"Mein Kiew - Stadtporträt von Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz": Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz
Fotocredit: ORF/Thomas Jantzen
Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz

Teheran, Mumbai, Kiew, Gaza – ORF-Auslandsmagazin „WELTjournal“ präsentiert vier neue Städteporträts

ORF-Korrespondenten präsentieren auch heuer in der erfolgreichen „WELTjournal“-Sommerserie „ihre Stadt“ auf die etwas andere Art und geben Einblick in ihren Arbeitsalltag.

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Teheran, Mumbai, Gaza, Kiew – das ORF-Auslandsmagazin „WELTjournal“ setzt im Sommer seine erfolgreiche Serie von persönlichen Städteporträts der ORF-Korrespondentinnen und -Korrespondenten bzw. seiner Reporterinnen und Reporter fort. Bereits zum zehnten Mal präsentieren sie „ihre Stadt“ auf die etwas andere Art und geben Einblick in ihren Arbeitsalltag. Den Auftakt machte am Mittwoch, dem 10. August 2022, um 22.30 Uhr in ORF 2 ORF-Korrespondent Jörg Winter mit einem Porträt der iranischen Hauptstadt Teheran, aus der er mehr als sieben Jahre lang als einer der wenigen westlichen Journalisten berichtet hat. Im „WELTjournal +“ folgt um 23.05 Uhr die Dokumentation „Sei meine Stimme – Kampf dem Hijab-Zwang“.

Die weiteren Stationen der diesjährigen „WELTjournal“-Städteporträts:

Am 17. August nimmt „Weltjournal“-Reporter Patrick A. Hafner die Zuschauer/innen mit in die indische Mega-Metropole Mumbai. Am 7. September erzählt Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz in „Mein Kiew“ die wechselhafte Geschichte der Stadt am Dnepr. Und ORF-Korrespondent Tim Cupal führt am 14. September in „Mein Gaza“ durch den dicht besiedelten Küstenstreifen am östlichen Mittelmeer.

Mit den vier neuen Porträts umfasst die „WELTjournal“-Serie insgesamt 44 Stadtporträts.

Mittwoch 10. August 2022, ab 22.30 Uhr:

WELTjournal: Mein Teheran – Stadtporträt von ORF-Korrespondent Jörg Winter

Seit der islamischen Revolution vor mehr als vier Jahrzehnten ist der Iran mit westlichen Sanktionen belegt und die Hauptstadt Teheran eine der isoliertesten Millionenstädte der Welt. Eine klerikal-militärische Elite hat politisch das Sagen, die überwiegend jungen Stadtbewohner Teherans loten derweil die Grenzen der Freiheit aus.

Mehr als sieben Jahre lang hat ORF-Korrespondent Jörg Winter als einer der wenigen westlichen Journalisten aus Teheran berichtet und dort gearbeitet. Sein exklusives Porträt einer von Ausländern wenig besuchten Megastadt zeigt die vielen, oft überraschenden Facetten der iranischen Gesellschaft.

"Mein Teheran - Stadtporträt von ORF-Korrespondent Jörg Winter": Jörg Winter mit Schönheitschirurgen Dr. Kasgari
ORF
Jörg Winter mit Schönheitschirurgen Dr. Kasgari

Mutige junge Designerinnen und Künstler kommen ebenso zu Wort wie steinreiche Autosammler oder glühende Regimeanhänger. Jörg Winter zeigt Überlebensstrategien im täglichen Verkehrschaos, er besucht Skipartys in den Bergen Teherans und führt das Publikum als einer der ersten westlichen TV-Journalisten durch die ehemalige amerikanische Botschaft in Teheran, dem ´Nest der Spione´, wie man sie im Iran nennt, Ort einer spektakulären Geiselnahme und Ausgangspunkt der jahrzehntelangen Erzfeindschaft mit den USA.

