Mehr als alles auf der Welt – aktuell im Akademietheater
Um was geht es bei diesem Theaterstück?
Am Anfang geht es um Mister E. und sein Abenteuer. Mister E. und seine Frau haben zwei Kinder, Kim, die 13-jährige Tochter, und Davey, der 9-jährige Sohn. Es ist gar nicht so leicht, nur soviel von der Geschichte zu erzählen, dass wir nicht spoilern: Es geht um ein Geheimnis. Am Anfang wissen die Kinder noch nicht, dass ihr Vater im Gefängnis gelandet ist. Er verschickt Briefe an sie, die eine fantasievolle Geschichte erzählen. Er soll einen Aktenkoffer zu einem Mann bringen. Dieser Aktenkoffer wird ihm im Zug gestohlen. Trotz aller Anstrengungen wird Mister E. den Aktenkoffer nie zurückbekommen. Doch das ist nicht das Ende der Geschichte…
Autoren: Furkan, Randy und Lorenzo
Versöhnung
Wir sind ins Theater gegangen. Da waren ur viele Menschen, also Kinder. Dann haben wir unsere Sachen abgelegt und sind schon zu unseren Sitzplätzen gegangen. Ja, und dann hat das Theater schon angefangen. Es gab viele Schauspieler:innen, die eine Geschichte erzählt haben und dazu verschiedene Sachen gemacht haben: Sie haben auch getanzt und gesungen. Neben den Schauspieler:innen gab es ganz viele Zeichnungen. Die waren sehr gut. Die Schauspieler:innen und die Zeichnungen, die haben so miteinander gespielt. Zum Beispiel diese Szene, wo der Vater in der Bar war. Ein grüner Cocktail wurde eingeschenkt, aber gezeichnet eingeschenkt. Ich frage mich: Wie geht das? Man hat gedacht, dass der Schauspieler das dann wirklich trinkt. Oder dass die Schauspielerin das Glas wirklich zu ihm rüberschiebt. Dabei war es nur gezeichnet. Das war schon cool!
Was auch noch cool war, war diese Szene, wo die Tochter Kim das Mädchen Clementine geschubst hat. Das war lustig, dass sie auf den Boden gefallen ist. Clementine hat Kim nämlich vorher provoziert. Kim hat sich das aber nicht gefallen lassen und hat sich gewehrt.
Und dann hat Kim schön langsam ihren Papa gesucht. Vorher hat sie von ihm Briefe bekommen, in denen er Geschichten erzählt hat. Kim hat das geglaubt. Er hat auch geschrieben, dass er sie vermisst. Dann hat sie erfahren, dass er im Gefängnis ist. Das hat sie traurig und wütend gemacht, dass er sie angelogen hat. Der Vater durfte einen Tag aus dem Gefängnis, um seine Familie zu treffen. Bei dem Gespräch haben sie über alles geredet und sich versöhnt. Das hat mich gefreut, dass am Ende doch noch alles gut geworden ist und alle sich versöhnt haben.
Ich würde dieses Theaterstück schon weiterempfehlen, aber eher Jüngeren als mich. Ich bin schon 18 Jahre.
Autorin: Celine
Mehr hinter den Kulissen, als man denkt
Eine der ersten Sachen, die mir aufgefallen sind, ist, dass das Gebäude relativ schön ist, aber die Sicherheitsvorkehrungen bei der Garderobe mangelhaft waren. Weil wir mussten unsere Jacken und Rucksäcke eigentlich am offenen Gang auf den Boden legen und mussten auf das Personal vertrauen, dass niemand etwas vermischt oder etwas verloren geht.
Das Stück selber war ein bisschen kindisch und albern, aber es war mit einer animierten und projizierten Kulisse gut umgesetzt, und das Ende hat mich doch sehr berührt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Theaterstück viel Übung gebraucht hat, weil durch die Projizierung der Hintergründe können die Schauspieler:innen praktisch gar nicht improvisieren und müssen immer an der richtigen Stelle stehen und dürfen sich von dort nicht wegbewegen. Die Schauspieler:innen könnten sich zwar an den Hintergründen orientieren, doch dies ist mir nicht aufgefallen, was ich beeindruckend fand. Ebenfalls stelle ich es mir nicht einfach vor, dass so wenige Personen so viele Charaktere spielen müssen, weil da war wohl einiges an Umziehen zu tun hinter der Bühne. In meinen Augen hätten die Schauspieler:innen zumindest gleichviel Applaus bekommen sollen wie der projizierte kleine Bruder der Hauptdarstellerin Kim. Jedoch war es kein Wunder, dass er am meisten Applaus bekam, da das Publikum an diesem Tag hauptsächlich ein junges war und die Kinder sich eher mit dem etwa 9-jährigen Jungen identifizieren können.
