Neujahrskonzert 2023: ORF-Film zur Konzertpause würdigt „150 Jahre Wiener Weltausstellung“
Wenn am 1. Jänner die Wiener Philharmoniker und das Saalpublikum im Musikverein in der Mitte des Neujahrskonzerts pausieren, bekommen die TV-Zuseherinnen und -Zuseher im ORF sowie weltweit ein ganz besonderes Programm geboten. Seit 1992 ist der ORF-Film zur Konzertpause fixer Bestandteil der jährlichen ORF-Live-Übertragung des hochkarätigen Kulturereignisses (ab 11.15 Uhr in ORF 2) und würdigt stets einen besonderen Anlass – 2023 ist dies das Jubiläum „150 Jahre Wiener Weltausstellung“.
Die philharmonische Zeitreise taucht ein in das Jahr 1873, als die bis dato einzige Expo in Wien stattfand und die kaiserliche Residenzstadt zur weltoffenen Metropole wurde. Vom japanischen Tenno bis zum König von Hawaii: Die ganze Welt traf sich damals in Wien, das sich nie zuvor und auch nie danach in so kurzer Zeit so stark verändert hat. Ausgehend vom Musikverein – erstmals unter Mitwirkung des Dirigenten des Neujahrskonzerts, Franz Welser-Möst – lässt der Film historische Schauplätze wie den Prestigebau der Expo, die legendäre Prater-Rotunde, in außergewöhnlichen Animationen wiederauferstehen und zur Bühne für ein real musizierendes Ensemble der Wiener Philharmoniker werden.
Im Wiener Musikverein wurde der sogenannte „Pausenfilm“ am Dienstag, dem 6. Dezember 2022, in Anwesenheit von ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz, ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl, Vize-Vorstand der Wiener Philharmoniker Alexander Steinberger, den Filmemachern Barbara Weissenbeck und Nicholas Pöschl sowie Musikvereinsintendant Stephan Pauly präsentiert.
„150 Jahre Wiener Weltausstellung – 150 Years Expo Vienna“ – eine Koproduktion von ORF und Wiener Philharmonikern, hergestellt von Filmwerkstatt Wien – ist am Sonntag, dem 1. Jänner 2023, um ca. 11.50 Uhr in ORF 2 zu sehen. Ein Dacapo steht am Dreikönigstag, am Freitag, dem 6. Jänner, im Rahmen der Neujahrskonzert-Servicewiederholung in der ORF-2-„matinee“ um 9.05 Uhr auf dem Programm.
ORF-Programmdirektorin Groiss-Horowitz: „Visitenkarte österreichischer Kultur und österreichischer Kreativität für ein Millionenpublikum“
„Mit dem ‚Pausenfilm‘ des Neujahrskonzerts geben wir eine Visitenkarte österreichischer Kultur und österreichischer Kreativität für ein Millionenpublikum rund um den Globus ab. Mein Dank gilt in diesem Jahr Barbara Weissenbeck und Nicholas Pöschl, die mit ‚State-of-the-art‘-Technik die Vergangenheit eindrucksvoll zum Leben erwecken“, sagt ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz.
ORF-TV-Kulturchef Traxl: „ Statement der Innovation“
ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl, der die Präsentation moderierte, betont: „Unser ‚Pausenfilm’ ist kein verklärter Rückblick auf nostalgische Zeiten, sondern zeigt diese Epoche vor 150 Jahren als Phase des Aufbruchs. Er ist ein Statement der Innovation, des Muts und verwendet alle technologischen Mittel, die diesen couragierten Weg in die Zukunft auch aufzeigen. Er macht diese besondere Zeit mit viel Witz, Charme und hoher Musikalität lebendig.“
Philharmoniker-Vize-Vorstand Steinberger: „Toller Brückenschlag zum Neujahrskonzert“
„Die Wiener Philharmoniker leisten gemeinsam mit dem ORF einen Kulturbeitrag, indem sie Vergangenes in die Gegenwart transferieren, so auch im diesjährigen ‚Pausenfilm’. Im Zusammenhang mit der Weltausstellung 1873 spielten die Wiener Philharmoniker zwei Konzerte. Eine Uraufführung von Bruckners zweiter Sinfonie, mit dem Komponisten als Dirigent – damit war die Initialzündung für eine lange künstlerische Partnerschaft zwischen Bruckner und den Wiener Philharmonikern gegeben, sowie ein zweites Konzert, bei dem als Schlussstück Johann Strauß‘ ‚An der schönen blauen Donau‘ gespielt wurde – somit wird ein toller Brückenschlag zum Neujahrskonzert gemacht“, so der Vize-Vorstand der Wiener Philharmoniker Prof. Alexander Steinberger.
