„Österreich - Die ganze Geschichte“: Fortsetzung der umfassendsten ORF-Historienreihe im ORF-III-Weihnachtsprogramm

Nach dem fulminanten Auftakt im Vorjahr mit der ersten von vier Staffeln wird das bisher größte Dokumentationsprojekt des ORF, die preisgekrönte Reihe „Österreich – Die ganze Geschichte“, im heurigen Weihnachtsprogramm fortgesetzt. Die epochale, 40-teilige ORF-III-Erfolgsproduktion erzählt die Historie unseres Landes von den Anfängen bis in die Gegenwart. Staffel zwei spannt einen Bogen von Napoleon bis zum Ende der Habsburgermonarchie und beleuchtet das 19. Jahrhundert in seiner gesamten Vielschichtigkeit. Diese startet am 27. Dezember 2024 und ist in Doppelfolgen am 27., 28. und 29. Dezember 2024 sowie am 2. und 3. Jänner 2025 jeweils ab 20.15 Uhr in ORF III zu sehen.

Das multimediale Prestige-Projekt, das durch Schwerpunkte in Hörfunk und Online begleitet wird, ist außerdem auf ORF ON abrufbar. Begleitend dazu gibt es auf allen gängigen Plattformen wie etwa der ORF-SOUND-App,Apple iTunes oder Spotify den gleichnamigen Podcast zu hören, weiters ist ein Buch zur Reihe erschienen.

„Österreich – Die ganze Geschichte“ ist eine Koproduktion von ORF III Kultur und Information und Clever Contents, gefördert vom FERNSEHFONDS AUSTRIA, Filmfonds Wien, Land Niederösterreich, Burghauptmannschaft Österreich und Stadt Wien (MA 53 – Kommunikation und Medien).

ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann: „Wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft“

„Die zweite Staffel des bislang größten multimedialen Dokumentations-projekts des ORF bietet erneut faszinierende Einblicke in die österreichische Historie und lädt dazu ein, wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. ‚Österreich – Die ganze Geschichte‘ verbindet bei der Suche nach Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit anschaulich Vergangenheit und Gegenwart. Der ORF als öffentlich-rechtlicher Rundfunk übernimmt dabei eine besondere Verantwortung, indem er mit Formaten wie diesem die Geschichte umfassend aufarbeitet, um dieses Wissen nicht nur für die heutige, sondern auch für zukünftige Generationen zu bewahren. Mit unserer ‚Strategie 2030‘ verfolgen wir das Ziel, ein ,ORF für alle‘ zu sein und mit unserem Angebot möglichst viele Menschen in allen Altersgruppen zu erreichen. Dementsprechend erfolgt die multimediale Verbreitung der Dokumentationsreihe im TV, online, als Podcast sowie auch in Buchform. Ich danke ORF III und allen Mitwirkenden für ihr wertvolles Engagement.“

Andreas Pfeifer und Mariella Gittler als Präsentatoren-Duo

Auch diesmal führen in bewährter Manier Andreas Pfeifer und Mariella Gittler durch Österreichs bewegte Geschichte. Von den großen Themen der Gegenwart ausgehend suchen sie Antworten in der Vergangenheit. So erläutert Andreas Pfeifer im Digitalstudio mit animierten Grafiken, wie Österreich zu dem geworden ist, was es heute ist. Augmented-Reality-Grafiken von animierten Statistiken und Karten machen die rot-weiß-rote Historie begreifbar. Mariella Gittler sucht Schauplätze auf, an denen das Damals das Heute berührt. Das Digitalstudio spielt wieder alle Stücke, wenn es etwa darum geht, die Anfänge der Eisenbahn oder die Wirren des Revolutionsjahres 1848 zu illustrieren.

Aufwendige Reenactments, wissenschaftlicher Beirat

Jede der zehn Dokumentationen folgt zwei exemplarischen persönlichen Schicksalen, stets auf dramatische Momente verdichtet. Es geht dabei um die Themen, die die österreichische Gesellschaft bis heute beschäftigen: die Geburt des Parlamentarismus, die Regulierung der Natur, das Verhältnis Mensch-Maschine, das Automobilzeitalter, den Beginn der Hygiene und die Anfänge des Massenkonsums. Aufwendige Spielszenen vermitteln die Dramatik, die das Leben der Menschen damals geprägt hat: vom Todeskampf einer Familie während einer Donau-Flut oder der blutigen Praterschlacht während der Revolution 1848 bis zu einem serbischen Attentat auf den habsburgischen Statthalter in Bosnien.

Der wissenschaftliche Beirat, der sich aus den prominentesten heimischen Historikerinnen und Historikern zusammensetzt, hat diese Staffel wieder von Beginn an eng begleitet und garantiert für die historische Richtigkeit der Darstellung.

