Universum
Grand Canyon - Amerikas größtes Naturwunder
Bis zu 1.600 Meter tief hat sich der Colorado-Fluss über Jahrmillionen in das Gestein des Colorado-Plateaus gegraben. Das Ergebnis ist eines der großen Naturwunder der Erde - eine atemberaubende Schlucht samt wildromantischen Steilhängen und Gesteinsformationen. Zwei Drittel des knapp 450 Kilometer langen Canyons sind als Nationalpark geschützt. Der eindrucksvolle Film „Grand Canyon - Amerikas größtes Naturwunder“, von Henry M. Mix und Yann Sochaczewski gestaltet, entführt die Zuseherinnen und Zuseher an einen der eindrucksvollsten Orte der USA.
Geologische Erdgeschichten
Das Gebiet um das weltberühmte Tal, das der Colorado-River geschaffen hat, wird in drei Regionen aufgeteilt: den Südrand, der die meisten Besucher anzieht, den höher gelegenen und kühleren Nordrand und die Innere Schlucht. An ihren Steilwänden lässt sich eine der vollständigsten Abfolgen geologischer Schichten ablesen, deren unterste vor mehr als 1,8 Milliarden Jahren entstanden ist.
Zum Schutz großer Teile des einzigartigen Canyons richtete die US-Regierung 1908 ein National Monument ein, aus dem 1919 der Grand Canyon National Park hervorging. 1979 nahm die UNESCO den Landstrich in die Riege der Weltnaturdenkmäler auf.
Nischen und ihre Anpassungsprofis
Das Colorado-Plateau und die Schlucht sind extrem unterschiedliche Lebensräume: Die Hochplateaus, die den Canyon umgeben, sind flach und bilden ein Mosaik aus Wäldern, Steppen und Wiesen. Hörnchen, Wapitis, Maultierhirsche und Pumas sind hier beheimatet. Nicht selten grasen Bisons auf den Wiesen im Norden des Canyons. Auch Gabelböcke und Präriehunde bevölkern zahlreich die Ebene. Die meisten Besucher des Nationalparks genießen die spektakuläre Aussicht vom Südrand der Schlucht. Im Holz abgestorbener Kiefern legen Eichelspechte hier ihre Vorratskammern an: Sie haben Hunderte selbst gezimmerte Löcher mit Eicheln gefüllt, um so über den Winter zu kommen.
Zwischen dem Hochplateau und dem Colorado-River liegen die kargen, unzugänglichen Steilhänge. Sie sind der Lebensraum der Dickhornschafe. Leichtfüßig erklettern sie fast jede Ecke der großen Schlucht und liefern sich zur Brunftzeit spektakuläre Kämpfe. 30 Kilometer Luftlinie sind es an der breitesten Stelle von der Nordseite des Grand Canyon bis zum Südrand. Über der Schlucht zieht einer der seltensten Vögel der Welt seine Kreise: der Kalifornische Kondor. Zu Beginn der 1980er Jahre gab es gerade noch 22 Exemplare dieser majestätischen Vögel. Heute gibt es wieder mehr als 400 Kondore, ein paar Dutzend davon am Grand Canyon. Nach wie vor schneidet sich der Colorado weiter in sein uraltes Flussbett. Die Talsohle liegt auf etwa 700 Metern Seehöhe. Frost und Sonne lösen ständig neues Material aus den Wänden, das vom Regen in den Fluss geschwemmt wird. Nur wenige Besucher betreten das Innere des Canyons und lernen den Nationalpark aus der „Flussperspektive“ kennen. Für die, die eine Bootsfahrt auf dem Colorado wagen, gehört eine aufregende Rafting-Tour durch die Stromschnellen zum Pflichtprogramm.
Von seiner schönsten Seite zeigt sich der Grand Canyon in den Sommermonaten, dann ist er im warmen Licht zu erleben. Über die tiefen Schluchten ziehen dann aber auch fast täglich dunkle Wolken. Gewaltige Gewitterzellen bilden sich über dem ausgedörrten Land und lassen den Canyon klein und unbedeutend erscheinen. Und dann entlädt sich der Himmel und Tausende Tonnen Regen donnern die große Schlucht hinunter. Der Film zeigt aber auch das gänzlich veränderte Erscheinungsbild des Grand Canyons während der Wintermonate. Dann sind die bizarren Gesteinsstrukturen mit feinem Weiß überzuckert und wirken weich, fast friedlich. Atemberaubende Bilder, aufgenommen mit der modernsten Kameratechnik, bieten einen Einblick in eines der ganz großen Naturwunder der Erde.
Der Film ist eine Koproduktion von ORF, ARD, Doclights, ARTE und National Geographic und ist nach der Ausstrahlung am 5. November um 20.15 in ORF 2 auch auf ORF ON abrufbar.
Regie: Henry M. Mix & Yann Sochaczewski