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Brot

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Der Dokumentarfilm führt in die unterschiedlichen Welten von handgemachtem Brot und Massenprodukten vom Fließband.

Brot ist eines der ältesten kultivierten Lebensmittel. Doch bei kaum einem anderen Lebensmittel klaffen Image und Realität so weit auseinander. Längst ist aus der natürlichen Grundlage unserer Ernährung ein hippes, je nach Geschmacks-Moden künstlich aufgepepptes Industrieprodukt geworden. Und ein Riesengeschäft. Engagierte Bäckerinnen und Bäcker halten mit viel Liebe zu ihrem Beruf und mit ökologischem Bewusstsein dagegen.

Georg Öfferl und Lukas Uhl riechen an frisch gebackenem Brot
ORF/Navigator Film/Helmut Wimmer

Da heben im niederösterreichischen Gaubitsch die beiden Bäckermeister Georg Öfferl und Lukas Uhl mit bloßen Armen den geschmeidigen Teig aus dem Bottich und philosophieren von der „Zauberei“ des Brot-Machens, bei der Mehl und Wasser genügen, um wunderbarste Konsistenzen und herrliche Aromen zu kreieren – wenn man den natürlichen Mikroorganismen nur genug Zeit gibt, ihr Werk zu tun.

Das Motto lautet Wachstum, Wachstum, Wachstum. Harry-Brot, Deutschland

Danach geleitet der deutsche „Industrielle“ Hans-Jochen Holthausen durch seine „Harry-Brot“- Fabrik. Riesenhafte Hallen, voll monströser Technologie, tonnenschwere Kessel und auf kilometerlangen Förderbändern die Massenware „Brot und Gebäck“ - fünf- bis siebentausend Stück pro Stunde. Unterstützt wird er dabei von Unternehmen wie Puratos, die Brotproduzenten in aller Welt mit speziellen Backmischungen und chemischen „Modulen“ beliefert, auf dass jeder Bäcker „das beste Brot am Markt backen“ könne.

Apollonia Poilâne hält den Traditionsbetrieb ihres Großvaters aufrecht
ORF/Navigator Film

Das bäckt in ihrem Bezirk in Paris Apollonia Poilâne in ihrer traditionellen Boulangerie ganz ohne Zusätze. Sie zeigt altes Filmmaterial von ihrem Vater, der für Salvador Dalí ein Schlafzimmermöbel aus Brot fertigt und ihm liefert. „In der Brotkrume steckt ein Schatz an kybernetischen Informationen“, sagt Dalí. Manche möchten diesen Schatz wahren, andere möchten ihn „optimieren“.

Für alle, die vom Unterschied zwischen industriell gefertigtem und naturbelassenem Brot noch nicht überzeugt sind: Der Dokumentarfilm von Harald Friedl ist ein Streifzug durch die Realität der Brot-Erzeugung – so appetitanregend wie ernüchternd.

Regie
Harald Friedl

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„Brot“ - Kinotrailer