WELTjournal +: Sei meine Stimme – Kampf dem Hijab-Zwang

Mit mehr als 7 Millionen Followern auf Social Media gehört die iranisch-amerikanische Journalistin Masih Alinejad zu den prominentesten und gefährdetsten Kritikerinnen des Mullah-Regimes in Teheran. Mit ihr Kontakt aufzunehmen, ist im Iran verboten – und gefährlich: Wer ihr Videos schickt, etwa von Frauen, die aus Protest gegen patriarchale Gesetze das Kopftuch ablegen, riskiert eine Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren.

WELTjournal +: Sei meine Stimme – Kampf dem Hijab-Zwang
ORF/Autlook
Die iranisch-schwedische Filmemacherin Nahid Persson (re) hat Masih Alinejad – die Stimme der Frauen im Iran - für ihren Dokumentarfilm „Be my Voice“ begleitet.

Das WELTjournal+ begleitet Masih Alinejad bei ihrer Arbeit im Exil in New York, wo sie den Kampf vieler Iranerinnen gegen das ultra-konservative Regime der Mullahs und den Hijab-Zwang und unterstützt. Masihs Engagement wird auf eine harte Probe gestellt, als ihre Familie im Iran bedroht wird: ihr Bruder wird inhaftiert, sie selbst in den USA vom iranischen Geheimdienst ausspioniert, der sie – so Masihs Befürchtung - verschleppen und mundtot machen will.

Mittwoch 17. August 2022, ab 22.30 Uhr:

WELTjournal: Mein Mumbai – Stadtporträt von Weltjournal-Reporter Patrick A. Hafner

Kaum eine Stadt der Welt ist von solch krassen Gegensätzen geprägt wie die indische Mega-Metropole Mumbai. Neben dem größten Slum Indiens, in dem eine Million Menschen leben, ragen die neuen Wohntürme der Superreichen empor. Wer es sich leisten kann, lebt in einer Welt, in der Chaos, Armut und Schmutz möglichst draußen bleiben. Blockbuster aus der Filmindustrie Bollywood in Mumbai wecken die Hoffnung von Millionen, dass der wirtschaftliche Aufstieg von unten nach ganz oben auch für sie möglich ist. Diese Verheißung auf ein besseres Leben lockt jedes Jahr hunderttausende Menschen in das Wirtschaftszentrum des Landes. Setzt sich dieser Boom fort, wird Mumbai in 30 Jahren die größte Metropole der Welt sein.

"WELTjournal: Mein Mumbai": Die 14-jährige Maleesha Kharwa nennt sich selbst „Slum Princess“. Sie wohnt in einem illegal errichteten Holzverschlag ohne fließend Wasser inmitten der Stadt. Nicht unweit ihrer Unterkunft wurde sie als Model entdeckt.
ORF
Die 14-jährige Maleesha Kharwa nennt sich selbst „Slum Princess“. Sie wohnt in einem illegal errichteten Holzverschlag ohne fließend Wasser inmitten der Stadt. Nicht unweit ihrer Unterkunft wurde sie als Model entdeckt.

Weltjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat in Mumbai gelebt und kam seitdem viele Male in diese Stadt der Extreme zurück. In seinem Stadtporträt zeigt er das Ringen Mumbais um Modernität und Wachstum ebenso wie das Bestreben, traditionelle Lebensformen zu bewahren. Die „Mumbaikars“, wie sich die Bewohner hier nennen, suchen Antworten auf die Frage, welche Art des Wachstums überhaupt gut für sie ist. Denn dass Investoren und Stadtentwickler stets die Oberhand gewinnen, ist im Land der größten Demokratie der Welt nicht immer abgemacht.

"WELTjournal: Mein Mumbai": ORF-Weltjournal-Reporter Patrick A. Hafner ist für einen Tag in die Rolle eines Dabbawalas geschlüpft. Die Dabbawalas liefern seit 130 Jahren Mittagsessen an Büroangestellte aus, das aus deren eigenen Küche stammt.
ORF
ORF-WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner ist für einen Tag in die Rolle eines Dabbawalas geschlüpft. Die Dabbawalas liefern seit 130 Jahren Mittagsessen an Büroangestellte aus, das aus deren eigenen Küche stammt.

