Interviews mit dem Cast
Interview mit Leonie Benesch (Rolle Charlie Wagner)
„Der Schwarm“ zeichnet eine sehr moderne und diverse Wissenschaftscommunity und modernisiert die Romancharaktere. Inwieweit trifft das auch auf Ihre Figur zu? Hatten Sie den Roman vorher schon gelesen?
Ich habe den Roman als 14-Jährige gelesen und mich damals sehr schlau gefühlt. Nachdem ich für dieses Serienprojekt besetzt worden bin, habe ich ihn dann noch einmal gelesen. Meine Figur der Charlie Wagner ist in Teilen an der Figur Karen Weaver aus dem Roman angelehnt. Charlie ist eine junge und ehrgeizige Wissenschafterin, die mit ihren Freundinnen eine ungeduldigere Generation an Wissenschafterinnen repräsentiert als beispielsweise Professor Lehmann im Roman.
Nicht nur die Wissenschaftsszene ist vielfältig, auch die Besetzung des Projekts ist international – das Ensemble kommt u. a. aus Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und Japan. Wie war die Arbeit in einem so internationalen Team?
Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus all den verschiedenen Ländern war das Schönste für mich an diesem Projekt. Insbesondere die Zusammenarbeit mit so vielen tollen Frauen, die ich bewundere. Wir hatten zeitweise beinahe unverschämt viel Spaß am Set, und es wurde äußerst viel gelacht. Rosabell Laurenti Sellers kannte ich beispielsweise von meiner Schauspielschule in London. Es war sehr schön, ihr in Rom wieder zu begegnen und mit ihr zu arbeiten. Sie hat mir auch viele wunderschöne Orte in Rom empfohlen und gezeigt.
Welche Szene / welcher Drehtag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und wieso?
Ein Drehtag in Brüssel in dem Unterwasserstudio. Ich habe in Vorbereitung auf den Dreh einen Anfängerkurs im Freitauchen gemacht. An besagtem Drehtag ging es darum, dass ich zehn Meter tief unter Wasser gezogen werden sollte. Dann ließ man mich los und mein Körper sollte langsam in surrealen Tanzbewegungen zur Oberfläche steigen. Das war eine absurde und großartige Herausforderung. Es war wahnsinnig anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht.
Interview mit Alexander Karim (Rolle Sigur Johanson)
„Der Schwarm“ zeichnet eine sehr moderne und diverse Wissenschaftscommunity und modernisiert die Romancharaktere. Inwieweit trifft das auch auf Ihre Figur zu? Hatten Sie den Roman vorher schon gelesen?
Der Roman ist ein ganz fantastisches literarisches Werk, aber wie üblich musste man ihn fürs Fernsehen etwas adaptieren. Ich spiele dort Dr. Sigur Johanson, einen hellhäutigen Deutschen über 60. Vom Äußeren her unterscheide ich mich stark von ihm. Aber diese Figur lebt nicht von ihrer Hautfarbe oder ihrer Nationalität. Sigur steht für den Drang, eine bessere Welt zu schaffen, den jeder von uns spürt. Sein Aussehen spielt keine Rolle.
Nicht nur die Wissenschaftsszene ist vielfältig, auch die Besetzung des Projekts ist international – das Ensemble kommt u. a. aus Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und Japan. Wie war die Arbeit in einem so internationalen Team?
Unsere erste Probe hatten wir auf Zoom. Ich weiß noch, wie ich meinen Rechner öffnete und die anderen zum ersten Mal sah. All die verschiedenen Farben. Die Akzente und Sprachen. Da dachte ich mir: „Wir haben es endlich geschafft.“ Das war ein herrliches Gefühl.
Frank Doelger ist eine internationale Größe und konnte u. a. mit „Game of Thrones“ weltweite Serienerfolge feiern. Was zeichnet die Arbeit mit ihm als Showrunner aus?
