
ORF-III-Neuproduktionen „Der letzte Kaiser“ und „Habsburgs Heimkehr“ zum 100. Todestag von Kaiser Karl I.
Kaiser Karl I. war der letzte österreichische Kaiser und ist damit auf ewig mit dem Untergang der Monarchie und der Geburt der Zweiten Republik verbunden. Zum 100. Todestag (1. April) der historischen Persönlichkeit präsentiert ORF III am Samstag, dem 26. März 2022, im Rahmen eines vierteiligen Themenabends um 20.15 Uhr die neue „zeit.geschichte“-Dokumentation „Der letzte Kaiser – Karl I.“. Der Film von Wolfgang Winkler wirft einen neuen Blick auf den letzten Habsburger-Regenten. Anschließend folgt mit „Habsburgs Heimkehr – Die Republik und die ehemaligen Monarchen“ (21.05 Uhr) eine ORF-III-Neuproduktion von Kurt Mayer, die den Umgang der Republik mit ihren ehemaligen Monarchen beleuchtet. Ausgangspunkt des Films ist die viereinhalbstündige ORF-Übertragung des Begräbnisses von Zita von Bourbon-Parma, der letzten Kaiserin von Österreich und Ehefrau von Kaiser Karl I., am 1. April 1989.
Der „zeit.geschichte“-Abend am 26. März im Detail
Zum Auftakt des „zeit.geschichte“-Abends präsentiert ORF III die Neuproduktion „Der letzte Kaiser – Karl I.“ (20.15 Uhr). Nach dem Tod seines Onkels Franz Ferdinand 1914 unerwartet zum Thronfolger geworden, wird der junge Erzherzog Karl Franz Joseph von Österreich inmitten der Kriegswirren des Ersten Weltkriegs nach dem Ableben von Kaiser Franz Joseph zum Regenten des sterbenden Vielvölkerreiches. Er versucht zwar die Monarchie noch zu retten, doch letztlich ist er es, der im November 1918 die Verzichtserklärung unterschreibt und damit den Weg zur Gründung der Republik Österreich ebnet. Eine Abdankung lehnt er jedoch ab und emigriert mit seiner Familie in die Schweiz. Als er 1921 zweimal erfolglos die Restauration der Monarchie versucht, internieren ihn die Alliierten auf der portugiesischen Insel Madeira, wo Karl I. im Jahr darauf an einer Lungenentzündung verstirbt. In der neuen ORF-III-Dokumentation beleuchtet Regisseur Wolfgang Winkler neue Aspekte und Perspektiven des letzten Kaisers von Österreich, der 2004 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde.

Anschließend folgt die ORF-III-Neuproduktion „Habsburgs Heimkehr – Die Republik und die ehemaligen Monarchen“ (21.05 Uhr) von Kurt Mayer. Der Staatsvertrags-Bundeskanzler Julius Raab – er war selbst Offizier an der Isonzo-Front – fasste es 1955 in einem kurzen Satz zusammen: „Die Monarchie war schön, aber es ist vorbei!“ 34 Jahre später, am 1. April 1989, übertrug der ORF das Begräbnis von Zita von Bourbon-Parma, der letzten Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, viereinhalb Stunden live. Diese technische Höchstleitung bildet im Film den Rahmen für die historische Betrachtung des politischen Umgangs Österreichs mit der Familie Habsburg nach 1918. Zankapfel zwischen der Republik und den Habsburgern ist das Habsburger-Gesetz von 1919, das bis heute Gültigkeit hat. Von Kurt Schuschnigg bis Karl Habsburg, von Bruno Kreisky bis Peter Filzmaier, vom Lenker der imperialen Leichenkutsche bis zum letzten Diener der Kaiserin kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort und beleuchten bisweilen kuriose Fragen, die sich Nachkriegsösterreich in Bezug auf die Habsburger gestellt hat.

Danach liefert ORF III mit „Zita – Österreichs letzte Kaiserin“ (21.55 Uhr) ein umfassendes Porträt Zita von Bourbon-Parmas, bevor der „zeit.geschichte“-Abend mit der Dokumentation „Wien 1918 – Tagebücher des Umbruchs“ (22.45 Uhr) schließt.