Anlässlich des 90. GT von Harald Serafin:

Wunderbare Jahre – Harald Serafin zum 90. Geburtstag

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„Mr. Wunderbar“ wird 90 – die ‚matinee‘ gratuliert dem Jubilar Harald Serafin zu seinem Ehrentag mit einem freimütigen Selbstporträt

Man kennt Harald Serafin als langjährigen „Macher“ der Seefestspiele Mörbisch und als extrovertierten Juror bei den „Dancing Stars“ - was ihm erst im Alter von knapp 75 Jahren große Popularität und den Beinamen „Mr. Wunderbar“ einbrachte. Dass er über viele Jahrzehnte ein gefragter Operetten-Bonvivant und einer der erfolgreichsten Sänger dieses Fachs war, ist vielen heute gar nicht mehr bewusst. Auch wenn sein Leben nicht nur wunderbar verlaufen ist ...

Serafin
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Geboren wurde Harald Serafin am Heiligen Abend des Jahres 1931 in Litauen. Nach der Besetzung durch die Sowjetunion flüchtete die Familie 1940 nach Ostpreußen und später weiter nach Bayern. Nach Abbruch eines Medizinstudiums widmete er sich dem Gesang. Rollen wie der Danilo in der „Lustigen Witwe“ oder der Eisenstein in der „Fledermaus“ machten ihn weit über den deutschsprachigen Raum bekannt - so nannte die New York Times Serafin einst - auf seine Physiognomie anspielend - den „Walter Matthau der Operette“.

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Eine Stimmbanderkrankung setzte dieser Karriere 1989 ein abruptes Ende. Serafin kämpfte sich ins (Gesellschafts-)Leben zurück und übernahm 1992 die Intendanz der Seefestspiele Mörbisch, die er 20 Jahre lang zu „seiner“ Operettenbühne umgestaltete und - so das Feuilleton - sogar den Gelsen das Stechen verbot. Legendär (und bei Politikern gefürchtet) war Serafins alljährliche Eröffnungsrede. Doch auch in ernsten Rollen im Sprechtheater feierte er Erfolge, zuletzt als dementer Altersheimbewohner in „Schon wieder Sonntag“ in den Wiener Kammerspielen.

Harald Serafin
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Von, mit und über Harald Serafin gibt es zahllose Dokumente im ORF-Archiv. Statt der zu diesen Anlässen obligaten Beweihräucherung befreundeter AltersgenossInnen erzählt Harald Serafin diesmal sein Leben selbst. Dabei stellt sich heraus, dass der Jubilar nicht nur der verhaltensoriginelle „Pointen-Schleuderer“ für die Gesellschaftsseite ist, sondern ein tiefsinniger, geistreicher und seine Umwelt reflektierender Zeitgenosse, der auch mit 90 noch an die Zukunft denkt und glaubt.

Gestaltung
Christian Reichhold

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