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Gute Besserung! Wo krankt es im Gesundheitssystem?

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ÄrztInnen am Rande der Überforderung, PflegerInnen kurz vor dem Burnout und PatientInnen, die oft monatelang auf Operationen warten – das ist österreichische Realität geworden. Seit Jahren wird der Notstand in der Gesundheitsversorgung thematisiert, doch zu wenig wird dagegen unternommen. Ein Blick auf die Nachbarländer zeigt:  Europa hat offensichtlich einen gemeinsamen Patienten: das staatliche Gesundheitssystem.

Die WeltWeit KorrespondentInnen sind unterwegs auf der Suche nach den Ursachen für die Probleme und möglichen Lösungen.

In Italien findet Korrespondentin Cornelia Vospernik heillos überfüllte Spitäler. Ein Arzt aus Neapel hat vor kurzem mit einem Video, in dem er sich vor dem Dienst in der Notaufnahme eine kugelsichere Weste anzieht, geschockt. Er wollte darauf aufmerksam machen, dass es in Italiens Notaufnahmen immer öfter zu Gewalt kommt, weil bei allen die Nerven blank liegen.

Wegen der katastrophalen Zustände hat das Land in den vergangenen 20 Jahren 180.000 Gesundheitsbedienstete an das Ausland verloren. Agenturen, die Mediziner an Krankenhäuser privat vermieten, sollen jetzt die Lage entschärfen.

In Spanien besucht Korrespondent Josef Manola die sogenannten Centros de Salud, die staatlichen Gesundheitszentren, die auch in der Nacht geöffnet sind, und vor allem Primärversorgung leisten. Das entlastet die Ambulanzen der Spitäler. Überweisungen an Spezialisten werden zentral verwaltet. PatientInnen und ÄrztInnen sind zufrieden. Doch Sparmaßnahmen bedrohen das funktionierende System.

In der Schweiz erfährt Korrespondent Gerhard Janser, dass das Gesundheitssystem der Eidgenossen ähnlich teuer ist wie das österreichische, aber viel effizienter. Er trifft dort vor allem medizinisches Personal aus dem benachbarten Ausland wie Italien, das die gute Bezahlung angelockt hat. Ein Lösungsansatz, der auch beim Mangel an Pflegekräften Abhilfe schafft.