treffpunkt medizin

Rätsel Long Covid - Der lange Weg zur Heilung

Werbung Werbung schließen

Jeder zehnte leidet auch noch Wochen und Monate nach einer Coronainfektion unter verschiedenen Symptomen. „Long Covid“ heißt die neue Krankheit, für die es noch keine Heilung gibt. Kurzatmigkeit, schwere Erschöpfung, Muskelschmerzen, Konzentrationsschwäche: Viele Patientinnen und Patienten können monatelang nicht arbeiten, nicht einmal ihren Alltag bewältigen.

Weltweit hat die Forschung zu dieser postvirale Erkrankung gerade erst begonnen. An der Berliner Charité untersucht Professor Carmen Scheibenbogen, ob eine fehlgeleitete Immunreaktion die Ursache sein könnte. Sie erforscht, welche bereits zugelassenen Medikamente gegen Long Covid infrage kämen. „Jeder Patient ist anders, es wird nicht die eine Therapie für alle geben. Dazu kommt, dass wir es bislang mit einer Ausschlussdiagnose zu tun haben. Es gibt nicht den einen Biomarker zum Nachweis der Erkrankung“, sagt die Wissenschafterin, die aktuell mehrere mit Bundesmitteln geförderte Studien hierzu leitet.

Am wenigsten erforscht ist bislang Long Covid bei Kindern und Jugendlichen. Die Häufigkeit der Erkrankung wird bei ihnen mit ein bis 13 Prozent der infizierten Kinder angegeben. Eine aktuelle Long-Covid-Studie zu Therapien und Reha-Maßnahmen leitet Dr. Daniel Vilser von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Jena. An der Universitätsklinik Erlangen hat Dr. Bettina Hohberger erste Erfolge nach einem Heilversuch mit einem ursprünglich in der Augenheilkunde eingesetzten Medikament.

Angesichts der hohen Covid-Infektionszahlen rechnen Expertinnen und Experten mit sehr vielen Long-Covid-Betroffenen. „treffpunkt medizin“ gibt einen Überblick über die aktuellen Erkenntnisse zu Long Covid und begleitet Patientinnen und Patienten bei ihrem mühsamen Kampf gegen die Krankheit.