WELTjournal +: Jyoti Singh – Tochter Indiens

10 Jahre ist es her, dass der Fall Jyoti Singh um die Welt ging. Die junge Studentin aus Dehli wurde von sechs Männern so brutal vergewaltigt, dass sie daran starb. Das Verbrechen an Jyoti Singh wurde zum Ausgangspunkt einer beispiellosen Protestbewegung, die bis heute anhält. Als ´Tochter Indiens´ wurde sie zum Symbol für den Kampf gegen die Gewalt von Männern und die Rechtlosigkeit von Frauen, gegen Ungleichheit und Unterdrückung.

„WELTjournal +“ zeichnet die Geschichte der jungen Studentin in bewegenden Bildern und Gesprächen mit ihren Eltern, einem der Täter und dessen Anwalt nach. Zugleich legt der Film die Mentalität dieser männlich dominierten Gesellschaft bloß, in der Frauen als wertlos gesehen werden: laut offiziellen Statistiken vergewaltigt in Indien alle 20 Minuten ein Mann eine Frau, die Dunkelziffer liegt noch weit höher.

"Jyoti Singh - Tochter Indiens": Asha Devi, die Mutter der 2012 vergewaltigten Jyoti Singh Pandey.
ORF
Asha Devi, die Mutter der 2012 vergewaltigten Jyoti Singh Pandey.

Mittwoch, 7. September 2022, 22.30 Uhr:

Mein Kiew – Stadtporträt von Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz

Seit mehr als einem halben Jahr ist die ukrainische Hauptstadt Kiew immer wieder russischen Angriffen ausgesetzt.  Für Russlands Großmachtstreben ist die Stadt aufgrund ihrer historischen Bedeutung als Zentrum der sogenannten ´Kiewer Rus´, des ehemalige ostslawischen Großreichs bestehend aus der Ukraine, Russland und Belarus,  sowie ihrer langen Sowjet-Vergangenheit, besonders interessant. Die Kiewer Sophienkathedrale mit ihren grün-goldenen Kuppeln gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, der Hauptplatz Majdan mit dem Unabhängigkeitsdenkmal ist nicht zuletzt durch die gleichnamigen Proteste bekannt.

Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz berichtet seit Jahren über die schwierige geo-politische Situation der Ukraine zwischen Ost und West, seit Kriegsbeginn auch aus Luftschutzkellern, mit Schutzwese und Helm. In seinem Stadtporträt  von Kiew erzählt er die wechselhafte Geschichte der Stadt am Dnepr, spricht mit den Kiewern über ihre Kampf- und Verteidigungsbereitschaft und gewährt Einblicke in seinen Alltag als Kriegsreporter.

WELTjournal +: Majdan - die Revolution, mit der alles begann

Die Massenproteste auf dem Majdan, dem Platz der Unabhängigkeit im Zentrum Kiews, bei denen Anfang 2014 mehr als 100 Menschen getötet wurden, gelten als die Revolution, mit der alles begann. Hunderttausende Ukrainer und Ukrainerinnen hatten damals für die Annäherung an die EU demonstriert, gegen die grassierende Korruption, die ineffiziente Staatsverwaltung und die russische Dominanz. Parallel dazu verschärfte sich der Konflikt mit Russland, der in der Annexion der Krim, im Krieg im Osten des Landes und schließlich in Russlands Krieg gegen die Ukraine mündete. Das WELTjournal+ zeigt eine Dokumentation über die schleppende Aufarbeitung der Polizei-Gewalt auf dem Majdan, die ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz noch vor dem russischen Angriff auf die Ukraine gestaltet hat. Für die Bewertung der Majdan-Proteste spricht Wehrschütz mit damaligen Demonstranten, ehemaligen Mitgliedern der berüchtigten Polizei-Spezialeinheit Berkut, mit Rechtsanwälten der Opfer und der Polizei.