Manchmal erhält man Anfragen und überlegt lange, ob man sie annehmen soll. Man liest ein paar Mal das Skript und denkt tagelang, wochenlang darüber nach. Als ich Franks Namen las, war mir klar, dass ich mitmache. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es hat seinen Grund, warum er dort ist, wo er ist. Die Reise hat unglaublichen Spaß gemacht. Stellen Sie sich vor, 16 Wochen Kreuzfahrt mit einem der besten Kapitäne der Welt. Keine schlechte Idee, den Sommer zu verbringen, oder?
Interview mit Tina Lund (Krista Kosonen)
„Der Schwarm“ zeichnet eine sehr moderne und diverse Wissenschaftscommunity und modernisiert die Romancharaktere. Inwieweit trifft das auch auf Ihre Figur zu? Hatten Sie den Roman vorher schon gelesen?
Ja, ich habe das Buch nicht nur gelesen, sondern auch laut vorgelesen, als Hörbuch (in finnischer Sprache)! Ich bin also mit dem Originaltext sehr vertraut. Ich liebe die Charaktere in der Geschichte, aber ich denke, dass sie in unserer Serie nochmal moderner wirken, was ich toll finde.
Nicht nur die Wissenschaftsszene ist vielfältig, auch die Besetzung des Projekts ist international – das Ensemble kommt u. a. aus Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und Japan. Wie war die Arbeit in einem so internationalen Team?
Ich habe noch nie mit so einer internationalen Besetzung gearbeitet – das war eine echte Freude! Ich denke, das hat die Erzählung wirklich aufgewertet, denn sie ist eine sehr globale Geschichte. Es war wunderbar, all diese talentierten Menschen aus der ganzen Welt zu treffen.
Was hat Sie bei der Arbeit an diesem Projekt persönlich am meisten fasziniert?
Das Faszinierendste für mich war die Dringlichkeit des Themas – Menschen zerstören das Ökosystem, doch die Natur wehrt sich.
Interview mit Joshua Odjick (Rolle Leon Anawak)
„Der Schwarm“ zeichnet eine sehr moderne und diverse Wissenschaftscommunity und modernisiert die Romancharaktere. Inwieweit trifft das auch auf Ihre Figur zu? Hatten Sie den Roman vorher schon gelesen?
Es war ein Privileg, Leon Anawak darzustellen und ihm eine spirituelle Perspektive zu geben, die im Roman anders war. Ich besitze ein Exemplar des Romans „Der Schwarm“. Aber ich habe nur einen kleinen Teil gelesen, da die Geschichte und die Charaktere für die Serie adaptiert wurden – ich wollte mir eine unbeeinflusste Sichtweise bewahren, um meinen Charakter zu entwickeln.
Nicht nur die Wissenschaftsszene ist vielfältig, auch die Besetzung des Projekts ist international – das Ensemble kommt u. a. aus Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und Japan. Wie war die Arbeit in einem so internationalen Team?
Mit einer so vielfältigen und globalen Besetzung zusammenzuarbeiten, war für mich eine enorme Erfahrung, die ich für den Rest meines Lebens in Erinnerung behalten werde. Ich hatte mich mit jedem angefreundet, als wir uns dem Ende der Aufnahmen näherten. Ich brachte Geschenke von meiner Gemeinde Kitigan Zibi Anishinabeg für die Besetzung und die Crew mit. In meiner Kultur – wie bei vielen indigenen Völkern – ist das Schenken ein Zeichen der Liebe und Dankbarkeit. Ich vermisse die „Schwarm-Familie“ sehr.
Welche Szene / welcher Drehtag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und wieso?
Es gibt viele Szenen, an die ich mich erinnere und an denen ich gerne gearbeitet habe, aber eine, die mich immer wieder erstaunen wird, war die Zusammenarbeit mit Hal Yamanouchis in einer Szene, in der er über das Yrr sprach. Ich denke seitdem sehr gern an diesen Tag zurück. Ich bewundere Hal voll und ganz. Er hat eine starke Präsenz und eine sanfte Seele. Sein Schauspiel war so hypnotisierend, dass ich manchmal vergaß, dass ich auch schauspielte, und mich fühlte, als würde ich einen Film ansehen!
