FilmTIPP
Ein Weltraumfilm, der ausschließlich auf der Erde spielt, mit Hollywoods männerdominierten Heldenepen nichts zu tun hat und überaus realistisch die Zerrissenheit zwischen Mutter- und Selbstliebe, Verantwortung und beruflicher Verwirklichung thematisiert – das ist „Proxima: Die Astronautin“.
Drehbuchautorin und Regisseurin Alice Winocour hat für ihr feinfühliges Drama lange recherchiert, mit zahlreichen Astronautinnen gesprochen, mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA eng zusammengearbeitet und an Originalschauplätzen gedreht. Im Mittelpunkt des Films steht die französische Astronautin Sarah, die für die einjährige Weltraummission „Proxima“ ausgewählt wird und diesen beruflichen Traum nur leben kann, wenn sie sich von ihrer 8-jährigen Tochter für lange Zeit trennt.
Entstanden ist daraus kein kitschiges Drama, sondern eine kluge Auseinandersetzung mit von Männern dominierten Berufsfeldern, Geschlechterzuschreibungen und einer emotionalen Achterbahnfahrt, die nicht nur Astronautinnen, sondern jede berufstätige Mutter kennt. In den Hauptrollen brillieren Eva Green, Zélie Boulant-Lemesle und Lars Eidinger.
TV-Bericht: Martina Rényi