Ankunft von Karl Schranz, ZIB, 08.02.1972
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Ankunft von Karl Schranz, ZIB, 08.02.1972

Goldberger, Schranz und Haas

Neue „zeit.geschichte“-Dokumentationen zum Jahresanfang

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Karl Schranz
Historisches Archiv ORF Fritz Kern
Karl Schranz

Sie haben in ihren Bereichen Geschichte geschrieben wie nur wenige Persönlichkeiten Österreichs vor ihnen. Die ORF-III-„zeit.geschichte“ erzählt im Jänner in drei neuen Dokus von den steilen Karrieren, den bewegten Lebensgeschichten und dem Einfluss, den Schauspielerin Waltraut Haas, Skispringer Andi Goldberger und Skirennläufer Karl Schranz bis heute auf die österreichische Kultur- bzw. Sportgeschichte haben. Am Mittwoch, dem 5. Jänner 2022, um 20.15 Uhr feiert die neue, von Karin Schiller gestaltete „ORF-Legenden“-Ausgabe über Publikumsliebling Waltraut Haas Premiere, die mit ihrer Rolle als „Mariandl“ in „Der Hofrat Geiger“ Kultstatus erlangte. Regulär am „zeit.geschichte“-Samstag, dem 15. Jänner, im Hauptabend feiert der Film „Skilegenden – Andi Goldberger“ von Robert Altenburger Premiere. Die ORF-III-Neuproduktion erzählt von der wechselhaften Karriere Goldbergers mit all ihren Höhen und Tiefen. Am Samstag, dem 22. Jänner, um 20.15 Uhr schließlich startet ORF III eine neue „zeit.geschichte“-Reihe, die sich mit den erinnerungswürdigsten „Schicksalstagen Österreichs“ befasst. Der erste Teil blickt auf den „Olympia-Skandal um Karl Schranz“ zurück und erinnert an seine umjubelte Rückkehr aus Sapporo am 8. Februar 1972.

Andi Goldberger
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Andi Goldberger

Die Neuproduktionen im Überblick:

Mittwoch, 5. Jänner, 20.15 Uhr

zeit.geschichte: ORF Legenden – Waltraut Haas

Im Alter von fünf Jahren verlor die Wienerin ihren Vater und wuchs als Halbwaise rund um das Restaurant ihrer Mutter im Schloss Schönbrunn auf. Später sollte Hans Moser so etwas wie ein Vaterersatz für sie werden. Das junge „Wiener Mädel“ gab ihr Debüt im Landestheater Linz und trat 1949 in der Operette „Abschiedswalzer“ am Wiener Bürgertheater mit Peter Alexander auf, der dann ab den gemeinsamen Dreharbeiten für den späteren Filmklassiker „Im weißen Rössl“ zu einem Freund fürs Leben werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt war Waltraut Haas den Österreicherinnen und Österreichern längst durch ihre Kultrolle als „Mariandl“ aus dem Heimatfilm „Der Hofrat Geiger“ ein Begriff. Mit vielen Arbeitskolleginnen und -kollegen verband Haas eine lange Freundschaft. Als Mentoren und Wegbegleiter sollten Größen wie Paul Hörbiger, Curd Jürgens, Johannes Heesters, Franz Antel, Heinz Rühmann und allen voran Hans Moser der Mimin zur Seite stehen. Mehr als 70 Filme und zahllose Theater- und Fernsehproduktionen folgten und machten sie zu einem der beliebtesten Stars ihrer Zeit.

Waltraut Haas im frühen 'Tatort'-Auftritt
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Waltraut Haas im frühen 'Tatort'-Auftritt

Samstag, 15. Jänner, 20.15 Uhr

zeit.geschichte: Skilegenden – Andi Goldberger

Die ORF-III-Neuproduktion erzählt von der wechselhaften Karriere Andi Goldbergers mit all ihren Höhen und Tiefen. Anfang der 1990er Jahre gab es niemanden in Österreich, der seinen Namen nicht kannte. Goldberger, von seinen Fans und Kollegen „Goldi“ genannt, war nicht nur einer der beliebtesten Sportler des Landes, sondern auch einer der erfolgreichsten Skispringer seiner Zeit. Schließlich war der sympathische Oberösterreicher mit dem verschmitzten bubenhaften Lächeln jährlich ein Medaillengarant. Zu seinen größten Erfolgen zählten neben zwei Gesamtsiegen bei der Vierschanzentournee, drei Siegen im Gesamtweltcup, dem Team-Weltmeistertitel 2001 und dem Titel des Skiflugweltmeisters 1996 auch zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Winterspielen. Er verbuchte zudem 175 Top-Ten-Platzierungen bei Skisprungveranstaltungen von 1991 bis 2005. Mit seinem Namen verbindet man heute aber nicht nur seine sportlichen Erfolge. Am 20. April 1997 gab Goldberger im ORF zu, Kokain konsumiert zu haben. Es folgte eine knapp sechsmonatige Sperre des ÖSV wegen Dopings. Kurz darauf wurde ihm durch den ÖSV auch die Lizenz entzogen. Die Öffentlichkeit war brüskiert. Goldbergers Karriere schien beendet. Kurz schien es, als würde „Goldi“ für den Skisprungverband der Bundesrepublik Jugoslawien starten. Er blieb aber doch beim ÖSV.

Samstag, 22. Jänner, 20.15 Uhr

zeit.geschichte: Schicksalstage Österreichs – Olympia-Skandal um Karl Schranz  

Der „Olympia-Skandal um Karl Schranz“ bildet den Auftakt einer neuen „zeit.geschichte“-Reihe, die sich mit den erinnerungswürdigsten „Schicksalstagen Österreichs“ befasst. Der erste Teil blickt zurück auf jenen Tag, an dem Karl Schranz von seiner als große Ungerechtigkeit empfundenen Olympia-Disqualifikation aus Sapporo zurückkehrt. Der Jubel am 8. Februar 1972 kennt keine Grenzen. 100.000 Menschen rufen auf dem Ballhausplatz in Wien „Karli, Karli“. Die Heimkehr von Karl Schranz nach seinem Ausschluss von den Olympischen Spielen in Sapporo ist vielen Menschen lebhaft im Gedächtnis geblieben. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnern sich an seine Ankunft in Schwechat und an das Spektakel in Wien. Es sind Geschichten zwischen Schulschwänzen, nationalem Zusammenhalt und Ernüchterung. So groß die Entrüstung über den Ausschluss auch ist, wird im Rückblick auf diesen Tag auch klar, wie mächtig Medieninszenierung sein kann. In der neuen ORF-III-Dokumentation wird der Tag noch einmal lebendig. Vom morgendlichen Wetterbericht an, mischen sich Amateuraufnahmen aus der Zeit mit heutigen Betrachtungen. Die Dokumentation blättert in den Tageszeitungen, zeichnet ein Stimmungsbild der österreichischen Gesellschaft und ergründet auf humorvolle Weise, wie dieser Tag sich auf das Land ausgewirkt hat.