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Körperkult - Schönheit nach Maß

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Schönheit ist verführerisch. Schönheit ist Macht. Schönheit ist ein Mythos. Wir begegnen ihr im realen und im medialen Alltag, in der Kunst und in der Natur, an Menschen, Tieren und Pflanzen, so der Evolutionsbiologe Karl Grammer. Was aber ist Schönheit? Ist sie ein Kind ihrer Zeit? Und vor allem: Warum wollen wir schön sein und wie gefährlich ist das?

Wir leben in einer Gesellschaft der Performer, die ständige Vermessung der eigenen Leistung macht auch vor unserem äußeren Erscheinungsbild nicht Halt, so zeichnet Konrad Paul Liessmann den Zustand der Gesellschaft. Häufig zeigt sich Schönheit als Mangelerscheinung einer Zeit - also immer darin, was eben gerade nicht vorherrscht: In einer Überflussgesellschaft mögen es daher magere Models sein, und die heutzutage als attraktiv geltende sportliche Bräune war in früheren Zeiten kein Zeichen für Wohlstand und Fitness, sondern signalisierte harte Erwerbsarbeit im Freien und damit einen sozial niedrigen Status.

Der Wunsch nach einem neuen, vermeintlich besseren Aussehen ist groß. Ewig jung ist die Devise. Das Geschäft mit der Schönheit floriert. Die bekannte plastische Chirurgin Prof. Dr. Hildegunde Piza betrachtet die Auswüchse der so genannten „Wunschmedizin" durchaus kritisch: Sie fordert mehr Bewusstseinsbildung und appelliert an ihre Kolleginnen und Kollegen, den Mut zu haben, gewisse Eingriffe abzulehnen. Gerade dann, wenn es um junge Patientinnen und Patienten geht. Gefragt sei eine Balance zwischen sinnvoller Machbarkeit und ärztlicher Kunst.

Dokumentation, 2016

Gestaltung

Manuela Strihavka

Maximilian Klamm

Produzent

Markus Voglauer