
Sportstammtisch im Radio-Kulturhaus: „Doping im Sport und im Alltag“ mit Rainer Pariasek & Dr. Michael Musalek
ORF-Moderator Rainer Pariasek und Psychiater und Psychotherapeut Michael Musalek sprechen mit dem ehemaligen österreichischen Biathleten Wolfgang Rottmann über Doping im Sport und im Alltag.
Warum riskieren Sportlerinnen und Sportler Sperren und nehmen das Risiko einer Gesundheitsgefährdung auf sich? Was kann Doping? Wo liegen die Gefahren? Was versteht man unter Alltags- und Braindoping.
Eine Steigerung bzw. länger andauernde Phasen der Leistungsbereitschaft, kürzere Erholungszeiten sowie auch eine Steigerung der geistigen Leistungen führt oft kurzfristig zu besseren Ergebnissen, kann aber gerade langfristig zu irreversiblen gesundheitlichen Schäden führen. Der Wunsch nach Leistungssteigerung tritt aber nicht ausschließlich im Leistungssport auf, sondern greift auch im Alltag immer mehr um sich. Zahlreiche Menschen greifen zu stimulierende Substanzen – beginnend bei Kaffee bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten, um in einer immer schnelllebigeren Zeit den Anforderungen zu genügen, Erfolge zu bringen oder sich in einen gewünschten Gefühlszustand zu versetzen.
Wolfgang Rottmann, geboren 1973 in Altenmarkt im Pongau, war ein erfolgreicher Salzburger Biathlet. Seine großen Erfolge feierte er im Februar 2000 als Weltmeister in Holmenkollen (Norwegen) im 20-km-Einzelbewerb, 2005 ließ er in Hochfilzen Bronze im Team folgen. Im Weltcup stand er zwei Mal (Östersund 2000, Oberhof 2003) auf dem Podest. Nach einer nächtlichen Dopingrazzia der italienischen Polizei im Quartier der Österreicher 2006 in Turin reisten Rottmann und sein Teamkollege Wolfgang Perner überstürzt zurück nach Salzburg. Sämtliche je von Wolfgang Rottmann genommenen Dopingtests verliefen negativ, trotzdem wurde er wie fünf weitere Athleten des ÖSV am 25. April 2007 vom IOC lebenslang von Olympischen Spielen ausgeschlossen. 2006, kurz nach dem Skandal, verkündete Rottmann das Ende seiner Karriere.
ORF SPORT + zeigt den Sportstammtisch im Radio-Kulturhaus am Montag, dem 3. März, um 20.15 Uhr.