Eine der Szenen, die mich am meisten berührt hat, war, als Kim erfährt, dass ihr Vater im Gefängnis ist, und am Anfang keine große Reaktion darauf zeigt. Weil dadurch denken die Mutter und die Sozialarbeiterin, dass sie es eh gut aufgenommen hat, wobei sie ihre Emotionen zu diesem Zeitpunkt einfach nur zurückhält und erst, sobald sie allein ist, alles loslässt. Viele Jugendliche brauchen einen Safespace, weil sie Schwierigkeiten haben, mit ihren Emotionen in der Öffentlichkeit umzugehen. In der sicheren Zone müssen sie nicht aufpassen, was sie zeigen, weil sie eh mit sich alleine sind.
Das Ende hat mich berührt, da die Schauspieler:innen es über das ganze Stück hinweg gut geschafft haben, eine Vater-Tochter-Beziehung darzustellen, wodurch ich mitgefiebert habe, ob sie sich endlich irgendwann treffen. Dieses letzte Treffen war dann schön anzusehen, weil man wirklich das Gefühl hatte, dass Vater und Tochter sich schon sehr lange nicht mehr gesehen haben und sich sehr gefreut haben, sich endlich wieder zu sehen.
Wegen der Wortwahl, aber auch zum Beispiel, weil die Emotionen übertrieben dargestellt werden, würde ich persönlich das Stück für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 oder 15 empfehlen, da ich mir vorstellen kann, dass für einige ein bisschen ältere Jugendliche das Stück zu kindisch und albern sein könnte.
Autor: Jonathan
Die Figuren und das Gezeichnete
Die Musik im Theaterstück war cool. Zum Beispiel in der Bar, als sie was getrunken haben. Cool waren auch die gezeichneten Bilder, die sich bewegt haben. Und die Kleidung der Schauspieler:innen. Und ihre Frisuren. Das hat mir alles sehr gut gefallen.
Und es war sehr lustig. Besonders als sie geschimpft haben. Dabei haben sie Wörter verwendet, wie zum Beispiel „Scheiße“, die wir normalerweise nicht sagen sollen. Das hätte ich nicht gedacht, dass sie solche Wörter auf der Bühne sagen.
Alle haben am Ende laut geklatscht, als sich die Schauspieler:innen verbeugt haben. Das hat mir auch sehr gefallen. Die Stimmung war sehr schön!
Autorin: Steffi
Zu empfehlen?
Das Stück hat eine eigene Art von Humor, die mir schon recht gut gefallen hat. Ein Beispiel: Stacey, eine Schulkollegin von Kim, hatte ihre eigene Gang, die sich an den anderen Kindern bereichert hat. Der Name der Gang war „La Famiglia“ und Stacey redete wie ein italienischer Mafiaboss. An manchen Stellen wurde es aber leider ein bisschen übertrieben.
Die Bühnengestaltung war besonders: Manche Charaktere und die gesamte Kulisse waren gezeichnet, und mit Licht und Schatten wurde versucht, Sachen in den Vordergrund zu stellen oder zu verstecken. In den dunklen Bereichen wurde die Kulisse dann auf- oder umgebaut. Für mich war es manchmal schwer herauszufinden, was jetzt im Vordergrund steht. Es war manchmal verwirrend. Zum Beispiel bei der Szene, wo alle mit dem Rad gefahren sind.
Übrigens: Mit so vielen Kindern dieses Stück anzuschauen war schrecklich. Sie waren sehr laut und vor allem als sie angefangen hatten loszuschreien, hat man nichts mehr vom Stück gehört.
Die erste Hälfte war für mich ziemlich fad, die zweite Hälfte war deutlich besser.
Alles in allem bereue ich nicht, dass ich dort war. Ich weiß aber nicht, ob ich es euch empfehlen würde, auch hinzugehen.
Autor: Randy
„Mehr als alles auf der Welt“ …
… hat mir auf der einen Seite getaugt, weil man lachen oder sich über etwas lustig machen konnte. Aber auf der anderen Seite war es für mich jetzt nicht grad sehr optimal. Ich weiß nicht, ich habe das Stück versucht, mit beiden Augen zu sehen. Also einmal in der jüngeren Form und als Erwachsener quasi (ich bin schon 18). Für mein Alter war es nicht mehr sehr amüsant, weil ich konnte über viele Sachen nicht lachen. Auch war das Genre nicht übersichtlich: Auf der einen Seite wurde drüber gesprochen, dass der Vater im Gefängnis sitzt, auf der anderen Seite darüber, dass er nicht im Gefängnis sitzt. Man muss sich quasi seine eigene Meinung, sein eigenes Bild machen, wie die Geschichte wirklich sein könnte.