Österreich – Die ganze Geschichte, Staffel 2: Kurzinhalte

Folge 1: „Liebe, Sex und Ehe“

Freitag, 27. Dezember 2024, 20.15 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Max Jacobi, Philip Aleksiev

Wenig prägt unser Leben so sehr wie Liebe, Sex und Ehe. Doch die Liebesheirat, wie sie heute in westlichen Ländern Standard ist, kommt erst relativ spät auf. Die traditionelle Ehe in früheren Zeiten hat mit der romantischen Liebesheirat von heute nichts zu tun. Die erste Folge der neuen Staffel von „Österreich – Die ganze Geschichte“ begibt sich zu den Anfängen der bürgerlichen Ehe, die allerdings ebenso wie die adelige zunächst primär der Standes- und Vermögenserhaltung dient. Auch inzestuöse Verhältnisse, wie sie etwa die Habsburger notorisch betreiben, sind nicht allein Sache des Adels.

Folge 2: „Der Spinner aus England“

Freitag, 27. Dezember 2024, 21.05 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Alexander Frohner

Strecken, für die man zuvor zwei Tage gebraucht hat, macht die Bahn in zwei Stunden – kaum etwas verändert den österreichischen Verkehr so wie die Eisenbahn.

Folge zwei erzählt, wie die Industrialisierung Österreich umkrempelt, von einem zunächst noch rückständigen Land zu einem Land der Erfinder: Josef Madersperger erfindet die Nähmaschine, Josef Ressel die Schiffsschraube, der Brücken- und Straßenbauer Alois Negrelli wird zum führenden Kopf der Errichtung des Suezkanals und die Spinnerei Pottendorf im Süden von Wien entwickelt sich zur größten ihrer Art in ganz Kontinentaleuropa.

Folge 3: „Pegelstand 6m 95“

Samstag, 28. Dezember 2024, 20.15 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Susanne Pleisnitzer

Heute fahren viele Menschen zur Entspannung aus der Stadt in die freie Natur. Dabei ist ihnen kaum bewusst, dass diese „freie Natur“ längst eine gebändigte ist. Bevor Flüsse wie die Donau reguliert wurden, als sie also noch wirklich frei waren, verwandelten sie sich immer wieder in reißende und todbringende Naturgewalten. Nach unzähligen Hochwassern mit zahllosen Toten schafft es erst das 19. Jahrhundert mit seinen neuen technischen Möglichkeiten, die tosende Gewalt der Donau zu bändigen.

Die dritte Folge der neuen Staffel taucht in eine Zeit ein, als die Menschen in Österreich der Natur das Bedrohliche genommen haben. Nicht nur Flüsse werden reguliert, auch die Alpen erobert und für Wandernde begehbar gemacht.

Folge 4: „Der große Knall“

Samstag, 28. Dezember 2024, 21.05 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Christian Papke

Die Revolutionswelle des Jahres 1848 begründet nicht nur den österreichischen Parlamentarismus, sie befreit auch die Bauern von der Grundherrschaft. Ab da kümmert sich der Staat um vieles, was bisher über die Grundherren gelaufen ist.

Folge vier erzählt die bewegende Geschichte des unkonventionellen Revolutionspärchens Alfred Julius Becher und Karoline von Perin. Aufstände, Revolten und Kämpfe hatte die Habsburgermonarchie auch schon früher überwunden, doch in dieser Revolution verbünden sich das selbstbewusste Bürgertum, die unterdrückten Arbeiter:innen sowie nationale Kräfte zu einer geballten Front gegen das Kaiserhaus. Den Habsburgern wird klar, dass es diesmal um alles geht.

Folge 5: „Der Kampf um die Straße“

Sonntag, 29. Dezember 2024, 20.15 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Martin Vogg, Florian Riedelsperger

Das Automobil ist zunächst ein Spielzeug der Reichen. Nur wenige hundert Exemplare fahren Ende des 19. Jahrhunderts in Wien herum. Die Verkehrsrevolution, die von diesem Gefährt einmal ausgehen wird, ist damals noch nicht in Sicht.

Die fünfte Folge der TV-Reihe begibt sich auf eine Reise zurück zur Geburtsstunde des Autos in Österreich. Eine Zeit lang erscheint das Automobil als die saubere Lösung gegen den ausufernden Pferdeverkehr mit seinen Bergen an Fäkalien. Doch vor allem Chauffeure der neue Verkehrsmittel leben damals gefährlich – platzende Reifen, explodierende Motoren und auch Ganoven, die Seile quer über die Straße spannen, gehören damals zum automobilen Alltag.

