Unser Österreich

An den Grenzen der Gastfreundschaft

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Immer mehr Städte und Orte stöhnen über eine Invasion der Touristen. Die Salzburger Altstadt wird jährlich von mehr als sechs Millionen Tagesbesuchern gestürmt, Diskussionen über Zutrittsbeschränkungen werden mehr und intensiver. Ähnliches wird in Hallstatt im Salzkammergut debattiert, auch Zell am See stöhnt über eine zeitweise Überforderung der Gastfreundschaft. Die Probleme mit einem überbordenden Massentourismus liegen auf der Hand: die Bevölkerung vor Ort zahlt den Preis - in der Form höherer Lebenshaltungskosten, eingeschränkter Verfügbarkeit über das Gut "Heimat", dazu Lärm, Stau, Stress, Abfallberge und eine eindimensionale Ausrichtung des Lebensumfelds ausschließlich auf touristische Erfordernisse. In der Stadt Salzburg fordern inzwischen selbst Hoteliers (die ja vom Tourismus leben) einschneidende Maßnahmen. International haben Städte wie Venedig, Barcelona oder Dubrovnik bereits erste Maßnahmen gesetzt oder sind dabei. Das Stichwort in praktisch allen betroffenen Regionen heißt "Klasse statt Masse". Dazu kommt, dass der Tourismus gerade in den oben genannten österreichischen Zentren weiter zunehmen wird, Österreich als sichere Zieldestination für Kurzurlaube ist im Trend. International haben Städtetrips mit einem Anteil von 26 Prozent bereits den gleichen Anteil am touristischen Gesamtkuchen wie Strandurlaube - Tendenz steigend.

Gestaltung

Karl Kern