Was mir positiv in Erinnerung geblieben ist, waren die Schauspieler:innen. Da hat es mich gefreut, dass sie es mit Elan, mit Spaß gemacht haben und dass das Stück für mich auch nicht so inszeniert rüberkam wie im Fernsehen. Die Produktion, also das, was und wie die Leute Vieles hingezeichnet haben, teilweise sehr detailliert, hat mir eigentlich am besten gefallen. Wenn ich mich in die Lage versetzen würde, das zeichnen zu müssen, wüsste ich nicht, wie ich das machen sollte. Das ist meiner Meinung nach eine Riesenleistung.
Für Leute meines Alters ist meiner Ansicht nach dieses Theaterstück nicht zu empfehlen. Aber wenn du eine kleine Schwester oder einen Bruder hast oder eine Cousine oder einen Cousin, dann kann ich es dir sehr wohl empfehlen, dorthin zu gehen. Weil die Kinder können sich wahrscheinlich ein besseres Bild darüber machen als wir selbst.
Autor: Emil
Zittrige Beine
Es geht um einen Vater, der seiner Tochter und seinem Sohn Briefe schickt, dass er ein Agent ist. Die Tochter und der Sohn haben zuerst nicht gewusst, dass ihr Vater im Gefängnis ist. Die Tochter hat dem Vater auch Briefe wieder zurückgeschickt. Am Ende haben sie sich beim Essen getroffen. Da war dann auch eine Löwenfamilie dabei und Piraten.
Der Sohn Davey ist gezeichnet, hat aber eine Stimme und bewegt sich. Es ist comicmäßig, wie früher ein Mickey Mouse-Film. Aber nicht so wie heute ein Anime. Auf der Leinwand im Hintergrund waren auch Zeichnungen. Zum Beispiel auch die Kücheneinrichtung von der Familie. Andere Sachen waren auch gezeichnet, wie zum Beispiel der Regen, auch das Zelt, in dem Kim sich versteckt hat. So eine stille Ecke, die sie gebraucht hat. Sie hat dort Briefe geschrieben und die von ihrem Vater gelesen. Vielleicht hat sie ja auch dort geschlafen und das alles geträumt, was Mister E. als Agent erlebt hat?
Am Anfang war es schon sehr lange, aber am Ende war richtig Action. Da verging die zweite Hälfte auch schnell.
Insgesamt war es sehr laut im Publikum, weil wenn die Schauspieler:innen zum Beispiel was geschimpft haben, waren die Kinder im Saal sehr laut. Wahrscheinlich, weil sie das lustig gefunden haben. Ich habe das auch beim ersten Mal lustig gefunden, aber dann beim zweiten oder dritten Mal nicht mehr. Da habe ich nicht mehr gelacht.
Bevor das Theaterstück begonnen hat, mussten wir uns umsetzen, nachdem wir uns auf unsere richtigen Plätze schon nicht setzen konnten, weil dort schon Kinder saßen. Ein Riesenchaos! Als wir andere Plätze, die schlechter waren und sehr eng, erreichen wollten, wollte uns eine Lehrerin nicht durchlassen. Sie hat mit ihrem Finger hin und her gewedelt. Bedeutung wie: Nein. Unfassbar!
Ich bin 1,83 groß und die Sitze dann waren einfach zu eng für mich. Meine Beine haben vor Schmerz gezittert. Die Sessel waren zwar angenehm, aber die Lehne war nicht hoch genug, so wie im Kino. Schon von Anfang an hatte ich Nackenschmerzen.
Und dann kam auch noch diese Lehrerin, die uns am Anfang nicht durchlassen wollte (sie hatte wohl was gegen uns), schaute uns böse an und sagte: „Könnt ihr leise sein, ihr seid so laut.“ Emil hat mit ihr diskutiert, dass nicht wir laut sind, sondern die anderen. Das war unnötig, weil sie hat nicht zugehört und nicht aufgehört zu reden. Das konnte ich nicht mehr ernst nehmen.
Das mit der Garderobe war auch nicht in Ordnung. Ich habe meine Jacke nicht auf den Haufen am Boden gelegt. Die haben zwar aufgepasst, aber man kann leicht auch einmal was wegnehmen, wenn jemand nicht schaut.
Insgesamt hat es mir gut gefallen, das Stück war lustig und spannend. Ich würde das Stück, aber auch andere Stücke im Theater empfehlen. Doch am Abend ist es besser anzuschauen. Da sind keine Kinder dort, dann ist es ruhiger.
