Am Schauplatz: Die Gemeinde Axams (Tirol) konnte sich die Sanierung des Hallenbades nicht mehr leisten. Jetzt soll mit der finanziellen Hilfe umliegender Gemeinden ein neues Bad errichtet werden.
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Die Gemeinde Axams (Tirol) konnte sich die Sanierung des Hallenbades nicht mehr leisten. Jetzt soll mit der finanziellen Hilfe umliegender Gemeinden ein neues Bad errichtet werden.

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Badeschluss - Das Ende der Schwimmbäder

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Eine Reportage über den oft verzweifelten Kampf vieler Gemeinden um den Erhalt von nicht mehr finanzierbaren Schwimmbädern

In ganz Österreich stehen Gemeinden vor schwierigen Entscheidungen: Steigende Energiekosten, Sanierungsstaus und leere Gemeindekassen führen dazu, dass immer mehr Frei- und Hallenbäder zusperren müssen. Das Schwimmbad um die Ecke war lange eine Selbstverständlichkeit. Jetzt wird es zum Luxus, den sich viele Orte nicht mehr leisten können.

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In Klagenfurt gibt es seit 2021 kein einziges Hallenbad mehr. Die Bevölkerung demonstriert für ein neues Bad.

In Schönberg am Kamp im niederösterreichischen Waldviertel ist das Freibad seit einem Jahr geschlossen. „Wir scheitern kläglich an den Kosten. In der jetzigen Situation haben wir das Geld für eine Sanierung des Schwimmbades nicht“, sagt Bürgermeister Alois Naber. Eine Bürgerinitiative hat sich nun zum Ziel gesetzt das Schwimmbad doch noch zu retten. Eine Bewohnerin sagt: „Ich habe hier schwimmen gelernt. Meine vier Kinder lieben das Wasser. Sie können sich Schönberg ohne Schwimmbad gar nicht vorstellen.

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Bürger und Bürgerinnen kämpfen gegen den Abriss des Freibades in Schönberg am Kamp (NÖ).

Doch die Situation muss nicht immer so ausweglos sein. In Pinkafeld im Burgenland konnte sich die hochverschuldete Gemeinde das Hallenbad nicht mehr leisten – dann wurde das Bad vom Land Burgenland gerettet, zur Freude der Badegäste. Ein Pensionist ist überzeugt: „Die Schwimmbäder können gar nicht zu teuer sein. Wissen Sie wie hoch die Kosten für das Gesundheitssystem sind, wenn die Leute krank werden, weil sie sich zu wenig bewegen?“ Bademeister Werner Ulreich stimmt ihm zu: „Ich finde ein Schwimmbad ist wie ein Kinderspielplatz. Diese Dinge muss die öffentliche Hand einfach zur Verfügung stellen.“

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Ernst Klamminger betreibt seit über 25 Jahren ehrenamtlich mit vielen Helfern und Helferinnen das kleine Freibad in Gasen (Stmk).

Am Schauplatz-Reporterin Kim Kadlec war im Sommer in mehreren Bundesländern unterwegs und dokumentiert, wie Hallen- und Freibäder in ganz Österreich nach und nach verschwinden und welche Folgen das für uns alle hat. Und sie zeigt, wie engagierte Bürger und Bürgerinnen versuchen, Schwimmbäder zu retten und sie zur Not sogar selbst betreiben, damit die Kinder der kommenden Generation doch noch daheim schwimmen lernen können.