Ich erinnere mich auch an die erste Szene, die ich mit meiner eigentlichen Mentorin Claudia Jurt gedreht habe, die in der Serie meine Mentorin Dr. Oliviera spielt. In der Szene überwacht sie mich bei meiner allerersten Autopsie an einem Wal. Sowohl ich als auch mein Charakter waren sehr nervös und wollten natürlich einen guten Job machen. Zum Glück waren Claudia und Dr. Oliviera von meiner Arbeit beeindruckt – es war wirklich so eine Situation, in der das Leben die Kunst imitiert.
Frank Doelger ist eine internationale Größe und konnte u. a. mit „Game of Thrones“ weltweite Serienerfolge feiern. Was zeichnet die Arbeit mit ihm als Showrunner aus?
Ich werde die Arbeit mit unserem unglaublichen Showrunner Frank Doelger nie vergessen. Ich empfinde großen Respekt und Dankbarkeit für ihn. Während der Vorbereitung und der Dreharbeiten gab er uns Raum, die Menschlichkeit unseres Charakters zu erkunden und zu entdecken, statt alles für uns zu definieren. Frank ist ein charmanter, liebenswerter Mann, der für immer eines meiner Idole ist und sein wird, nicht nur als Künstler, sondern auch als Mensch.
Interview mit Oliver Masucci (Rolle Jasper Alban)
„Der Schwarm“ zeichnet eine sehr moderne und diverse Wissenschaftscommunity und modernisiert die Romancharaktere. Hatten Sie den Roman vorher schon gelesen?
Ja, sofort als er erschien und so unglaublich Furore machte. Ich habe großen Respekt vor Frank Schätzing: Es gibt nur sehr wenige deutsche Autoren, denen ein weltweiter Bestseller gelungen ist. Er hat mit „Der Schwarm“ einen globalen Nerv getroffen.
Nicht nur die Wissenschaftsszene ist vielfältig, auch die Besetzung des Projekts ist international – das Ensemble kommt u. a. aus Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und Japan. Wie war die Arbeit in einem so internationalen Team?
Es ist immer eine besondere Atmosphäre, in einem vielsprachigen Team zu arbeiten. Das hat mich schon früher fasziniert, ob beim Dreh für „Fantastische Tierwesen“ in London, in Gstaad für Polanskis „The Palace“ oder mit Jamie Foxx und Snoop Dogg für „Day Shift“ in Los Angeles. Einerseits ist es aufwendiger: Die Kommunikation, zum Beispiel, muss wegen Sprachbarrieren noch präziser sein, damit wirklich alle am Set wissen, was sie tun sollen. Andererseits ist so ein „Best of“ aus unterschiedlichen Künstlerkulturen ein totaler Gewinn, man lernt jeden Tag dazu. Und als Schauspieler sind wir so nicht mehr an Landes- oder Sprachgrenzen gebunden. Internationale Filme und Serien geben Künstlern eine Sichtbarkeit weit über ihre Herkunftsländer hinaus und eröffnen neue Chancen für künftige Projekte.
Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und wieso?
Ich werde nie vergessen, wie schweißtreibend der Dreh war (lacht). Wir haben die Arktis-Szenen in Rom gedreht – im Hochsommer! Bei 40 Grad Celsius mit Rollkragenpullis an Deck. Da kam keine Klimaanlage hinterher …
Frank Doelger ist eine internationale Größe und konnte unter anderem mit „Game of Thrones“ weltweite Serienerfolge feiern. Was zeichnet die Arbeit mit ihm als Showrunner aus?
Ich glaube grundsätzlich an die positiven Seiten der Globalisierung, gerade in der Kunst. Damit Deutschland in der Film- und Serien-Produktion international mitspielen kann, braucht es Menschen, die Wissen und Erfahrungen von solchen Mega-Erfolgen wie „Game of Thrones“ mitbringen – genau das tut Frank Doelger.
