
Universum
Der Strand
Sonne, Strand und Meer – das suchen die Österreicher in ihrem Urlaub. Am beliebtesten sind die Strände am Mittelmeer. Was sich hier zwischen Sonnenschirmen, Strandliegen, Badetüchern und natürlich im Wasser alles tut, zeigt Regisseurin Annette Scheurich in der neuen „Universum“-Dokumentation „Der Strand“. Ein Film aus der Sicht der Tiere, die dort leben. Mal lustig, mal dramatisch und immer wieder überraschend.
Geschätzt liegen 7,5 Trillionen Sandkörner auf den Stränden der Welt. Das sind mehr Sandkörner als Sterne, die man im Universum sehen kann. Jeder einzelne Strand, jedes einzelne Sandkorn ist ein Mikrokosmos für sich. 10.000 bis 100.000 Bakterien leben auf jedem einzelnen Sandkorn – darauf, darunter und dazwischen Mikroorganismen wie Algen, Pilze oder Einzeller. Diese Welt hat sogar einen eigenen Namen: Sandlückenfauna. Es sind diese winzigen Lebewesen, die den Sand zum Filter machen, der die Meere reinigt.
An vielen Sandstränden reihen sich präzise Sonnenschirm an Sonnenschirm und Strandliege an Strandliege. Der Mensch hat sich den Strand so gestaltet, wie er für ihn am bequemsten ist. Streunende Hunde und Katzen nutzen diese Infrastruktur für sich. Aber auch einige Wildtiere haben sich angepasst. Möwen durchsuchen die Strände in der Früh schon nach Essbarem. Ameisen gehen regelmäßig auf Beutezug und holen sich das, was die größeren Tiere übersehen haben.

Aber nicht alle Wildtiere haben die Chance, sich mit dem Menschen arrangieren. Die Meeresschildkröten können sich nicht so schnell an die Veränderungen anpassen. Zur Eiablage kommen sie immer wieder an den Strand zurück, an dem sie geschlüpft sind. Allerdings ist der Strand von damals ein völlig anderer, als ihn die Schildkröten kennengelernt haben. Denn die Reptilien werden erst nach über 30 Jahren geschlechtsreif.
Für den Nachwuchs der Meeresschildkröten ist der Strand eine Gefahr. Für die Urlauber lauern die Gefahren im Meer. Da sind einerseits die Seeigel, die nur darauf warten, dass man auf sie draufsteigt. Dann gibt es noch giftige Fische wie den Skorpionfisch oder das Petermännchen. Beide haben Gift in ihren Stacheln auf der Rückenflosse. Nicht tödlich, aber die Schmerzen und Schwellungen können den Strandurlaub über Tage gehörig vermiesen.

Der Strand ist nur ein schmaler Streifen zwischen dem Meer und Land. Für die Menschen ist er ein Sehnsuchtsort und Platz zur Erholung. Für die Tiere ist er je nach Standort die Grenze zum Meer oder die Grenze zum Land. Auf alle Fälle ist der Strand mehr als nur ein Haufen Sand. Die „Universum“-Dokumentation zeigt den Strand als einen Lebensraum, wie man ihn so vielleicht noch nie gesehen hat, und wo es hinter jedem Sandkorn eine neue Welt zu entdecken gibt.