Historische Jubiläen und Anlässe: Jedes Jahr ein besonderes Thema
Mit dem Anliegen, einem Millionenpublikum ein Fenster nach Österreich zu öffnen und das Land mit seinen Kultur- und Naturschätzen sowie seiner Geschichte in der ganzen Welt von der besten Seite zu zeigen, präsentieren die ORF-Filme zur Konzertpause jedes Jahr ein besonderes Thema. Jubiläen und Anlässe wie das Mozartjahr 2006, Kulturhauptstadt Graz 2003 und Linz 2009 oder die Fußball-EM 2008 standen ebenso im Zentrum wie die heimischen Nationalparks, das österreichische Weltkulturerbe, die singenden Botschafter des Landes – die Wiener Sängerknaben –, der weltberühmte Dreivierteltakt, historische Daten wie 100 Jahre Burgenland, 150 Jahre Wiener Ringstraße, 150 Jahre Wiener Staatsoper oder aktuell 150 Jahre Wiener Weltausstellung. Aber auch die Wiener Philharmoniker als identitätsstiftendes musikalisches Aushängeschild Österreichs waren Thema der sogenannten „Pausenfilme“, so u. a. in der Produktion „Die Wiener Philharmoniker ON TOUR“ oder „Backstage“, hinter den Kulissen des Neujahrskonzerts.
Nonverbalität als größte Herausforderung
Die größte Herausforderung für „Pausenfilm“-Regisseure, zu denen bisher u. a. Filmemacher wie die Spitzenreiter Felix Breisach und Georg Riha, aber auch Hannes Rossacher, Rudi Dolezal, Werner Boote, Patrick Pleisnitzer, Ernst A. Grandits, Robert Neumüller, Anton Reitzenstein oder Gernot Friedel zählen, ist die Nonverbalität. Der Film zum Neujahrskonzert muss ohne Worte verständlich sein, da auch dieser weltweit, von einem Millionenpublikum, gesehen wird. So begeistern die Filmproduktionen Jahr für Jahr mit eindrucksvollen Bildern und wunderbaren Musikkompositionen, dargeboten von philharmonischen Ensembles. Eine Ausnahme in Form von Gesangseinlagen gab es im ORF-Film zur Neujahrskonzertpause 2019 anlässlich 150 Jahre Wiener Staatsoper.
Filmemacher Barbara Weissenbeck und Nicholas Pöschl: „Brücke zwischen Vergangenheit und Heute“
Barbara Weissenbeck gestaltete als Autorin, Regisseurin und Produzentin erstmals einen Neujahrskonzert-„Pausenfilm“. Als Koregisseur und Koordinator der 3D-Animationen des Films fungiert Nicholas Pöschl. „Wir wollten mit diesem Film eine Brücke zwischen Vergangenheit und Heute schlagen. In monatelanger Arbeit gelang es, das gesamte Gelände und die Gebäude der Wiener Weltausstellung mittels eigens kreierter 3D-Animationen realgetreu nachzubauen, die Musikerinnen und Musiker der Wiener Philharmoniker in das Setting der Wiener Weltausstellung zu setzen und so Geschichte lebendig zu machen“, sagen die beiden Filmemacher. Und: „Die Zusammenarbeit mit den Musikerensembles war zutiefst beeindruckend – berührende, musikalische Leistungen auf allerhöchstem Niveau gepaart mit der Offenheit für neue Ideen und einer guten Portion Humor. Die Dreharbeiten zu diesem Film sind so für uns zu unvergesslichen Momenten geworden.“