Der Roman von Frank Schätzing war seiner Zeit voraus, scheint in Zeiten von globalem Klimawandel und „Fridays for Future“ jedoch aktueller denn je. Was schätzen Sie an dem Stoff, was macht „Der Schwarm“ so relevant?
Naja, die Fiktion des Romans – eine Natur, die sich gegen die Menschheit auflehnt – ist ja längst Realität. Mich treibt etwas anderes um – Frank Schätzing zitierte in einem Interview neulich die Worte Winston Churchills: „Never waste a good crisis“. Damit wollte er auf das größte aktuelle Problem hinweisen: unseren Umsetzungsstau. Damit hat er völlig recht. Es gibt keinen Mangel an Lösungsansätzen für die Klimakrise – CO2-Speicherung, Abwasser-Wärmepumpen … – aber wir brauchen gerade in Deutschland so verdammt lange von einer Idee zur breiten Umsetzung. Wir tun also das Gegenteil von Churchills Rat, wir verschwenden die Krise.
Interview mit Klaas Heufer-Umlauf (Rolle Luther Roscovitz)
„Der Schwarm“ zeichnet eine sehr moderne und diverse Wissenschaftscommunity und modernisiert die Romancharaktere. Inwieweit trifft das auch auf Ihre Figur zu? Hatten Sie den Roman vorher schon gelesen?
Ich habe den Roman damals gelesen, und er ist mir in guter Erinnerung geblieben. Aber man kommt natürlich nicht umhin, nun in der Nachbetrachtung festzustellen, dass dieses Buch 20 Jahre alt ist. Ich finde es schön, dass mittlerweile ein größeres Bewusstsein dafür herrscht, die vielfältige Welt und Gesellschaft, in der wir leben, eben auch in fiktionalen Projekten abzubilden. Ausgerechnet die Entscheidung, mich in einer Rolle zu besetzen, ist vielleicht kein entscheidender Beitrag zu dieser modernen Welt, aber dafür ist es ja zum Glück in einem solchen Projekt ein ganzes Ensemble. Die wissenschaftliche Welt ist ja sowieso schon länger in einer totalen Selbstverständlichkeit international verbunden und verdeutlicht im Ergebnis, dass Weiterentwicklung nur zusammen funktioniert. Ich finde es gut, dass sich diese Aussage auch in der Filmfassung von „Der Schwarm“ wiederfindet.
Was hat Sie bei der Arbeit an diesem Projekt persönlich am meisten fasziniert?
Für mich ist es wahnsinnig aufregend, Teil eines so großen Projekts zu sein. Auch wenn mein Part natürlich nur ein ganz kleiner ist, hat es mir unglaublich Spaß gemacht. Das Zusammenspiel aus echter Kulisse und wirklich beeindruckender Tricktechnik ist extrem faszinierend. Neben all dieser Dramaturgie aber auch noch einen Denkanstoß dafür zu liefern, wie wir mit unserem Planeten umgehen, ist die eigentliche Kunst. Das passiert hier sehr subtil und wirkt dadurch noch stärker.
Welche Szene / welcher Drehtag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und wieso?
Der erste Drehtag ist mir natürlich in besonderer Erinnerung. Da habe ich mindestens genauso viel Energie darauf verwendet, meinen Text gut zu sprechen, wie darauf, nicht im Weg zu stehen oder unangenehm aufzufallen. In so einer perfekt laufenden Maschine will man nicht als kleiner hampeliger Typ aus Deutschland irgendwas nicht mitkriegen und dann eventuell für Verzögerung oder Ähnliches sorgen. Als ich so ein bisschen verstanden habe, wie der Hase läuft, war das alles etwas einfacher.
Interview mit Franziska Weisz (Rolle Sophia Granelli)
Nicht nur die Wissenschaftsszene ist vielfältig, auch die Besetzung des Projekts ist international – das Ensemble kommt u. a. aus Schweden, Italien, Frankreich, Kanada und Japan. Wie war die Arbeit in einem so internationalen Team?
