Zwei Tage Feinstarbeit: Die Scheibbserkugel

Im Mittelalter war Scheibbs (Bezirk Scheibbs) die Provianthauptstadt der Region. Die Fuhrleute, die das Eisen aus der Eisenwurzen lieferten, nahmen am Rückweg ordentlich Proviant für die Bergarbeiter mit: Brot, Speck, Käse und wahrscheinlich auch ein paar süße Köstlichkeiten. Etwa Scheibbserkugeln.

Sendungshinweis:
„Guten Morgen Österreich“, 29.08.2017, 06.30 - 09.30 Uhr, ORF 2 / WH 4.8.2020

Die Zubereitung der Scheibbserkugeln ist ziemlich aufwendig. Sie werden seit 1888 nach einem Geheimrezept der Familie Reschinsky in einer Scheibbser Konditorei produziert. Wenigstens einen kleinen Teil dieses Geheimnisses dürfen wir heute lüften. Die Herstellung dauert zwei Tage, da die Kugeln zwischen den einzelnen Arbeitsschritten abkühlen beziehungsweise auftauen müssen.

Scheibbser Kugeln

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Zwei Tage Arbeit und viel Geheimwissen stecken in den Scheibbserkugeln

Nougatbutterfülle und Haselnussmakronen

Zunächst wird eine Haselnussmakronenmasse locker aufgeschlagen und mit dem Spritzbeutel direkt auf das Backpapier aufgetragen. Etwa 10 Minuten bei 180°C backen. Anschließend gut auskühlen lassen.

Jeweils zwei Haselnussmakronen werden mit einer französischen Nougatbuttercreme befüllt. Bei der Zubereitung der Nougatbuttercreme ist wichtig, dass das Fett und die Eier getrennt gerührt und erst zum Schluss vermengt werden - so wird die Füllung flaumiger. Die Kugeln kommen nun in den Tiefkühlschrank und werden über Nacht gut durchgefroren.

Am nächsten Tag werden die tiefgekühlten Kugeln in Marzipan eingeschlagen. Danach wieder leicht antauen lassen und mit Schokolade überziehen. Die Schokoladetunkmasse sollte dabei eine Temperatur von 29 bis 30°C haben - ist die Tunkmasse zu warm, kann die Kakaobutter ausflocken. Abkühlen lassen - fertig.