia besucht Korrespondentin Isabella Purkart eine Fabrik, die sich auf die Herstellung von energieeffizienten Kochöfen spezialisiert hat, und geht der Frage nach, wie sinnvoll der Verkauf von CO2-Zertifikaten aus solchen Projekten wirklich ist.

Korrespondentin Vanessa Böttcher berichtet aus Indonesien und dokumentiert, dass in einem der größten Waldschutzprojekte der Welt großflächige Waldbrände stattgefunden haben
ORF / Marcus Walter
Korrespondentin Vanessa Böttcher berichtet aus Indonesien und dokumentiert, dass in einem der größten Waldschutzprojekte der Welt großflächige Waldbrände stattgefunden haben

In Indonesien dokumentiert Korrespondentin Vanessa Böttcher wie in einem der größten Waldschutzprojekte der Welt große Flächen Regenwald abgebrannt wurden, obwohl dort seit Jahren Konzerne wie der Automobilhersteller VW seine CO2-Emissionen kompensieren.

Korrespondent Patrick A. Hafner trifft in Deutschland die Nachhaltigkeitsbeauftragte des Automobilkonzerns VW
ORF
Korrespondent Patrick A. Hafner trifft in Deutschland die Nachhaltigkeitsbeauftragte des Automobilkonzerns VW

Und Korrespondent Patrick A. Hafner konfrontiert in Deutschland und Österreich Unternehmen mit dem Vorwurf des Greenwashings, denn nach den Recherchen drängt sich die Frage auf: was bringt es wirklich, wenn unsere Klimasünden im globalen Süden getilgt werden?