Das war vom ersten Moment an ausgesprochen spannend und deutlich spürbar. Es gab eine zweitätige Online-Leseprobe mit allen Beteiligten. Und das waren nicht nur sehr viele Menschen – man musste den Screen dreimal „umblättern“, um alle zu sehen. Sie kamen auch buchstäblich aus der ganzen Welt. Ich konnte da schon einen Eindruck bekommen, was für ausgezeichnete Schauspielerinnen und Schauspieler an Bord waren. Ganz viele und vielfältige Akzente, Spielweisen, Tempi.
Welche Szene / welcher Drehtag ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und wieso?
Das ist ein Moment, den ich bis dato nur aus der Leseprobe kenne. Kurz bevor der Tsunami mit voller Wucht aufprallt, hinterlässt Tina Lund eine Sprachnachricht für die Liebe ihres Lebens. Dieser Moment hat mich schon bei der Online-Leseprobe zu Tränen gerührt (nicht nur mich!), und er hat sich bei mir eingebrannt. Ich kann es nicht erwarten, ihn in der fertigen Serie zu sehen!
Frank Doelger ist eine internationale Größe und konnte unter anderem mit „Game of Thrones“ weltweite Serienerfolge feiern. Was zeichnet die Arbeit mit ihm als Showrunner aus?
Frank identifiziert sich zu hundert Prozent mit dem Inhalt, ist absolut sattelfest in der Materie und fühlt sich im besten Sinne verantwortlich. Da gibt es keine Ungenauigkeiten, jede Anmerkung wird ernst genommen. Diese Leidenschaft ist an jedem Drehtag zu spüren. Frank ist stets am Set, im Hintergrund. Lässt die Regie-Führenden schalten und walten, steht aber immer bei Fragen und Anregungen Rede und Antwort. Wenn er beim Dreh zum Beispiel gemerkt hat, zwischen diesen beiden Figuren könnte es mehr knistern oder knallen oder da könnte das Geheimnis etwas höher gehängt werden, dann wurde das sofort ins Drehbuch eingearbeitet. Ein hochdynamischer und kreativer Prozess, der für mich ausgesprochen beeindruckend war.
Der Roman von Frank Schätzing war seiner Zeit voraus, scheint in Zeiten von globalem Klimawandel und „Fridays for Future“ jedoch aktueller denn je. Was schätzen Sie an dem Stoff, was macht „Der Schwarm“ so relevant?
Selbst mit der Katastrophe Tsunami war Schätzing uns allen voraus. Als im Dezember 2004 ein Tsunami halb Thailand und andere Küstengebiete zerstört hat, wussten angeblich die Touristen, die gerade den neu erschienenen „Schwarm“ gelesen hatten, was es bedeuten könnte, wenn sich das Meer so untypisch zurückzieht. Schon damals hätten wir das zentrale Thema „Nature hits back“ ernst nehmen sollen. Die Eiswürmer, die aggressiven Wale, die mutierten Krabben, das ist alles Fiktion, aber – und das zeigt sich jetzt durch die tausend Gesichter des Klimawandels – es ist nicht aus der Luft gegriffen. Wir machen uns unsere Mutter Natur selbst zum Feind. Dürre, Fluten, die Liste ist lang.
Weitere Statements von Cast und Crew
Sharon Duncan-Brewster (Rolle Samantha Crowe)
Es war mir eine Ehre, mit so einer international vielseitigen Besetzung und Crew zusammenzuarbeiten, um diese mahnende Geschichte umzusetzen. Ich bin sehr gespannt, was unsere Produktions- und Effektteams noch gezaubert haben, und kann es kaum erwarten, das große Ganze zusammenzubringen, um Franks Schätzings Roman zum Leben zu erwecken.