Autor: Tobias
Das hübsche Mädchen im Theater
Ich fand das Stück ein bisschen kindisch. Ich denke, dass es mehr für Kinder gedacht ist, 10-, 11- oder 12-Jährige. Es war aber nicht so langweilig, weil ich mit Freunden dort war und es gleichzeitig auch lustig war. Der Vater, die Kinder oder die Szene in der Bushaltestelle. Ein Jugendlicher hat einen Schwanz an die Wand gezeichnet und alle im Publikum haben gelacht, sehr laut gelacht.
In der Pause habe ich zufällig meinen Cousin getroffen. Und ich habe ein Mädchen gesehen. Die war hübsch. Dann habe ich auf sie gewartet, hab gesagt: „He, wie geht’s? Sie so: „Gut. Und dir?“ Und dann hab ich sie gefragt, ob sie mir Insta gibt.
Alles in allem war es im Theater gleichzeitig kindisch, lustig, aber auch spannend. Und ich habe ein hübsches Mädchen kennen gelernt. Ich werde mit ihr schreiben und sie fragen, ob sie sich mit mir treffen will.
Autor: Kevin
Nervige Lehrkräfte
Direkt, wo ich reingekommen bin, war ich enttäuscht. Pure Enttäuschung! Da ich sehr viele ca. 10- bis 14-Jährige gesehen hab.
Genervt hat es mich, dass die Lehrkräfte von den Kindern im Saal sich beschwert haben über uns. Drei oder vier Mal!!! Dabei haben wir am leisesten von allen geplaudert. Auch in der Pause sind sie hergekommen! Ich war kurz davor, den Saal zu verlassen und nachhause zu gehen. Als wäre das nicht schon schwer genug, waren die Toiletten auch die ganze Zeit besetzt. Über unsere Sitze wollen wir gar nicht reden. Bequemere Sessel wären besser – ich musste meine Beine zusammenhalten (ich bin 1.93m groß!!!), damit die anderen überhaupt sitzen können.
Aber jetzt kommt was Positives: Diese Zeichnungen und Animationen, die waren cool, die haben mich beeindruckt. Noch etwas: Mein Kollege hat auch noch ein Mädchen geklärt.
Ich war schon mal mit der Schule im Theater, aber das ist schon lange her, ich erinnere mich nicht mehr. Ich dachte, es wird für ältere Jugendliche sein. Die Geschichte dagegen wurde urkindisch gemacht und mit Beleidigungen lustig versucht darzustellen.
Und noch was: Zweimal sind von hinten Flaschen über meine Füße gerollt. Hinter uns sind welche mit ganzen Lunchpaketen gesessen! Ich würde lieber in einem Saal sitzen, wo es ruhig ist. Dann würde ich auch ruhig sein.
Autor: Abdul
Mein erster Theaterbesuch
Es war neu für mich. Ich war vorher noch nie im Theater. Ich dachte, es ist so ähnlich wie im Kino, aber es war sehr viel lauter als im Kino. Schon wie es angefangen hat. Das Publikum war laut, es waren hauptsächlich Kinder.
Für mich war die erste Hälfte zum Einschlafen. Ich bin auch fast eingeschlafen, also halb eingeschlafen, ich habe die Augen zugemacht. Die zweite Hälfte war deutlich spannender, weil da mehr Drama war.
Am meisten hat mir die Szene mit dem Sportlehrer gefallen, weil es einen Song dazu gegeben hat, der mir gefallen hat.
Ich vermute mal, dass die hauptsächliche Message des Theaterstücks ist, dass man keine Geheimnisse haben sollte. Denn sie könnten eine Situation schlimmer machen.
Ich würde trotz allem noch mal ins Theater gehen, weil es eine interessante Erfahrung war.
Autor: Lorenzo
Kindisch, aber professionell
Das Theaterstück wurde professionell gespielt und der Hintergrund war gezeichnet und gemalt und wurde wie ein Film vorgespielt.
Das Theater war aber nichts für mich. Es war kindisch. Ich bin bereits 17 Jahre alt. Es war perfekt für die Kinder, die auch im Theater waren. Die haben sehr viel gelacht. Wir aber wurden beschuldigt, dass wir zu laut waren. Drei Lehrerinnen haben uns das vorgeworfen. Das hat mich dann geärgert, weil wir vielleicht ein oder zweimal laut geredet haben, aber die anderen haben noch lauter gelacht und geredet.
Ich würde das Theaterstück weiterempfehlen für Leute, die sich für Kindertheater interessieren.
Autor: Furkan
Wir danken dem Wiener Burgtheater für die Unterstützung!
Das Akademietheater ist die kleine Spielstätte des Wiener Burgtheaters.
„Bühne Oida!“ - eine Initiative von ORF III Kultur und Information und Vera Schmidt in Zusammenarbeit mit der Plattform Social City Wien und dem Verein T.I.W.-Training, Integration & Weiterbildung.
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