Mittwoch, 14. September 2022, ab 22.30 Uhr:

WELTjournal: Mein Gaza – Stadtporträt von ORF-Korrespondent Tim Cupal

Seit mehr als 15 Jahren ist der palästinensische Gazastreifen von der Außenwelt abgeschnitten. Nach der Machtübernahme der radikalislamische Palästinenser-Organisation Hamas haben Israel und Ägypten ihre Grenzen zu Gaza geschlossen - aus Sicherheitsgründen lautet die offizielle Begründung. Die westliche Welt nimmt den kleinen dicht besiedelten Küstenstreifen am östlichen Mittelmeer nur noch im Kriegsfall wahr oder wenn Terroristen aus Gaza Raketen auf Israel feuern und Israel mit der Bombardierung von Hamas-Einrichtungen antwortet.

"Mein Gaza - Stadtporträt von ORF-Korrespondent Tim Cupal": ORF Korrespondent Tim Cupal beim Interview in der Großen Moschee in Gaza.
ORF
ORF-Korrespondent Tim Cupal beim Interview in der Großen Moschee in Gaza.

ORF-Korrespondent Tim Cupal, der immer wieder aus Gaza berichtet, hat für sein Stadtporträt mit BewohnerInnen des Gazastreifens gesprochen. Die Ausreise ist nur für einen verschwindend kleinen Teil der Bevölkerung möglich. Nur DiplomatInnen, JournalistInnen und MitarbeiterInnen internationaler Hilfsorganisationen können das Gebiet betreten. Zwei Millionen Menschen führen in Gaza ein für die Welt fast unsichtbares Leben. Wie bewältigen sie tägliche Herausforderungen? Wovon träumen sie? Was erhoffen sie trotz aller Einschränkungen von der Zukunft?

"Mein Gaza - Stadtporträt von ORF-Korrespondent Tim Cupal": Im Restaurant von Moneer Abu Hasira lernt ORF Korrespondent Tim Cupal, wie man Sibidya kocht, ein traditionelles Garnelen-Gericht aus Gaza.
ORF
Im Restaurant von Moneer Abu Hasira lernt ORF-Korrespondent Tim Cupal, wie man Sibidya kocht, ein traditionelles Garnelen-Gericht aus Gaza.

WELTjournal +: Jung, weiblich, palästinensisch – Kampf um Selbstbestimmung

Junge Frauen in Palästina begehren auf. In der traditionell patriarchalen Gesellschaft wurde zwar die Stellung der Frau in den vergangenen Jahren gestärkt, doch die Freiheit hat weiterhin Grenzen: „Meine Eltern haben nicht erlaubt, dass ich mich einer Band anschließe, weil ich die einzige Frau gewesen wäre“, erinnert sich Rapperin Safaa Hathot an die Anfänge ihrer Karriere.

„WELTjournal +“ porträtiert junge palästinensische Frauen in Palästina und Israel und zeigt ihren Alltag in einer Macho-Welt. Frauen wie DJane Yasmin Eve aus der konservativen arabischen Gemeinde im israelischen Haifa bringt die Vorurteile auf den Punkt: „Viele sind schockiert, wenn sie herausfinden, dass ich keine Jüdin bin. Ich habe Tattoos und ein Nasenpiercing, daher schaue ich angeblich nicht wie eine Palästinenserin aus“. Obwohl mittlerweile viele palästinensische Frauen studieren und arbeiten, werden sie in Teilen der Gesellschaft nicht oder nur widerwillig akzeptiert. Nach wie vor sind viele Frauen einem strengen Vormundschaftssystem unterworfen. Häusliche Gewalt ist sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen noch immer nicht strafbar. Und erst vor wenigen Jahren wurde ein Gesetz abgeschafft, das Vergewaltigern Straffreiheit versprach, wenn sie ihr Opfer heiraten.

"Jung, weiblich, palästinensisch - Kampf um Selbstbestimmung": Safaa Hathot hat Anfang der 2000er Jahre eine der ersten, weiblichen Hip-Hop-Bands Palästinas gegründet.
ORF/© Mariette Auvray
"Jung, weiblich, palästinensisch - Kampf um Selbstbestimmung": Safaa Hathot hat Anfang der 2000er Jahre eine der ersten, weiblichen Hip-Hop-Bands Palästinas gegründet.