
Verschwinden - Izginjanje
In Südkärnten geht eine Sprache, und mit ihr eine ganze Kultur, langsam verloren. Mit ihrem Dokumentarfilm Verschwinden / Izginjanje macht Regisseurin Andrina Mračnikar diesen schleichenden Verlust sichtbar. Ausgehend von der Geschichte ihrer eigenen Familie begibt sich die Filmemacherin auf eine emotionale und zugleich politisch dringliche Spurensuche, die weit über das Private hinausgeht.
Der Film zeichnet ein Panorama von rund hundert Jahren Kärntner und österreichischer Geschichte. Vom Vertrauen in die neu gegründete Republik nach 1920, über das Verbot der slowenischen Sprache nach 1938, bis hin zu den Demütigungen und Diskriminierungen, die die slowenische Volksgruppe bis heute erfährt.
„Damals“, so zeigt der Film, sprachen in Teilen Südkärntens bis zu neunzig Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner Slowenisch. Heute ist der Anteil der aktiv slowenisch sprechenden Bevölkerung auf einen einstelligen Prozentsatz gesunken.
Mit dem Sprachverlust verschwinden nicht nur Wörter. Erinnerungen, Traditionen und generationsübergreifende Identitäten geraten ebenfalls in Vergessenheit.
In Verschwinden / Izginjanje sind es persönliche Erzählungen, familiäre Erinnerungen und stille Momente, die das Große und Politische sichtbar machen. Archivaufnahmen und Zeitzeugen-Berichte werden mit subjektiven Stimmen, darunter jene der Regisseurin, zu einem wichtigen Dokument über Verlust, Resignation und das Ringen um Anerkennung verknüpft.
Verschwinden / Izginjanje richtet den Blick auf eine Minderheit, deren Wurzeln und Rechte viel zu oft übersehen wurden und weist darauf hin was verloren gehen kann, wenn Erinnerung und Vielfalt nicht geschützt werden.
Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen
Regie
Andrina Mracnikar



