Merci, Chérie – ORF-III-Schwerpunkt zum Eurovision Song Contest
56 Jahre ist es her, dass Udo Jürgens mit seinem Song „Merci, Chérie“ das erste Mal den „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ für Österreich gewann. Anlässlich des diesjährigen Song Contests von 10. bis 14. Mai im italienischen Turin geht ORF III diesem Schicksalstag für Udo Jürgens und Österreich mit einer „zeit.geschichte“-Neuproduktion auf die Spur.
Die ORF-III-Neuproduktion „Schicksalstage Österreich - Der Songcontestsieg von Udo Jürgens“ am Freitag, dem 13. Mai, um 20.15 Uhr zeichnet die genauen Geschehnisse des 5. März 1966 nach, als Udo Jürgens für Österreich den „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ gewinnt. Wenn es darum geht, eine treffende Bezeichnung für den Künstler zu finden, überschlagen sich die Kritiker/innen mit lobenden Worten. Tatsächlich konnte kaum ein deutschsprachiger Musiker auf eine ähnlich lange und erfolgreiche Musikkarriere zurückblicken. Klassiker wie „Griechischer Wein“ oder „Aber bitte mit Sahne“ können selbst heutige Teenager noch mitsummen. 1964 nimmt Udo Jürgens erstmals beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen teil. Mit „Warum nur, warum?“ erreicht er für Österreich den sechsten Platz. Die englische Version „Walk Away“, gesungen von Matt Monro, stürmt die britischen und US-Charts und wird weltweit 1,5 Millionen Mal verkauft. 1965 tritt Udo Jürgens in Neapel erneut beim Grand Prix an und landet mit „Sag ihr, ich lass sie grüßen“ auf Platz vier. Schließlich, 1966 in Luxemburg, der Durchbruch: Mit „Merci, Chérie“ fährt Jürgens den Sieg für Österreich ein und landet einen Welthit – Startschuss seiner internationalen Karriere. Er erhält mit 31 Punkten fast doppelt so viele wie die zweitplatzierten Schweden.

Ab 21.05 Uhr widmet sich eine weitere „zeit.geschichte“-Produktion dem Leben von Udo Jürgens: „Udo Jürgens - Ein Leben für die Musik“. Der Schlagerstar und Frauenschwarm schrieb den Soundtrack mehrerer Generationen und stand 50 Jahre lang auf der Bühne. Doch für den Erfolg zahlte er einen hohen Preis. Am Ende seines Lebens plagten ihn Depressionen. Der Ruhm, das Geld, die Frauen – Udo Jürgens war reich, aber nicht unbedingt glücklich, eher einsam. Die Dokumentation blickt auf die Licht- und Schattenseiten seiner beispiellosen Karriere.
Um 21.55 Uhr folgt die Retrospektive „Merci, Udo – Das letzte Konzert einer Legende“. 2014 war Starentertainer Udo Jürgens mit „Mitten im Leben“ ein letztes Mal auf Tournee. Gemeinsam mit seinen Lieblingsmusikern des Pepe Lienhard Orchesters brachte er die Hits seines letzten Albums sowie die größten Publikumshits seiner Karriere auf die Bühne. Am 7. November spielte er in Zürich das letzte Konzert, das aufgezeichnet wurde. Im ausverkauften Hallenstadion kam das Publikum auch in den besonderen Genuss, Udo Jürgens im Duett mit Dorothea Lorene mit „Ich will – ich kann“ zu hören und die Duett-Version seines Hits „Immer wieder geht die Sonne auf“ gemeinsam mit Stefanie Suhner.
Am Samstag, dem 14. Mai 2022, hat ORF III im Rahmen von „Der österreichische Film“ vier musikalische Filme im Programm: „Die Spätzünder – Live is life“ (9.35 Uhr) mit Jan Josef Liefers über den alternden Musiker Rocco, die Fortsetzung „Die Spätzünder – Der Himmel soll warten“ (11.10 Uhr), sowie den Udo Jürgens-Zweiteiler „Der Mann mit dem Fagott“ (12.40 Uhr und 14.25 Uhr) nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Udo Jürgens und Michaela Moritz.