Takuya Kimura (Rolle Aito Mifune)
Für mich, einen wahren Surffan, ist das Meer ein fester Bestandteil meines Lebens und hat eine heilende Wirkung auf mich. Das zugrundeliegende Thema dieser Serie sind die Folgen, die durch das Versagen der Menschheit entstehen, sich um die Ozeane zu kümmern, und ich hatte das Gefühl, dass mir meine Teilnahme an diesem Projekt besonders viel bedeutet hat. Es war eine spannende und wertvolle Erfahrung für mich, Teil dieses sehr internationalen Teams unter der Leitung von Frank Doelger zu sein. Ich hoffe, dass alle rund um den Globus das Ergebnis dieser Arbeit genießen und voll auskosten können.
Statement des Produzenten Eric Welbers
Die Geschichte des Romans „Der Schwarm“ hat mich von Anfang an fasziniert und begeistert. Ich betrachte es als eine große Ehre, diese mit unserem Team für das ZDF und unsere internationalen Partner realisieren zu dürfen. Das Projekt hatte als Kinofilm angefangen, die jetzige Realisierung als Serie ermöglichte aber eine wesentliche, dem Roman und der Idee entgegenkommende Umsetzung. Die Mischung aus einer fantastischen Erzählung und einem wissenschaftlich sehr realen Hintergrund, der Misshandlung der Meere, hält uns Menschen die nackte Realität unseres Handelns spiegelbildlich vor und schafft es dabei noch, den Zuschauer zu unterhalten. Die Umsetzung hat uns sowohl in der Größe, aber auch in der Komplexität vor große Herausforderungen gestellt, und wir konnten viel dabei lernen. Fünf Koproduzenten waren beteiligt, 14 verschiedene Länder konnten in Italien „abgebildet“ und gedreht werden, neun Drehtage fanden in einem der modernsten Wassertanks der Welt statt, mehr als 1.000 VFX-Shots finden sich in den Filmen, zudem Schauspielerinnen und Schauspieler aus mehr als zehn Ländern, mehr als sechs gesprochene Sprachen etc. Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz unserer Produktion in Deutschland, aber auch in der ganzen Welt.
Statement Prof. Dr. Antje Boetius, Fachberaterin (Polar- und Tiefseeforscherin vom Alfred-Wegener-Institut)
Die Serie „Der Schwarm“ schafft einen spannenden fiktionalen Rahmen für die Arbeit von Klima- und Meeresforschenden: Aus neu errungenem Wissen über den Ozean müssen so schnell wie möglich Lösungen entstehen, um Katastrophen zu vermeiden. Frank Schätzing hat genau das in seinem Bestseller „Der Schwarm“ schon 2004 eindrücklich vermittelt: Wir Menschen müssen lernen, mit dem Meeresleben zu kooperieren, anstatt es zu vernichten. Und fast 20 Jahre später ist das Thema aktueller denn je – die Zustandsberichte der Meere und die Gefährdung von Menschen durch Extremereignisse haben sich verschlimmert. Es ist eine Menschheitsaufgabe geworden, die Rolle des Ozeans für unser aller Leben wertzuschätzen und entsprechend zu handeln. Die visuelle Kraft der Serie, uns in die Perspektive von verschiedensten Forscherinnen und Forschern zu versetzen, denen nicht zugehört wird in ihrem Versuch der Weltrettung, und die als Team dann großes leisten, das inspiriert.
Statement Jan Stoltz, Visual Effects Supervisor
Die Arbeit an den visuellen Effekten für „Der Schwarm“ war in jeder Hinsicht eine spannende Herausforderung. Jeder, der das Buch gelesen hat, wird sich ohne Zweifel immer noch an die eindrücklich beschriebenen Szenen mit den Walen, Krabben, Tsunamis (und so vieles mehr) erinnern. Allein die Masse und Komplexität all dieser ungewöhnlichen Vorkommnisse setzte eine effektive und clevere Planung voraus, um mit den unterschiedlichen Regisseuren eine angemessene Umsetzung im Budgetrahmen zu gewährleisten. Eines der visuellen Konzepte war dabei, möglichst viel aus Sicht und Perspektive der Protagonisten zu erzählen, um emotional noch näher am Erlebten zu sein – gleichzeitig aber nicht unbedingt alles zeigen zu müssen. Für viele Sequenzen wurden daher neben den Storyboards auch Prävisualisierungen (vereinfachte 3-D-Animationen) erstellt, mit denen die Regisseure bzw. die Regisseurin schon vor dem Dreh die Effekt-Einstellungen planen und überprüfen konnten. In der sehr kreativen Zusammenarbeit mit Showrunner Frank Doelger haben wir schließlich in der Schnittphase die endgültige Bildsprache bei den visuellen Effekten entwickelt, die für mich zu den emotionalsten Höhepunkten der Serie beiträgt.