Folge 6: „Drama im Prater“

Sonntag, 29. Dezember 2024, 21.05 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Alexander Frohner

Ob beim Essen, in der Körperpflege oder in der Medizin – das heutige Leben fußt auf der Hygiene. Doch diese ist historisch gesehen ein ziemliches Novum. Noch bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts lagen die Hausbrunnen der Zinshäuser direkt neben den Senkgruben und bildeten gefährliche Infektionsherde. Die Cholera-Epidemien rafften Zigtausende hinweg, bis die Wiener Hochquellleitung mit ihrem klaren Bergwasser die Stadt von dieser Geißel erlöste. Auch in den Krankenhäusern lag hygienisch vieles im Argen, das Händewaschen galt dort lange Zeit als Marotte.

Folge sechs stellt zwei Pioniere der österreichischen Hygiene im Kampf für Sauberkeit in den Mittelpunkt: den Epidemiologen Anton Drasche und den Chirurgen Ignaz Semmelweis.

Folge 7: „Der Aufstieg des Postkartenmalers“

Donnerstag, 2. Jänner 2025, 20.15 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Birgit Mosser

Hitlers Zeit in Wien war wie ein schwarzes Loch in seiner Biografie. In seiner Programmschrift„Mein Kampf“ stellte er die Monate, die er in der Donaumetropole verbracht hatte, nur stark verzerrt und verkürzt dar. Der Kleinkriminelle Reinhold Hanisch berichtete den ersten Hitler-Biografen Mitte der 1930er Jahre von einem gescheiterten Kunstmaler, der – wie er selbst – ganz unten gelandet war: im Obdachlosen-Männerwohnheim in der Meldemannstraße. Wie sehr prägte diese Stadt den späteren Diktator und Massenmörder? Wurde er hier, wie er selbst schrieb, unter Karl Lueger zum glühenden Antisemiten?

Die siebente Folge „Österreich – Die ganze Geschichte“ geht der Frage nach, inwieweit das Wiener Biotop Hitlers Weltsicht und damit die spätere Weltgeschichte geprägt hat.

Folge 8: „Scheuende Pferde“

Donnerstag, 2. Jänner 2025, 21.05 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Florian Riedelsperger

Als der Attentäter Bogdan Žerajić 1910 auf den habsburgischen Statthalter in Bosnien schoss, hätte er bereits damals jenen Weltenbrand auslösen können, der genau vier Jahre später losbrach. Doch Žerajić verfehlte sein Ziel und richtete sich selbst. Auch in anderen Regionen der Vielvölkermonarchie rumorte es, etwa bei den Tschechen, die ihr nationales Selbstbewusstsein entdeckten.

Die achte Folge der Reihe erzählt von den bewegten Jahrzehnten, in denen die ethnischen Bruchlinien im Habsburgerstaat immer stärker hervortraten. Der Rückzug des Osmanischen Reichs vom Balkan begünstigte vor allem Russland, das sich vom jahrhundertalten Verbündeten Österreich – auch wegen der ungeschickten habsburgischen Ost-Politik – zu seinem erbitterten strategischen Gegner wandelte.

Folge 9: „Ein Diener macht Schluss“

Freitag, 3. Jänner 2025, 20.15 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Susanne Pleisnitzer

Als die Monarchie in Österreich auf ihr Ende zugeht, wird auch ein ganzer Berufsstand arbeitslos: Diener und Mägde braucht man kaum noch. Viele hadern mit dieser Umstellung, manche sind umgekehrt froh, die verhasste Buckelei hinter sich lassen zu können. Denn die neue demokratische Gesellschaft lässt sich nicht mehr die Zeitung bügeln oder in den Morgenmantel helfen. Aus Bediensteten werden in der Folge Dienstleister, und die rechtlose Arbeitermasse organisiert sich erstmals politisch. Hunderte Attentate auf gekrönte Häupter und andere Staatsvertreter dominieren die Schlagzeilen.

Folge neun begibt sich auf eine filmische Reise zurück in eine Zeit großer Umbrüche, erzählt anhand der Wiener Dienstmagd Cäcilie Zwicker und des Vorarlberger Dieners Meinhard Hämmerle.

Folge 10: „Der letzte Walzer“

Freitag, 3. Jänner 2025, 21.05 Uhr, ORF III

Buch und Regie: Marleen Paeschke

Es sind nur noch wenige Jahre bis zum Ersten Weltkrieg – doch die Welt tanzt. Unterhaltung, Konsum und Sport ziehen die Menschen in einen Rausch, in dem alles möglich erscheint – nur nicht der kollektive Untergang. Doch die pulsierende Euphorie erweist sich als Sackgasse. Viele Unternehmer verkalkulieren sich und verlieren in der Nachkriegsinflation alles.

Die zehnte Folge der zweiten Staffel von „Österreich – Die ganze Geschichte“ zeigt, wie die Welt vor dem Ersten Weltkrieg erstmals die Segnungen einer globalisierten Überflussgesellschaft erlebt. Der Ausbruch des Kriegs erwischt das Land unvorbereitet. Aus Überfluss wird Mangel, die Friedensdividende ist schnell geschmolzen. Krieg und Wohlstand schließen einander, auch damals schon, aus.