Dascha Dauenhauer (Musik)
Ein Projekt wie „Der Schwarm“ ist ein Traum für Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Sound. Gerade dadurch, dass das „Ungeheuer“ erst ganz am Schluss auf der visuellen Ebene erscheint, war es besonders wichtig, es bis dahin durch das Sounddesign, aber eben auch durch die Musik spürbar zu machen. Die Entwicklung des musikalischen Konzepts war eine große künstlerische Herausforderung, da Musik und Sounddesign Seite an Seite funktionieren, eng verbunden sein und sich dennoch jeweils Freiraum lassen mussten. Das Instrumentarium umfasst vor allem akustische Instrumente wie verschiedene Holzblasinstrumente, ein Aquaphone, Streicher, Glockenspiel und Stimmen. Die vielfältige Verfremdung der Stimme ist das besondere Hauptelement der Serie: Hier steht die menschliche Stimme als Sprache der Yrr-Sprache gegenüber.
Besondere Freude hat mir die Komposition des Yrr-Musikstücks – was auch das Titelthema ist – bereitet, da es alle Facetten dieses „Protagonisten“ wie Gefährlichkeit, Intellekt, Poesie, Mathematisches, aber auch die Schönheit, das geheimnisvolle Unbekannte und den Lebensraummoment des Wassers gleichzeitig einfangen musste.
Statement von Produzent und Showrunner Frank Doelger: „Ein Monsterfilm, in dem wir feststellen, dass wir die Monster sind“
Als ich das erste Mal angesprochen und gefragt wurde, ob ich „Der Schwarm“ produzieren möchte, hatte ich das Glück, dass ich das Buch noch nicht gelesen hatte. Die Personen, die es kannten, bat ich, mir nichts zu erzählen, so dass ich unvoreingenommen an die Sache herangehen konnte. Das war nicht nur wichtig, um die Möglichkeiten einer Adaption einschätzen zu können, sondern auch, weil ich wusste, dass jede Adaption als eigenständiges Werk erfolgreich sein muss – nicht nur für diejenigen, die den Roman gelesen haben, sondern auch für diejenigen, die ihn nicht kennen.
Als ich das Buch dann gelesen hatte, verstand ich, warum der Roman so ein großer Erfolg war und warum seine Botschaft sogar noch dringlicher ist als damals, als er veröffentlicht wurde. Und obwohl der Roman sehr vorausschauend ist – es ist wirklich erstaunlich, wie viele Dinge er kommen sieht – ist er doch in einer anderen Zeit angesiedelt und musste in die Gegenwart übertragen werden.
Mir wurde auch klar, wie schwierig es sein würde, die 900 Seiten lange Auseinandersetzung mit den Naturphänomenen, die die Geschichte vorantreiben, in eine fesselnde, charakterzentrierte Serie zu verwandeln.
Für mich war entscheidend, dass ich mir die Serie als einen „Monsterfilm“ vorstellte, in dem sich die Protagonisten bewusst sind, dass da draußen irgendetwas lauert, aber nicht genau wissen, was. Die Existenz des Monsters soll von Beginn an angedeutet, aber erst ganz am Ende offenbart werden. Ein Monsterfilm also, in dem wir feststellen, dass wir die Monster sind. Das war die Herausforderung, die wir an uns gestellt haben. Und wir hatten das Glück, auf die Unterstützung aller unserer Partner für das erste und sehr ambitionierte Projekt von Intaglio Films zählen zu können.